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Award / Auszeichnung | 02/2019

Ulrich Finsterwalder Ingenieurbaupreis 2019

Kienlesbergbrücke in Ulm

DE-89073 Ulm, Kienlesbergbrücke

Auszeichnung

KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

Knight Architects

Architektur

KLÄHNE BUNG Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH

Bauingenieurwesen

SWU Verkehr GmbH

Bauherren

SEH Engineering GmbH

Bauingenieurwesen

DAY & LIGHT LICHTPLANUNG

Lichtplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2018

Projektbeschreibung

Die neue Ulmer Straßenbahnlinie 2 vom Zentrum zur Wissenschaftsstadt kreuzt nördlich des Bahnhofs mehrere Gleise und eine Zufahrt. Dabei ist eine Distanz von 270 Metern zu überwinden. Der räumlichen Situation entsprechend handelt es sich um ein geometrisch ungleichförmiges Bauwerk. Es harmoniert mit der nahegelegenen, denkmalgeschützten Neutorbrücke und steht in der Tradition des „Ulmer Designs“. Der Überbau, ein graziles Stahlfachwerk, wurde auf einer darüber liegenden Montageplattform zusammengeschweißt und im Taktschiebeverfahren an seine Position gebracht.

Die von KREBS+KIEFER und Knight Architects geplante Kienlesbergbrücke erhält den Deutschen Ingenieurbaupreis 2020. Gemeinsam mit den Ingenieuren wird der Bauherr der ÖPNV-, Geh- und Radwegbrücke, die SWU Verkehr GmbH, ausgezeichnet. Der mit 30.000 € dotierte Preis wird im Zweijahresrhythmus als offizieller Preis der Bundesregierung für Ingenieurbaukunst verliehen. Er ist als Staatspreis der bedeutendste für Bauingenieure in Deutschland.

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Die hochkarätig besetzte Jury unter dem Vorsitz von Werner Sobek wählte am 21. August 2020 die Kienlesbergbrücke als das Bauwerk aus, welches in bester Weise die Intention des Preises darstellt. So betonte Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im BMI:

„Die Kienlesbergbrücke in Ulm steht für die Leistung, die wir mit dem Ingenieurpreis würdigen wollen: Sie schafft für Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV-Nutzer einen öffentlichen Raum, der zum Verweilen einlädt. Das Projekt in Ulm steht dabei vorbildlich für die gesellschaftliche Funktion, die Ingenieurbaukunst haben kann."

Die Planungsgemeinschaft aus KREBS+KIEFER Ingenieure in Karlsruhe und Knight Architects, Großbritannien, hatte 2012 den von der Stadt Ulm ausgelobten Realisierungswettbewerb gewonnen und anschließend die Objekt- und Tragwerksplanung des 2018 eröffneten Bauwerks verantwortet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Kienlesbergbrücke für Straßenbahnen, Fußgänger, Radfahrer und Bussersatzverkehr überquert am Ulmer Hauptbahnhof mehrere bestehende Gleise, sowie den Albabstiegstunnel der ICE-Neubaustrecke Stuttgart-Ulm.

Das Bauwerk zeichnet sich durch seine Eigenständigkeit im städtebaulichen Kontext besonders aus und wirkt ordnend und identitätsstiftend auf das unruhige Umfeld. Gleichzeitig geht das kraftvolle Bauwerk durch seine Form und Konstruktion respektvoll auf den Bestand der benachbarten denkmalgeschützten Neutorbrücke ein. Das Zusammenspiel von Ingenieurleistung, architektonischer Gestaltung und den funktionellen Anforderungen ist selbstbewusst gelöst. Die trennende Wirkung der Gleisanlagen wird nicht nur überbrückt, sondern bietet den Fußgängern Aufenthaltsqualitäten und neue Ausblicke auf die Stadt Ulm.

Die Entwicklung der Tragkonstruktion oberhalb der Fahrbahnebene aufgrund der begrenzten Durchfahrtshöhe zitiert den Wettbewerbsentwurf für den „Großen Belt“ des DYWIDAG Ingenieurs Herbert Schambeck, langjähriger Mitarbeiter von Ulrich Finsterwalder aus den 1960 er Jahren.

Das Ingenieurbauwerk wird als besondere Leistung der interdisziplinären Zusammenarbeit ausgezeichnet, welches mit seinem kraftvollen Ausdruck dem Ort eine neue Identität verleiht.
Kienlesbergbruecke - Blick vom Münster

Kienlesbergbruecke - Blick vom Münster

Aufenthalt auf Bruecke

Aufenthalt auf Bruecke