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Offener Wettbewerb | 06/2016

Neubau Schulanlage Freilager

FIFTY FIFTY

5. Rang / 5. Preis

till lensing architect

Architektur

LAND IN SICHT - Büro für Landschaftsplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mitarbeit:
Christian Buresch
David Klemmer

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfassenden von Fifty Fifty schlagen einen quadratischen, flachen Baukörper an der Flurstrasse vor und spielen so einen grosszügigen Aussenraum Richtung GZ Bachwiesen frei. Die Dimensionen des Grundrisses – durch die Länge der Sporthalle gegeben – scheinen den Ort auf den ersten Blick sehr zu dominieren. Die klassische horizontale Dreiteilung des Baukörpers und die strukturelle Zweiteilung, die sich stark in der Fassade abbildet, gliedern den Baukörper jedoch gut und harmonisch. Ein Korridor erschliesst als innere Strasse das Gebäude im Hochparterre. Daran angegliedert sind öffentliche Nutzungen und die Zugänge zu den Schulzimmern in den Obergeschossen. Die Platzierung gewisser Nebenräume entlang dieser Strasse ist unverständlich. Die gut funktionierenden Clustereinheiten sind in den Obergeschossen, in je einem Viertel des Grundrisses, um die zwei überdeckten Innenhöfe herum angelegt. Die Belichtung der daran angeordneten Räume scheint möglich. Als eine Art «piano nobile» angeordnet, liegen die Mensa und andere gemeinschaftliche Räume im überhohen ersten Obergeschoss mit Zugang zu den Innenhöfen. Ein unerwartetes Konzept mit der Folge, dass diese Räume keinen direkten, erdgeschossigen Aussenbezug haben. Die schmale Erschliessungsschicht ist das konstruktive Rückgrat des Baukörpers und teilt diesen in zwei Teile. Engmaschige Betonlamellen überspannen davon ausgehend die Nutzflächen, die nur noch mit nicht tragenden Wänden abgetrennt werden sollen. Das Bauvolumen ist grundsätzlich kompakt und lässt ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis erwarten, die Betonlamellen sind in der Herstellung jedoch möglicherweise kostspielig und generieren zusätzliche, nicht nutzbare Raumhöhen. Offen bleibt die bauphysikalische Machbarkeit der Anschlüsse zwischen Lamellen und Aussenwand. Gleichzeitig bildet aber die gewählte Struktur eine sehr hohe, langfristige Flexibiltät. Der Aussenraum bindet das Schulgelände stimmig und transparent in sein Umfeld ein. Im Anschluss an das GZ Bachwiesen, die bestehenden Grünanlagen und den Freilagerweg entsteht ein nutzungsoffener Grüngürtel aus Wiesenflächen mit freier Baumstellung, die auf das Umfeld reagiert, indem sie Zonen und Durchblicke schafft. Mit der Angliederung des Rasenspielfelds an die Grünfläche wird eine grosszügige, zusammenhängende Freifläche geschaffen. Der Allwetterplatz und die Sportanlagen sind geschickt im Süden an die Pausenfläche angeschlossen. Die etwas kleinteilige Situation beim zentralen Schulhof mit dem doppelten Weg und der Treppe ist nicht gelöst. Der terrassierte Schülergarten ist am Albisrieder Dorfbach mit Bezug zu den Familiengärten gut platziert. Das Projekt überzeugt durch seinen stringenten, konzeptionellen Ansatz. Der Objektcharakter wird bis zu einem gewissen Grade als abweisend und zu autonom empfunden und es stellt sich die Frage, inwieweit der gewählte Ausdruck den Ansprüchen an eine Primarschule gerecht wird. Der Zugang über die Rampe ist sehr schmal und widerspricht der Idee eines Schulhauses für Kleinkinder. Das sehr karge Planmaterial und das extrem reduzierte Modell erschweren zudem das Verständnis des Projekts, was der Beurteilung nicht dienlich ist.