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Einladungswettbewerb | 10/2016

Neubau Pfarrheim St. Marien

Ansicht Ost

Ansicht Ost

ein 3. Preis

Preisgeld: 1.300 EUR

Architekturbüro Ralf Badura

Architektur

Erläuterungstext

Das neue Pfarrheim fasst den Kirchplatz zu einem städtebaulich erlebbaren Raum und gibt ihm einen Rahmen für das öffentliche Gemeindeleben, ohne die Kirche zu verstellen und deren städtebauliche Dominanz zu beeinträchtigen. Als eingeschossiger Baukörper, akzentuiert mit einer Überhöhung des Gemeindesaals, erhält das Gebäude eine der Aufgabe angemessene Kubatur. Unterstützt durch eine prägnante Fassadengliederung zeigt sich das Pfarrheim als gut wahrnehmbares Gebäude ohne übertriebenen Gestus.

Grundlage der Gebäudekonzeption ist die Schaffung einer klaren und übersichtlichen Grundrissgestaltung mit einem Mindestmaß an Erschließungsflächen.
Das Foyer als Verbindung zwischen Gemeindeplatz und Gemeindesaal erschließt sämtliche Räume des Pfarrheims. Die Funktionsbereiche sind klar definiert und insgesamt barrierefrei gestaltet. Die Hauptfunktionsbereiche sind akustisch voneinander entkopppelt, um zeitgleiche Nutzungen unterschiedlicher Lautstärke und Schutzbedürfnisse zu vereinfachen.
Der Gemeindesaal, in zwei Gruppenräume teilbar, bindet den Außenbereich, Kirchplatz und Außenterrasse, unmittelbar ein und ermöglicht so vielfältige Nutzungsoptionen. Die Südfassade des Gemeindesaals bleibt als Projektionsfläche für Veranstaltungen komplett geschlossen.

Die Küche ist sowohl zum Foyer als auch zum Gemeindesaal ausgerichtet. Großzügige Einbauten ermöglichen die Materiallagerung direkt an Foyer und Gemeindesaal. Die Anbedienung der Küche kann über den südlichen Zuweg erfolgen.

Die Anordnung des Jugendbereichs im Gebäude ermöglicht die gewünschte separate Erschließung, unabhängig des Gebäudezugangs für den Gemeindesaal.
Die Sanitärbereiche stehen zentral zur Verfügung und können auch nur dem Jugendbereich zugeschaltet werden.

Ein denkbarer Tausch der Funktionen behindertengerechtes WC und Putzmittelraum gestattet die Zugänglichkeit des WC´s während der Gottesdienste auch von außen.

Das Foyer des Pfarrheims ist direkt vom gestalterisch überarbeitetem Kirchplatz barrierefrei zu erreichen.
Stellplätze sind bereits in der ausreichender Anzahl östlich und nördlich des Kirchplatzes vorhanden.

Die Fläche des Kirchplatzes von aktivem und ruhendem Verkehr freizuhalten, wird als zentrale Qaulität beibehalten. Fußläufig erfolgt die Erschließung über den Kirchplatz und den Fußweg südlich des Baukörpers.

Die bestehende Wegebeziehung bleibt zwischen Kirche und Friedhof durch die Anordnung des Baukörpers erhalten.

Dem Entwurfskonzept liegen die Verwendung nachhaltiger, schlichter und bewährter Materialien zugrunde, um ein beständiges Gebäude mit hoher Aufenthaltsqualität zu gestalten.
Das Pfarrheim soll die vorhandenen Gebäude wie selbstverständlich ergänzen. Eine moderne Architektursprache angemessen abgrenzen.
Dem Wunsch nach geringen Folgekosten wird mit traditioneller Massivbauweise nachvollziehbar begegnet.
- Massivbauweise - Mauerwerk, Stahlbeton
- Flachdach als zuverlässige Stahlbeton-Warmdachkonstruktion mit Gefälle
- Fassaden aus Klinkermauerwerk

Die prägenden Strukturen sind in erprobten Bausystem zuverlässig umsetzbar, die Verbreitung konventioneller Bauweise trägt der Wirtschaftlichkeit Rechnung.

- Holzfenster
- Glas-Aluminium- Eingangsfassade
- materialgerechte, schlichte Gestaltung der raumbildenden Oberflächen

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Pfarrheim fasst den Kirchplatz zu einem städtebaulich erlebbaren Raum und gibt ihm einen Rahmen für das öffentliche Gemeindeleben, ohne die Kirche zu verstellen. Jedoch wird das Gebäude durch die Anordnung des überhöhten Gemeindesaals städtebaulich eher negativ bewertet, da der Blick auf die Kirche eingeschränkt wird. Positiv wird die zentrale Eingangssituation vom Kirchplatz gegenüber dem Glockenturm bewertet.

Der Grundriss überzeugt durch eine klare und kompakte Anordnung der geforderten Räume, insbesondere der großzügige Pfarrsaal mit Blickverbindungen zur Hülsbergstraße, wie auch zum Kirchplatz. Negativ wird gesehen, dass der der Jugendraum keine direkte Anbindung an das Foyer hat. Ansonsten ist die Anbindung der Küche an den Pfarrsaal und das Foyer überzeugend.

Die Fassadenteilungen sind weitest gehend gelungen und dem Ort in Architektursprache und Materialvorschlägen angemessen. Die Fassade der Sanitärräume wird in ihrer Geschlossenheit an dieser Stelle für nicht stimmig gehalten. Zudem wird die Fassade des Pfarrheims mit der Mittenbetonung an der Hülsbergstraße in Wiederholung der Symmetrie als Konkurrenz zum Hauptportal der Kirche angesehen.

Der kompakte Baukörper lässt eine wirtschaftliche Realisierung erwarten.

Ein insgesamt überzeugender, disziplinierter Beitrag.
Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Schnitt A-A

Schnitt A-A

Schnitt B-B

Schnitt B-B