Award / Auszeichnung | 12/2021
competitionline campus 2022
©Carsten Becker
1. Preis Absolvent*innenarbeiten - PLANT HOUSE
Preisgeld: 1.000 EUR
Architektur
Erläuterungstext
Das Projekt in einem Satz:
Ein Kraftwerk kann viel mehr als ein unsichtbarer Energielieferant für seine Umgebung sein und dabei ökologische und soziale Kreisläufe der zunehmenden urbanen Verdichtung auf beispielhafte Weise erschließen.
Warum ist das Projekt besonders einzigartig?
Als Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunftsgesellschaft kann die Transformation des ehemaligen Kohleheizkraftwerks durch ein zirkuläres Innovations- und Gesellschaftskonzept einen neuen urbanen Typus schaffen. Bei der Neuinterpretation von städtischer Infrastruktur wird die Stadt eingeladen Veränderung zu leben.
Projektbeschreibung:
Die Verdichtung der Städte und drängende Fragen zur Nachhaltigkeit der Gesellschaft verlangen neue Impulse im Umgang mit veralteter städtischer Infrastruktur.
Das Kohleheizkraftwerk an der Theresienstraße in München, stand einst für Spitzentechnologie und versorgte in den 1960er Jahren die wachsende Stadt mit Strom und Wärme.
Inzwischen hat sich die Bedeutung von städtischer Infrastruktur grundlegend gewandelt: Dank technologischem Fortschritt können wir aus Abfallprodukten Energie erzeugen, nachhaltige Kreisläufe knüpfen und an zentraler Stelle technische- mit sozialer Infrastruktur verknüpfen.
Die Transformation fußt auf dem historisch technischen Charakter des Gebäudes und bildet inmitten der dichten Maxvorstadt einen beispielhaften Kreislauf ab: Jährlich mehr als 10 000t anfallende Lebensmittelabfälle der Umgebung sollen in einer Biogasanlage zu Energie für den Betrieb eines vertikalen Gewächshauses recycelt werden. Der Gewächshausturm nutzt auf der bestehenden Tragstruktur eine substratlose Anbaumethode. In einer zweiten Fassadenschicht steuern Reflektoren die Einstrahlung und das Klima dynamisch, während sich öffentliche Terrassen umlaufend bis auf das Dach des Gewächshausturmes winden. Täglich kann mit einer Ernte von mehr als 100kg Früchten gerechnet werden, die im nächsten Schritt verarbeitet und auf dem Markt zu Weiterverarbeitung im Umkreis verkauft wird.
Dem Markt kommt dabei eine besondere Rolle zu: Seit jeher sind Marktplätze Schmelztiegel der Gesellschaft, des sozialen Austauschs und des Handels. Sie sind seit den Foren des antiken Roms als architektonischer Typus zu begreifen, deren Erfolg in der möglichst flexiblen Aneignung liegt. Im Zentrum des Gebäudes ermöglicht eine leichte, veränderliche Einbau Struktur die Transformation zum Kino, Ausstellungs- und Versammlungsraum.
Nach jahrzehntelanger singulärer Nutzung soll eine Symbiose zwischen der historischen Nutzung aus Kraftwerk und öffentlichem Raum ein neues Potential aufdecken:
Das PLANT HOUSE.
Ein Kraftwerk kann viel mehr als ein unsichtbarer Energielieferant für seine Umgebung sein und dabei ökologische und soziale Kreisläufe der zunehmenden urbanen Verdichtung auf beispielhafte Weise erschließen.
Warum ist das Projekt besonders einzigartig?
Als Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunftsgesellschaft kann die Transformation des ehemaligen Kohleheizkraftwerks durch ein zirkuläres Innovations- und Gesellschaftskonzept einen neuen urbanen Typus schaffen. Bei der Neuinterpretation von städtischer Infrastruktur wird die Stadt eingeladen Veränderung zu leben.
Projektbeschreibung:
Die Verdichtung der Städte und drängende Fragen zur Nachhaltigkeit der Gesellschaft verlangen neue Impulse im Umgang mit veralteter städtischer Infrastruktur.
Das Kohleheizkraftwerk an der Theresienstraße in München, stand einst für Spitzentechnologie und versorgte in den 1960er Jahren die wachsende Stadt mit Strom und Wärme.
Inzwischen hat sich die Bedeutung von städtischer Infrastruktur grundlegend gewandelt: Dank technologischem Fortschritt können wir aus Abfallprodukten Energie erzeugen, nachhaltige Kreisläufe knüpfen und an zentraler Stelle technische- mit sozialer Infrastruktur verknüpfen.
Die Transformation fußt auf dem historisch technischen Charakter des Gebäudes und bildet inmitten der dichten Maxvorstadt einen beispielhaften Kreislauf ab: Jährlich mehr als 10 000t anfallende Lebensmittelabfälle der Umgebung sollen in einer Biogasanlage zu Energie für den Betrieb eines vertikalen Gewächshauses recycelt werden. Der Gewächshausturm nutzt auf der bestehenden Tragstruktur eine substratlose Anbaumethode. In einer zweiten Fassadenschicht steuern Reflektoren die Einstrahlung und das Klima dynamisch, während sich öffentliche Terrassen umlaufend bis auf das Dach des Gewächshausturmes winden. Täglich kann mit einer Ernte von mehr als 100kg Früchten gerechnet werden, die im nächsten Schritt verarbeitet und auf dem Markt zu Weiterverarbeitung im Umkreis verkauft wird.
Dem Markt kommt dabei eine besondere Rolle zu: Seit jeher sind Marktplätze Schmelztiegel der Gesellschaft, des sozialen Austauschs und des Handels. Sie sind seit den Foren des antiken Roms als architektonischer Typus zu begreifen, deren Erfolg in der möglichst flexiblen Aneignung liegt. Im Zentrum des Gebäudes ermöglicht eine leichte, veränderliche Einbau Struktur die Transformation zum Kino, Ausstellungs- und Versammlungsraum.
Nach jahrzehntelanger singulärer Nutzung soll eine Symbiose zwischen der historischen Nutzung aus Kraftwerk und öffentlichem Raum ein neues Potential aufdecken:
Das PLANT HOUSE.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Umbau der Bestandsstadt zeigte sich im diesjährigen competitionline campus Award als einer der aktuellen Themenschwerpunkte. Viele der Arbeiten versuchten Lösungen für Gebäudetypen zu finden, die ihre ursprüngliche Funktion verloren haben und nun mithilfe von Umbaumaßnahmen einer neuen Nutzung zugeführt werden sollen.
Das Projekt “PLANT HOUSE” sticht mit seinen Qualitäten aus der Vielzahl an Einreichungen zum Thema Umnutzung und Weiterbau hervor. Besonders gefällt der Jury, wie der Verfasser den Charakter des besonderen und komplexen Ortes erhält und mit seinem Entwurf stärkt. “Man erkennt, dass der Autor Spaß an der Spekulation hat. Der Entwurf geht sensibel auf die atmosphärischen Qualitäten des Bestands ein und findet schlüssige Lösungen, um den Bezug zu den bestehenden Strukturen herzustellen”, würdigte Fahim Mohammadi die Arbeit.
“In der Masse der eingereichten Arbeiten, bei denen es um Umbau ging, hat dieses Projekt einen progressiven programmatischen Ansatz”, lobt Martin Schmitz. “An diesem Ort kann man sich die neue Programmierung sehr gut vorstellen, da der Bestandsbau die entsprechenden Voraussetzungen mitbringt. Die Darstellungen versprechen einen zeitgemäßen Umgang mit der Architektur ohne sie zu stark zu überformen. Um das zu erreichen, musste der Autor zunächst ein sehr gutes Gespür für den Bestand entwickeln. Der Spirit des Kraftwerks bleibt erhalten und erlebbar – eine ausgesprochen gute Arbeit!”
Das Projekt “PLANT HOUSE” sticht mit seinen Qualitäten aus der Vielzahl an Einreichungen zum Thema Umnutzung und Weiterbau hervor. Besonders gefällt der Jury, wie der Verfasser den Charakter des besonderen und komplexen Ortes erhält und mit seinem Entwurf stärkt. “Man erkennt, dass der Autor Spaß an der Spekulation hat. Der Entwurf geht sensibel auf die atmosphärischen Qualitäten des Bestands ein und findet schlüssige Lösungen, um den Bezug zu den bestehenden Strukturen herzustellen”, würdigte Fahim Mohammadi die Arbeit.
“In der Masse der eingereichten Arbeiten, bei denen es um Umbau ging, hat dieses Projekt einen progressiven programmatischen Ansatz”, lobt Martin Schmitz. “An diesem Ort kann man sich die neue Programmierung sehr gut vorstellen, da der Bestandsbau die entsprechenden Voraussetzungen mitbringt. Die Darstellungen versprechen einen zeitgemäßen Umgang mit der Architektur ohne sie zu stark zu überformen. Um das zu erreichen, musste der Autor zunächst ein sehr gutes Gespür für den Bestand entwickeln. Der Spirit des Kraftwerks bleibt erhalten und erlebbar – eine ausgesprochen gute Arbeit!”
©Carsten Becker
Diagram Circular
©Carsten Becker
Perspektive Außen
©Carsten Becker
Längsschnitt
©Carsten Becker
Perspektive Innen Markt
©Carsten Becker
Diagram
©Carsten Becker
Perspektive Innen Kino
©Carsten Becker
Axonometrie Gewächshaus
©Carsten Becker
Axonometrie Markt
©Carsten Becker
Modell