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6. Rang 7 / 7

Offener Wettbewerb | 06/2016

Sekundarschule Münchenstein - Sanierung und Ergänzung der Schulanlage

Young the giant

7. Rang / 7. Preis

Preisgeld: 8.000 CHF

Beer+Merz Architekten

Architektur

Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH

Landschaftsarchitektur

Jürg Merz Ingenieurbüro

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Der zweigeschossige Neubau fügt sich volumetrisch selbstverständlich in die bestehende Anlage ein und orientiert sich in der Höhe an der umliegenden Bebauung. Ein gedeckter Verbindungsgang schliesst an die bestehende Pausenhalle an und führt das architektonische Konzept der bestehenden Schule weiter. Mit der Setzung des Ergänzungsbaus im Nordwesten des Perimeters entsteht ein neuer Zugangsplatz an der Birkenstrasse. Dieser Vorplatz findet sein Gegenüber im Zugang an der Lärchenstrasse und ist ähnlich diesem auch mit einer Türe versehen. Die heute gegenüber dem Quartier eher verschlossene Anlage bliebe damit im „Sinne eines Gartens“ der Schule zugeordnet. Leider gelingt es nicht, die hohe Qualität der Gestaltung der bestehenden Aussenanlage weiter zu entwickeln. So wird der neue Zugang von der Veloabstellanlage dominiert und die geforderten Sportbereiche sind schlecht in die Gesamtanlage eingebunden. Das Potential der grossen Bestandsbäume wird nicht aufgenommen und die Wegeverbindung im Süden endet abrupt vor der Sprunggrube.

Die innere Organisation des Ergänzungsbaus ist als zweibündige Anlage konzipiert. Der Eingang führt in den zentral gelegenen Erschliessungsbereich, welcher über drei Öffnungen von oben belichtet wird. Zwei Treppenhäuser verbinden die beiden Geschosse. Die Raumbeziehungen sind gut und funktionell. Der Erschliessungsraum ist grosszügig dimensioniert, räumlich aber wenig differenziert. Problematisch scheint darüber hinaus die grosse Raumtiefe, welche bei vier Unterrichtsräumen trotz Lichtschächten zu unbefriedigenden Belichtungssituationen führt. Die vorgeschlagene Konstruktion mit tragenden Trennwänden schränkt die Flexibilität für spätere Anpassungen ein. Alle tragenden Bauteile wie auch die Fassadenverkleidung sind in Beton ausgeführt, wodurch der Anteil an grauer Energie hoch und damit den Zielen der Nachhaltigkeit wiederspricht. Der Ausdruck des Gebäudes lehnt sich an den Fassaden der bestehenden Bauten an. Das Projekt weist eine überdurchschnittlich grosse Geschossfläche aus, was zu sehr hohen Erstellungskosten führt, die den Rahmen der gestellten wirtschaftlichen Anforderungen deutlich übersteigt.

Die Anbauten an den Gebäudetrakten A und B sind als langgezogene Körper konzipiert. Diese Anordnung schafft gut nutzbare Gruppenräume welche eine funktional optimale Ergänzung der bestehenden Klassenräume darstellen. Dies führt gezwungenermassen aber auch zu einer Schwächung der innenräumlichen Qualität der heute einseitig belichteten Korridore.

Das Projekt überzeugt in der Setzung des Ergänzungsbaus und dem daraus resultierenden neuen Zugangsbereich entlang der Birkenstrasse. Leider vermag die vorgeschlagene Gestaltung der Freiräume dieses Potential nicht auszuschöpfen. Die Organisation der Grundrissstruktur ist klar und funktional, wirkt jedoch mit der doppelten vertikalen Erschliessung überdimensioniert. Trotz der umfassenden Bearbeitung des Projekts bleibt es in der architektonischen Ausbildung noch etwas schematisch.
6. Rang 7 / 7