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Award / Auszeichnung (auch fĂĽr Studenten) | 01/2020

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Arbeit von Anne Arndt, Karoline Haerter und Cian Hansen-Ennis

Arbeit von Anne Arndt, Karoline Haerter und Cian Hansen-Ennis

Isar Anthropozäne Naturen entwerfen

Gewinner Fakultätsprojekte

Preisgeld: 2.000 EUR

Technische Universität Berlin | TU Berlin

Universitäten / Hochschulen

Edda Ostertag

Landschaftsarchitektur

Prof. Undine Giseke

Landschaftsarchitektur

Dr. Kathrin Wieck

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Projekt in einem Satz:
Am Beispiel der Isar – einem wild wahrgenommen aber technisch hoch reguliertem Flusssystem – haben wir uns mit der Entwicklung alternativer Entwurfsstrategien für anthropozäne Naturen beschäftigt.

Warum ist das Projekt besonders innovativ?
Im Zeitalter des Anthropozäns ist es wichtig neue Gedankenansätze und Handlungsprogramme zu finden, die die globalen, geologischen und ethischen Herausforderungen des Zeitalters in den Mittelpunkt rücken.

AusfĂĽhrliche Projektbeschreibung:
"Isar Anthropozäne Naturen entwerfen' (Prof. Giseke, Dipl Ing. Edda Ostertag)

Am Beispiel der Isar – einem wild wahrgenommen aber technisch hoch reguliertem Flusssystem – haben wir uns an der TU Berlin, mit der Entwicklung alternativer Entwurfsstrategien für anthropozäne Naturen beschäftigt.

Anders als in den vorgehenden geologischen Epochen ist der Mensch im Anthropozän zu einem der wichtigsten Akteure geworden, der die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde tief greifend verändert.

Für die Landschaftsarchitektur verbindet sich diese Erkenntnis mit der Notwendigkeit einer Neudefinition der Mensch-Natur-Beziehung und der Suche nach alternativen Entwurfsansätzen.

In einem Entwurfs-studio mit 27 Studenten (Landschaftsarchitektur & Urban Design) wurde die Problematik des Anthropozäns parallel anhand von Texten und eines Untersuchungsraums erforscht.

Grundlage waren theoretische Texte unterschiedlicher Denkrichtungen (Actor Network Theorie, Stoffstrommanagement, Kosmologien). Ziel war es, verschiedene Gedankenansätze aufzuzeigen, wie die Welt, in der wir leben und handeln als untrennbare Verknüpfung natürlicher, sozialer und technischer Komponenten verstanden und interpretiert werden kann. In einen zweiten Schritt wurden die Gedankenansätze in konkrete Entwurfsstrategien übersetzt.

Um ein möglichst intensives und ortsgebundenes Arbeiten zu initiieren, wurde eine Woche in einem Isar-Camp bei Moosburg gelebt und gearbeitet. Die Camp-Woche war geprägt von einem Wechsel von Lesen, Wandern, Sammeln, Diskutieren und Entwerfen. Die Teilnehmer*innen waren aufgefordert sich intensiv mit den menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren zu beschäftigen. Erste Ideen wurden anhand von Akteursnetzwerken und Fundstücken als 1:1 Installationen errichtet.

Teil der Entwurfsaufgabe war es, eine eigene Problemstellung zum Anthropozän im Kontext der Isar zu formulieren und neue Handlungsprogramme zu entwickeln.

In Teams von 2 bis 3 Leuten wurden 12 EntwĂĽrfe angefertigt, von denen drei stellvertretend vorgestellt werden.

1) Phosphor Mining Munich (Bild 1 und 2)
In diesem Entwurf wurde der globale Phosphor Kreislauf thematisiert und ein Ansatz vorgeschlagen wie man den Phosphorkreislauf lokal schließen könnte. Die Phosphorrückgewinnung wurde über verschiedene bauliche Stationen in der Landschaft für den Menschen erfahrbar gemacht.

2) Isar Gschichten ´- Intensive Landschaftskommunikation (Bild 3 und 4)
In dem Entwurf wurde aufbauend auf Donna Harraways Text „Unruhig bleiben“ ein neues Vokabular entwickelt, um die Veränderung unserer Umwelt emotional begreifbar und kommunizierbar zu machen.

3) Ladestation Fische (Bild 5 und 6)
In diesem Entwurf wurde vorgeschlagen die non-human Akteure Fische ins Zentrum des Entwurfes zu stellen. Anhand der Umgestaltung eines Speichersees wurde fĂĽr Fische ein besserer Lebensraum geschaffen, der gleichsam als anthropogen ĂĽberformten Raum war genommen werden kann."

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Semesterprojekt des Fachgebiets Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung der TU Berlin ist ein gelungener Versuch, großräumliche Strukturen zu verstehen und für die Bewohner erfahrbar zu machen – und das am Beispiel der Isar, eines Flusses also, der durch extreme menschliche Eingriffe erst de- und dann wieder renaturiert wurde. Die Jury würdigt die Wahl des Themas und die daraus entwickelten und vorgeschlagenen konkreten gestalterischen Eingriffe in diese „Anthropozänen Naturen“. Das Projekt habe den Anspruch, darauf aufmerksam zu machen, dass das, was man sieht, nicht immer das ist, was es zu sein scheint. Das sei zwar nicht unbedingt eine neue Betrachtung, aber eine Fokuserweiterung, begründet Landschaftsarchitektin Inga Hahn von Hahn Hertling Hantelmann die Entscheidung der Jury. Das Semesterprojekt verfolge aber den „spannenden ganzheitlichen Ansatz, in großmaßstäblichem Format in die Landschaft einzugreifen und sich dabei einzelne Stoffkreisläufe herauszunehmen, um zu überlegen, wo man eingreifen und sie erfahrbar machen kann“.
Arbeit von Anne Arndt, Karoline Haerter und Cian Hansen-Ennis

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Arbeit von Carolin Achtel und Sophia Krause

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Arbeit von Yuqing Wu, Jiating Yang und Ie Lui

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