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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2021

Umbau eines bestehenden Gemeinschaftsschulgebäudes in eine Grundschule und Errichtung einer Einfeldsporthalle in Bietigheim

2. Preis

Preisgeld: 13.000 EUR

michael weindel & junior | architekten | gbr

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf besticht durch seine klare städtebauliche Setzung: Mit der L- förmigen Ergänzung des Bestands entstehen gut proportionierte Freiräume.
Der Eingangsvorplatz bietet für die morgens gleichzeitig ankommenden ca. 140 Kinder in eine ausreichend großzügige Vorplatzsituation.
Der gut proportionierte Pausenhof ermöglicht den 240 Kindern qualitätvollen Aufenthalt und ausreichend Bewegungsraum. Der hochwertige Baumbestand wird erhalten und prägt den Freibereich.
Der Zugang an der Schnittstelle zwischen Neubau und Altbau ermöglicht kurze Wege und
bietet den Nutzern Übersicht und Transparenz.
Die Anordnung des zentralen Foyers zur ebenerdigen Sporthalle, zu Musikraum und Mensabereich ist als zusammenhängender zueinander offenbarer Bereich vielfältig bespielbar. Die Aussenräume sind an diesen zentralen Raum angebunden.
Die Orientierung der Sporthallen Fassade zum grünen Pausenhof wird gerade auch in Bezug auf außerschulische Nutzungen sehr positiv bewertet.
Das grüne Klassenzimmer auf der Südseite des Bestands nimmt eine vorhandene Nutzung auf und interpretiert diese neu und gut nutzbar auch außerhalb der Unterrichtszeiten.
Die Erweiterung ist im Grundriss der Cluster mitgedacht und als Freiraum nutzbar.
Die Anordnung der Differenzierungsräume ist nicht optimal gelöst: zwei Klassenzimmer verfügen über keinen unmittelbaren Zugang, ein direkter Sichtbezug ist so nicht gegeben aber erforderlich.

Die Hausmeisterwohnung liegt sehr gut und verfügt über ihre eigene Adresse. Im Grundrisszuschnitt sollten die langen Flure vermieden werden.

Die Baukörper fügen sich sehr gut in das Umfeld.
Die Fassaden sind angemessen und freundlich von einer Holzverkleidung geprägt. Die Fensterbänder sind spannungsvoll eingebunden, das Verhältnis von transparenten zu opaken Wandflächen ist angemessen und energetisch sinnvoll und wirtschaftlich. Ein außenliegender Raffstore sichert den sommerlichen Wärmeschutz.

Mit dem Anbau von zwei Treppenhäusern an den Enden der Gruppencluster ist der bauliche Brandschutz sichergestellt.
Die Eingriffe in den Bestand sind soweit erkennbar gering gehalten. Das Treppenhaus wird belassen und in das Tragwerk nicht grundlegend eingegriffen, allerdings sind damit Stützenstellungen in der Mensa vorhanden.

Die Lage der Anlieferung an Raiffeisenstraße abseits vom Schulweg vermeidet Konflikte. Es entfallen jedoch Stellplätze, die zu ersetzen wären. Eine Bushaltestelle ist nicht notwendig.
Die Lehrerstellplätze an der Schulstrasse sind in der Lage richtig, der passierend Gehweg
sollte jedoch auf die Schulseite verlegen werden. Fahrradstellplätze sind richtig positioniert, wenn auch nicht im Einzelnen überdacht nachgewiesen.

Die Außenanlagen der Schule sind grafisch klar in einen baulich geprägten Vorbereich und einen grünen Schulhof gegliedert. Wie grün der Schulhof tatsächlich sein kann, ist jedoch unklar. Hier fehlt eine Ausarbeitung mit genaueren Vorschlägen. Auch die weiteren Grünflächen sind eher schematisch dargestellt, das wird bedauert. Der großzügige Eingangsbereich dagegen ist deutlicher dargestellt. Schön vorstellbar sind die fließenden Übergänge durch den Belag innen und außen. Die Dimensionierung ist für viele gleichzeitig ankommenden Schüler gut gewählt. Die unter den Bäumen angedeuteten Fahrradstellplätze lassen weiten Interpretationsspielraum. Schade, dass die Freianlagen nicht tiefer ausgearbeitet sind.

Die Arbeit stellt in ihrer Angemessenheit einen sehr wertvollen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar und beantwortet die planerischen Fragen mit großer Souveränität.