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Award / Auszeichnung | 11/2014

Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2014

Volksschule Mariagrün

AT-8020 Graz, Schönbrnngasse 30 b

Nominierung

Architekturwerk Christoph Kalb, Philipp Berktold

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen

  • Projektgröße:

    2.500m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 09/2012
    Fertigstellung: 07/2014

Projektbeschreibung

Zertifizierte Passivhaus Volksschule
Städtebau - ortsbauliche Lösung und Gartengestaltung
Der neue Baukörper fügt sich in Höhe, Gliederung, Proportion und Massstäblichkeit harmonisch in die Parklandschaft mit dem ehemaligen Sanatorium - heutigem Kindergarten und der neu errichteten Kinderkrippe ein. Er nimmt direkten Bezug auf die Gegebenheiten des Grundstückes, dies sind die Rücksicht auf den schützenswerten Baumbestand, die Einbindung in das abfallende Gelände und die angrenzende Weg- und Strassenführung.
Um einen minimalen Verbrauch an Bauland zu gewährleisten ist der neue Baukörper an der nordöstlichen Grundgrenze positioniert. Zwischen dem bestehenden Kindergarten und der neuen Volksschule entsteht ein grosszügiger Spielhof.
Die Erschliessung der neuen Volksschule erfolgt über einen Fussweg / Feuerwehrzufahrt von der Schönbrunngasse und über einen Fussweg vom Kiss and Ride Parkplatz. Das Eingangsniveau der projektierten Volksschule entspricht der Höhe des Einganges des Kindergartens in dem auch die Mittagsbetreuung stattfindet. Das Gebäudeensemble zoniert Freibereiche, welchen individuelle Nutzungen zugeordnet sind.

Architektur – Gliederung und Fassade
Das Bauvolumen ist optisch auf 2 Geschosse reduziert und einheitlich mit sägerauen Lärchenholzlamellen verkleidet. In Aufenthaltsbereichen sind diese Lamellen grosszügig auf geweitet und bieten optimale Durchsichtigkeit. Zu- und Ausgänge sind innerhalb des Bauvolumens als gedeckte Bereiche vorwiegend mit Holzoberflächen ausgearbeitet.
Die Sonderunterrichtsräume im Erdgeschoss sind von der Fassade zurückversetzt und gewährleisten auf so die funktionelle und vielseitige Anbindung an den Aussenraum. Externer Zugang zu den Turnsaalumkleiden, Aussenzugang zum Turnsaal für Festivitäten. Überdachte Freiklasse. Einladende Sitzstufentribüne zu Spielwiese.

Innenraum – Qualitäten und Materialisierung
Über den mit einem Hausbaum aufgelockerten Schulhof erreicht man abseits des Strassenverkehrs den grosszügig überdachten Eingangsbereich. Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Über den Windfang betreten die Schüler, Lehrer oder Eltern die Volksschule. Ebenfalls vom überdachten Eingangsbereich führt die aussenliegende Treppenanlage, zu den Garderoben, Aussenanlagen und dem Zugang für externe Nutzung der Turnhalle. Die entlang der Grundstücksgrenze verlaufende flache Treppenanlage ist in das Gebäude integriert und hinter der Fassaden-Holzkonstruktion witterungsgeschützt angeordnet.
Angrenzend an die Eingangshalle ist die Direktion sowie der Empfangs-, Medien- und Musikraum angeordnet. Diese können den Anlässen (Schulfest, Ausstellung, Konzert, Seminar, externe Vermietung, Musikstunden) entsprechend durch mobile Trennwände miteinander kombiniert und erweitert werden. Die heimelige Atmosphäre wird unterstrichen von allseitigen Ausblicken in die Parklandschaft mit ihrem Baumbestand.
Foyer: Terrazzo-Estrich, raumhohe Verglasungen, Schiebewände, Lerninsel: geölter Eichenboden, raumhohe Vergalsungen, Schiebewände, Raumzonierungen durch Bücherturm, zweite Lern- und Leseebene. Funktions- und Stauzonen sind als Raumkörper herausgebildet und gliedern die Raumabfolge.
Der `interne Schulweg` führt von der Zentralgarderobe direkt in die Lerninseln und Schülerhomebases. Zwischen den Klassenräumen und den Lerninseln erzeugen bespielbare grosse Öffnungen das Gefühl der Übersichtlichkeit und Offenheit; optimale Lern- und Experimentieratmosphäre. Die grosszügige Haupttreppe führt von der Eingangshalle entlang des zweigeschossigen Turnsaals in die anderen Ebenen sowie den Werkraum. Grosszügige Verglasungen bieten lichtdurchflutete Räume und ansprechende Ausblicke in den Schulpark.

Funktion-Wirtschaftlichkeit
Die Lage des Foyers, Medienraumes und Musikraumes mit den dazugehörenden Sanitärräumen in der Nähe des Eingangsbereiches bietet speziell durch ihre Kombinierbarkeit optimale Voraussetzungen für externe Veranstaltungen.
Die Schüler gelangen vom Eingang (Windfang, Schmutzschleuse) direkt in die Garderoben.
Der externe Zugang des Turnsaals erfolgt über die aussenliegende Treppenanlage bzw. über den vom Windfang aus betretbaren Lift (barrierefrei).
Die lineare Gebäudestruktur ermöglicht eine wirtschaftliche Konstruktion und einfache Errichtung des Gebäudes. Durch die wenig gegliederte Gebäudestruktur und die Lage der warmen Räume übereinander ist der Passivhausstandard erreichbar.

Zertifizierter Passivhausstandard
Die Volksschule ist in zertifiziertem Passivhausstandard errichtet und mit einer kontrollierten Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Sämtliche Einbauelemente (Wände, Dachfenster, Fenster, Türen) und Wärmebrücken sind zertifiziert passivhaustauglich. Die Gebäudehüllflächen werden in vorgefertigten hochwärmegedämmten Holzelementen ausgeführt. Die Volksschule wird in Holz-Mischbauweise erstellt. Die Speichermasse in Massivbauweise errichteter Decken dienen der Bauteilaktivierung. Bauökologische Überwachung.

In der neuen Volksschule entstehen durch Funktion, Transparenz, Offenheit und die Einbindung in die Umgebung Möglichkeitsräume welche Arbeit | Entspannung, Aktivität | Reflexion, Zugehörigkeit | Weltoffenheit und die Vielfalt des Lernens zulassen.