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Das stattliche Haus nahe der Küsnachter Waldgrenze reagiert mit fein abgestuften Geschoßversätzen auf die vorhandene Hanglage am Zürichsee. Das Volumen folgt auf drei Seiten dem Grundstück, gibt aber über einen ausgerundeten Einschnitt auf der Südwestecke einen geschützten Außenbereich frei.

Innere Promenade
Eine Art „innere Topographie“ führt im Erdgeschoss vom Entrée in mehreren Stufen bis zum Esszimmer und bildet ein fließendes Raumgefüge, das mit dem gezielten Einsatz von Einbaumöbeln gegliedert ist. Durch die doppelte Treppenanordnung ergibt sich eine Promenade durch das ganze Haus. Der überhöhte Raum über der Küche wird auf drei Seiten von Treppenläufen umspielt, die zusammen mit angefügten Wandschränken ein über acht Meter hohes Raummöbel bilden. Auf einer ersten Ebene markiert das Kaminzimmer einen ersten Halt, wo durch eine vergitterte Mashrabia der Blick zurück in die Küche freigegeben wird. Auf dem nächsten Niveau wird das Elternschlafzimmer erreicht, von wo aus eine Treppe auf die wannenartig in das Gebäudevolumen eingesenkte Dachterrasse führt. Im Obergeschoss sind die Schlafzonen der Eltern und der Kinder durch einen Höhenversatz voneinander abgesetzt.

Massivbau
Tragstruktur und Fassade sind als Massivbau ausgeführt. Die 10cm starke, gemauerte Steinfassade aus Kirchheimer Muschelkalk ist selbsttragend und ergibt zusammen mit den inneren Wandschicht aus Dämmbackstein eine beachtliche Außenwanddicke von sechzig Zentimetern. Der Sockelbereich ist in gestocktem Beton ausgeführt. Beim ausgerundeten Aussenbereich sind die ansonsten gesägtem Muschelkalkblöcken fein geschliffen - geben dadurch ihre innere Maserung und eine dunklere Färbung preis.


Massivholz
Die massive Bausubstanz wird im Inneren mit einem dominanten Holzanteil in Spannung versetzt. Der gesamte Innenausbau und auch die Fenster bestehen aus Laubholz. Die Böden sind mit massiven Eichenriemen ausgeführt, die im Kaminzimmer als überbreite „wide boards“ die volle Raumbreite überspannen. Sämtliche Einbaumöbel und Verkleidungen sind aus Esche gestemmt und geölt. Das Ineinandergreifen von Zimmermanns- und Schreinerarbeiten verlangte neben einer akribischen Planung eine äusserst präzise Ausführung des gesamten Innenausbaus. Der fein gefügte Holzausbau wirkt als Ganzes leicht und bewirkt mit einer ausgeklügelten Lichtführung eine angenehme Atmosphäre in den Räumen.
(Text: Käferstein Meister Architekten)





OBJEKT
Neubau Wohnhaus

STANDORT
Boglerenstrasse 55, 8700 Küsnacht, Zürich

PROJEKTVERFASSER
Käferstein & Meister Architekten ETH SIA BSA

PROJEKTBETEILIGTE
Ingenieur:
Gruppe Bau gbd ZT, Dornbirn

Baumeister:
L.Gasser & Co AG, Zürich

Schreinerarbeiten:
Schreinerei Otto Bärtsch, Trübbach

Holzausbau, Böden:
Kübler AG, Oetwil am See

Fenster:
Keller Fensterbau- Schreiner AG, Bazenheid

Fassade:
Natursteine Wüst, Wallisellen

Fotos:
Goswin Schwendinger, London