KAP Kölner Architekturpreis 2017

Die Lage des Grundstückes im Kölner Stadtteil Hahnwald zeichnet sich durch eine parkähnliche Vegetation mit altem Baumbestand aus. Die Parzellen sind hier zwischen 2000 und 5000 qm groß und der Bebauungsplan lässt max. eine 1-geschossige Bebauung zu.
Das Wohnhaus ist durch die Nähe der im Westen verlaufenden Bonner Landstraße und der parallel dazu verlaufenden Autobahn A 555 (Köln-Bonn) einer starken Lärmimmission ausgesetzt.

Das entwickelte Gebäudekonzept eines schwebenden Pavillons mit eingeschnittenen Höfen und Terrassen ermöglicht die Öffnung des Hauses zur Natur und schafft zugleich ruhige Bereiche, die vom Lärm der angrenzenden Autostraße geschützt sind.
Im Inneren zonieren die Gebäudeeinschnitte den quadratischen Grundriss in vier eigenständige Bereiche: Arbeiten, Wohnen, Kinder und Eltern.
Alle vier Bereiche haben einen eigenständigen Außenbereich, der vor Einblicken der anderen geschützt ist. So entsteht eine höchst individuelle Wohnform, die in ihrer Mitte ein hohes Maß an gemeinschaftlicher Verbundenheit beinhaltet.
Die raue Brettschalung der Sichtbetonfassaden verleiht dem Gebäude eine starke physische Präsenz und stellt zugleich eine Beziehung zu der das Grundstück dominierenden Vegetation her.

Die Einpassung des Wohnhauses in die Natur und die Aufteilung in Funktionsbereiche hat große Vorbilder in der modernen Architektur. Mit der hier gewählten Anordnung und Abfolge der Gebäudeteile und insbesondere mit der Führung der Wände mit ihren „Durchblicken“ wird jedoch ein eigenständiger Gesamteindruck geschaffen, der seine Vorbilder nicht verleugnet und zugleich die eigenen Gestaltungskraft deutlich macht. Zugleich bleibt dieses „Deutlichmachen“ durch Höhe, Materialwahl und Einpassung in das Grundstück zurückhaltend und dem Bewohnen verpflichtet.