Award / Auszeichnung | 10/2017
Auszeichnung guter Bauten 2017 des BDA Hagen-Ennepe-Mark, des BDA Siegen-Olpe-Wittgenstein und des BDA Ruhr-Möhne
©modulbüro - Alex Görg
Außenansicht
Wohnen und Arbeiten im ehemaligen Luftschutzbunker
DE-57072 Siegen, Siegbergstraße 73
Auszeichnung
architektur im modulbüro, wagener & görg gbr
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Büro-, Verwaltungsbauten, Innenräume, Möblierung
-
Projektgröße:
2.865m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 05/2014
Fertigstellung: 02/2016
Projektbeschreibung
Beim Umbau eines ehemaligen Hochbunkers in Siegen - gelegen am Rande des nördlichen Grüngürtels der Innenstadt mit unverbaubarer Talsicht - entstanden neun Wohneinheiten und eine Büroeinheit. Die Wohnungen wurden in Größen von 90 bis 185 qm ausgeführt. Die Büroeinheit, die in den untersten Geschossen angeordnet ist, nimmt 350 qm Fläche ein.
Während 90 % der entstandenen Räume im Altbestand des ehemaligen Schutzraumes Platz finden, wurde der Bunker um ein Staffelgeschoss als Neubau aufgestockt. Der Altbestand mit seinen 1,1 m dicken Außenwänden und der 1,4 m dicken Decke erhielt 90 Fensteröffnungen, dadurch entstanden helle, lichtdurchflutete Innenräume. Mittels Seil- und Wandsägen wurden die Betonblöcke herausgeschnitten und Abbruchroboter erstellten Öffnungen in den Innenwänden - so wurden schließlich fast 2.000 t Stahlbeton zurückgebaut und entsorgt.
Jede Einheit verfügt über eine Fußbodenheizung, die durch ein gemeinsames Block-Heiz-Kraftwerk im Nebengebäude versorgt wird, darüber hinaus besitzt jede Einheit unabhängige Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, um einen Mindest-Luftwechsel innerhalb aller Räume zu gewährleisten. Die alte Bunkerhülle wurde komplett mit einem Wärmedämmverbund-System ausgestattet und einem abschließenden Außenputz mit Besenstrich bearbeitet.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Umbau des ehemaligen Luftschutzbunkers in der Siegener Innenstadt, an der nördlichen Flanke des Siegberges gelegen, sorgte zunächst für kontroverse Diskussionen innerhalb der Jury. Insbesondere durch die starke Überformung des Gebäudes in Form von zahlreichen Fensteröffnungen und den talseitig auskragenden Stahlbalkonen samt Abstellräumen entstand zunächst der Eindruck, die ursprüngliche Intention des Gebäudes habe im Entwurf zu wenig Berücksichtigung gefunden. Bei näherer Betrachtung und Beschäftigung mit dem Gebäude kann sich dieser Eindruck jedoch nicht bestätigen. Im Gegenteil: War es doch die besondere Herangehensweise der damaligen Siegener Stadtoberhäupter, die innerstädtischen Hochbunker als Teil der historischen Schlossanlagen zu tarnen, indem sie mit Dachaufbauten, Fassaden- und Schmuckelementen ausgestattet wurden, um sie so vor Bombenangriffen zu schützen. Somit war der Luftschutzbunker seit jeher ein Scheinbild eines bewohnten und belebten Gebäudes, was der Entwurfsverfasser letztlich konsequent in seiner Architektursprache reinterpretiert, weiterentwickelt und dabei Details – wie z. B. die konsolenartigen Kragsteine unter den Gesimsen – bisweilen auch unverändert lässt. Diese unterschiedlichen Eingriffstiefen machen den Reiz des Umbaus der ehemaligen Wehranlage aus.
Die Jury honoriert zudem den Mut, dieses Projekt aufgrund der schwierigen Bausubstanz und der ungewissen Vermarktungssituation in Angriff genommen und mit viel Liebe zum Detail und einem ausgewogenen Nutzungskonzept nachhaltig erfolgreich umgesetzt zu haben. Entstanden sind hierbei neun Wohneinheiten und ein Büro. Die Wohneinheiten wurden zum Großteil in den oberen Geschossen angeordnet, in Größen von 90 bis 185 qm – in Teilen auf bis zu drei Etagen. Die Büroeinheit, die in den untersten Geschossen angeordnet ist, nimmt 350 qm Fläche ein.
Immer wieder eröffnen sich im Bunkerinneren neue Perspektiven, nie entsteht der Eindruck, sich in einem gewöhnlichen Gebäude zu befinden und das Wechselspiel zwischen Innen und Außen zieht BesucherInnen und BewohnerInnen gleichermaßen in ihren Bann.
Während 90 % der entstandenen Räume im Altbestand des ehemaligen Schutzraumes Platz finden, wurde der Bunker um ein Staffelgeschoss als Neubau aufgestockt. Der Altbestand mit seinen 1,1 m dicken Außenwänden und der 1,4 m dicken Decke erhielt 90 Fensteröffnungen, dadurch entstanden helle, lichtdurchflutete Innenräume. Mittels Seil- und Wandsägen wurden die Betonblöcke herausgeschnitten und Abbruchroboter erstellten Öffnungen in den Innenwänden - so wurden schließlich fast 2.000 t Stahlbeton zurückgebaut und entsorgt.
Jede Einheit verfügt über eine Fußbodenheizung, die durch ein gemeinsames Block-Heiz-Kraftwerk im Nebengebäude versorgt wird, darüber hinaus besitzt jede Einheit unabhängige Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, um einen Mindest-Luftwechsel innerhalb aller Räume zu gewährleisten. Die alte Bunkerhülle wurde komplett mit einem Wärmedämmverbund-System ausgestattet und einem abschließenden Außenputz mit Besenstrich bearbeitet.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Umbau des ehemaligen Luftschutzbunkers in der Siegener Innenstadt, an der nördlichen Flanke des Siegberges gelegen, sorgte zunächst für kontroverse Diskussionen innerhalb der Jury. Insbesondere durch die starke Überformung des Gebäudes in Form von zahlreichen Fensteröffnungen und den talseitig auskragenden Stahlbalkonen samt Abstellräumen entstand zunächst der Eindruck, die ursprüngliche Intention des Gebäudes habe im Entwurf zu wenig Berücksichtigung gefunden. Bei näherer Betrachtung und Beschäftigung mit dem Gebäude kann sich dieser Eindruck jedoch nicht bestätigen. Im Gegenteil: War es doch die besondere Herangehensweise der damaligen Siegener Stadtoberhäupter, die innerstädtischen Hochbunker als Teil der historischen Schlossanlagen zu tarnen, indem sie mit Dachaufbauten, Fassaden- und Schmuckelementen ausgestattet wurden, um sie so vor Bombenangriffen zu schützen. Somit war der Luftschutzbunker seit jeher ein Scheinbild eines bewohnten und belebten Gebäudes, was der Entwurfsverfasser letztlich konsequent in seiner Architektursprache reinterpretiert, weiterentwickelt und dabei Details – wie z. B. die konsolenartigen Kragsteine unter den Gesimsen – bisweilen auch unverändert lässt. Diese unterschiedlichen Eingriffstiefen machen den Reiz des Umbaus der ehemaligen Wehranlage aus.
Die Jury honoriert zudem den Mut, dieses Projekt aufgrund der schwierigen Bausubstanz und der ungewissen Vermarktungssituation in Angriff genommen und mit viel Liebe zum Detail und einem ausgewogenen Nutzungskonzept nachhaltig erfolgreich umgesetzt zu haben. Entstanden sind hierbei neun Wohneinheiten und ein Büro. Die Wohneinheiten wurden zum Großteil in den oberen Geschossen angeordnet, in Größen von 90 bis 185 qm – in Teilen auf bis zu drei Etagen. Die Büroeinheit, die in den untersten Geschossen angeordnet ist, nimmt 350 qm Fläche ein.
Immer wieder eröffnen sich im Bunkerinneren neue Perspektiven, nie entsteht der Eindruck, sich in einem gewöhnlichen Gebäude zu befinden und das Wechselspiel zwischen Innen und Außen zieht BesucherInnen und BewohnerInnen gleichermaßen in ihren Bann.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Umbau des ehemaligen Luftschutzbunkers in der Siegener Innenstadt, an der nördlichen Flanke des Siegberges gelegen, sorgte zunächst für kontroverse Diskussionen innerhalb der Jury. Insbesondere durch die starke Überformung des Gebäudes in Form von zahlreichen Fensteröffnungen und den talseitig auskragenden Stahlbalkonen samt Abstellräumen entstand zunächst der Eindruck, die ursprüngliche Intention des Gebäudes habe im Entwurf zu wenig Berücksichtigung gefunden. Bei näherer Betrachtung und Beschäftigung mit dem Gebäude kann sich dieser Eindruck jedoch nicht bestätigen. Im Gegenteil: War es doch die besondere Herangehensweise der damaligen Siegener Stadtoberhäupter, die innerstädtischen Hochbunker als Teil der historischen Schlossanlagen zu tarnen, indem sie mit Dachaufbauten, Fassaden- und Schmuckelementen ausgestattet wurden, um sie so vor Bombenangriffen zu schützen.
Somit war der Luftschutzbunker seit jeher ein Scheinbild eines bewohnten und belebten Gebäudes, was der Entwurfsverfasser letztlich konsequent in seiner Architektursprache reinterpretiert, weiterentwickelt und dabei Details – wie z. B. die konsolenartigen Kragsteine unter den Gesimsen – bisweilen auch unverändert lässt. Diese unterschiedlichen Eingriffstiefen machen den Reiz des Umbaus der ehemaligen Wehranlage aus.
Die Jury honoriert zudem den Mut, dieses Projekt aufgrund der schwierigen Bausubstanz und der ungewissen Vermarktungssituation in Angriff genommen und mit viel Liebe zum Detail und einem ausgewogenen Nutzungskonzept nachhaltig erfolgreich umgesetzt zu haben. Entstanden sind hierbei neun Wohneinheiten und ein Büro. Die Wohneinheiten wurden zum Großteil in den oberen Geschossen angeordnet, in Größen von 90 bis 185 qm – in Teilen auf bis zu drei Etagen. Die Büroeinheit, die in den untersten Geschossen angeordnet ist, nimmt 350 qm Fläche ein.
Immer wieder eröffnen sich im Bunkerinneren neue Perspektiven, nie entsteht der Eindruck, sich in einem gewöhnlichen Gebäude zu befinden und das Wechselspiel zwischen Innen und Außen zieht BesucherInnen und BewohnerInnen gleichermaßen in ihren Bann.
Somit war der Luftschutzbunker seit jeher ein Scheinbild eines bewohnten und belebten Gebäudes, was der Entwurfsverfasser letztlich konsequent in seiner Architektursprache reinterpretiert, weiterentwickelt und dabei Details – wie z. B. die konsolenartigen Kragsteine unter den Gesimsen – bisweilen auch unverändert lässt. Diese unterschiedlichen Eingriffstiefen machen den Reiz des Umbaus der ehemaligen Wehranlage aus.
Die Jury honoriert zudem den Mut, dieses Projekt aufgrund der schwierigen Bausubstanz und der ungewissen Vermarktungssituation in Angriff genommen und mit viel Liebe zum Detail und einem ausgewogenen Nutzungskonzept nachhaltig erfolgreich umgesetzt zu haben. Entstanden sind hierbei neun Wohneinheiten und ein Büro. Die Wohneinheiten wurden zum Großteil in den oberen Geschossen angeordnet, in Größen von 90 bis 185 qm – in Teilen auf bis zu drei Etagen. Die Büroeinheit, die in den untersten Geschossen angeordnet ist, nimmt 350 qm Fläche ein.
Immer wieder eröffnen sich im Bunkerinneren neue Perspektiven, nie entsteht der Eindruck, sich in einem gewöhnlichen Gebäude zu befinden und das Wechselspiel zwischen Innen und Außen zieht BesucherInnen und BewohnerInnen gleichermaßen in ihren Bann.
©modulbüro - Alex Görg
Gemeinschaftsbüro
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Büro - Besprechungsraum
©modulbüro - Alex Görg
Büro - Detail
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Wohnung 3 - Küche
©modulbüro - Alex Görg
Wohnung 3 - Blick aus dem Wohnzimmer über Essplatz zur Küche
©modulbüro - Alex Görg
Wohnung 9 - Wohnzimmer und Flur
©modulbüro - Alex Görg
Lageplan
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Grundriss Erdgeschoss