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Award / Auszeichnung | 10/2019

Holzbaupreis Steiermark 2019

Haus H

AT

PREIS / KATEGORIE: ZU- UND UMBAUTEN

IG Bilek + Krischner GmbH

Architektur, Bauingenieurwesen

KRATZER & Partner ZT GmbH

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2018

Projektbeschreibung

Die Entwurfsaufgabe bestand in der Adaptierung eines Einfamilienhauses für eine junge Familie. Das in den 20er Jahren erbaute Gebäude befand sich ursprünglich im Besitz der Großeltern, weshalb eine Erhaltung des Bestandes angestrebt wurde. Auch aus ökologischen und finanziellen Gründen entschied man sich dazu das alte Haus zu sanieren und um einen Zubau aus Holz zu erweitern. Bewusst verzichtete man auf den Einsatz eines Vollwärmeschutz, auch die bestehenden Kastenfenster wurden saniert und der Innenflügel abgedichtet. Neben der Größe, war vor allem der Gartenzugang und Bezug eine der Hauptanforderungen der neuen Bewohner.

Der bestehende Baukörper behielt dabei weitgehend seine Raumstruktur bei. Die alte Treppe war in einem schlechten Zustand und wurde durch eine neue Holztreppe ersetzt. Das Obergeschoß des Bestandes wird noch immer für die Kinderzimmer genutzt, das Erdgeschoß, vormals Wohnbereich, dient nun für die Nebenräume und die Küche. Die Wand zum Zubau wurde im Erdgeschoß über die gesamte Länge des Baukörpers durch einen Stahlträger ersetzt. Dadurch wird ein direkter zwischen der Küche und dem Wohnbereich hergestellt und die Baukörper im Innenraum verbunden. Neben einem Materialwechsel im Boden wird an dieser Stelle über vier Treppen ein Teil des Niveauunterschiedes zum Garten überwunden.

Eine Glasband bildet im Außenbereich eine Schattenfuge zwischen dem Altbestand und dem neuen Baukörper. Dieser beinhaltet im Erdgeschoß den großzügigen Wohnbereich und im Obergeschoß den Schlafbereich der Eltern. In beiden Geschoßen befinden sich übereinander liegende Freibereiche. Der im oberen Bereich nach oben geöffnete Einschnitt bildet im unteren Bereich eine geschlossene Loggia, die als Erweiterung des Wohnraumes dient. Bewusst wurde an der SO Fassade auf Öffnungen verzichtet um den Wohnraum von der nahe gelegenen Straße und der direkten Mittagssonne abzuschirmen.

Zum Garten hin betritt man über zwei große Schiebetüren eine Terrasse, von wo aus man über drei weitere Stufen den Garten erreicht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein Einfamilienhaus aus den 1920er Jahren soll für eine junge Familie adaptiert werden. Entstanden ist die „Kunst der Fuge“, die das Miteinander von Alt und Neu achtungsvoll verbindet. Die Grundidee war, die Graue Energie aus dem Gebäude der 20er zu erhalten, und ihm eine eigenständige, archaische neue Grundform anzugliedern, die im Dialog mit der Struktur aus den 20ern steht, verbunden durch ein Glasband.

Der architektonische Entwurf des Zubaus, die klassische Hausform, steht nicht in Konkurrenz zum Bestand, sondern akzentuiert subtil. Die zurücknehmende klare Form findet ihre Ergänzung in klassischer Holzbaukunst. Klar und handwerklich auf höchstem Niveau ergänzen sich Architektur und Handwerk.

Die klare Lärchenholzfassade findet ihre Fortsetzung am Dach. Sensibel renoviert wurden die Kastenfenster. Die alte Treppe war in einem schlechten Zustand und wurde durch eine neue Holztreppe ersetzt. Die Unscheinbarkeit, die Reduziertheit ergibt eine besondere Wohnqualität.