BDA Studienförderpreis Schleswig-Holstein 2018

Das Thema „Arbeit und Wohnen“ wird als ganzheitliches Konzept vor dem Hintergrund der typischen Kreuzberger Mischung untersucht. Die Verfasser verzichten darauf, sich von vorneherein einer in dieser Umgebung eigentlich typischen strengen Blockstruktur zu unterwerfen. Sie verdichten stattdessen die vorhandene, teilweise disparate Struktur punktuell mit kleinteiligen, flexibel individualisierbaren Holzbau-Modulen, die zu hybriden Gebäuden mit geschossweise unterschiedlicher Nutzung kombiniert werden. Für die spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen Nutzungen entwickeln sie Grundriss-Prototypen, aus deren Kombination eine große Vielfalt weiterer Typen entstehen. Mit diesen ist einerseits städtebaulich eine phasenweise kleinmaßstäbliche und reaktive Entwicklung des Geländes möglich, andererseits ermöglichen diese Module im Inneren individuelle Teilräume wie auch beispielsweise ein Selbst(aus)bau. Dennoch entsteht im Ergebnis ein Städtebau mit klar definierten Räumen.
Im Detail zeigen die Verfasser der in erster Linie konzeptuellen Arbeit exemplarisch, wie unterschiedliche Formen von Wohnen und Arbeiten konkret ausgebildet werden können. Die Jury würdigt den unverbrauchten Ansatz, mit einem modularen Bausystem hochgradig individualisierte Räume zu schaffen, ohne dabei den räumlichen und gestalterischen Zusammenhalt aus den Augen zu verlieren.