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Award / Auszeichnung | 12/2021

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Engere Wahl Fakultätsprojekte - Verwandtschaftsräume. Mögliche Zukünfte des Rhinluchs

Technische Universität Berlin | TU Berlin

Universitäten / Hochschulen

Erläuterungstext

Das Projekt in einem Satz:

Das Masterprojekt „Verwandtschaftsräume“ untersucht die Bedeutung der Moorlandschaft des Rhinluchs im Anthropozän und entwickelt Entwurfskonzepte der Koexistenz zwischen Menschen und nicht-Menschen.

Warum ist das Projekt besonders einzigartig?

Das Projekt fördert innovative Foschungs-, Entwurfs- und Lehrmethoden, die sich mit dem Konzept des Anthropozäns auseinandersetzen und verbindet lokale Akteure und universitäres Forschen.

Projektbeschreibung:

Je nach ihrem Zustand sind Moore Klimakiller oder Hoffnungsträger: Moore sind ideale CO2-Speicher, werden sie jedoch trockengelegt werden sie zu einer Belastung für das Klima. Dieser Fakt war Ausgangsunkt für unsere Beschäftigung mit einer Moorregion gleich hinter den Toren Berlins: dem Rhinluch.
Das Rhinluch verfügt über eine lange Geschichte. Geomorphologisch ist es geprägt durch die letzte Eiszeit und das vor mehr als 12.000 Jahren entstandene Eberswalder Urstromtal. Seitdem hat es vielfältige Veränderungen erfahren. Wie kann seine Zukunft als Teil der europäischen Metropolregion Berlin-Brandenburg und zugleich als eine Landschaft im Anthropozän aussehen? Ziel des Entwurfsstudios war es, an tradierten Lesarten des Rhinluchs zu rütteln. Der Aufforderung von Donna Haraway’s „Macht Euch verwandt“ folgend, haben wir uns auf die Suche nach möglichen Formen der Koexistenz von menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren im Rhinluch gemacht. Über den Dreiklang des 1. anders beschreiben, 2. anders entwerfen und 3. anders repräsentieren, haben wir uns in mehreren Schritten an das Rhinluch angenähert. Für uns ging es dabei um eine spekulative Auseinandersetzung mit der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft des Rhinluchs als Lebensraum für alle Lebewesen. Wir haben versucht, Verwandtschaft breiter zu denken als rein biologisch und reproduktiv und uns gefragt, was es bedeutet, wenn wir ein neues Verständnis des Miteinanders verschiedener Akteure im Rhinluch entwickeln. Gleichermaßen unterstützt haben uns theoretische Texte von Donna Haraway und Bruno Latour, sowie Beiträge von und Begegnungen mit Kenner*innen des Rhinluchs. Wir haben große Fragen erörtert - wie eine robuste biologisch-kulturell-politisch-technologische Genesung des Rhinluch oder eine artenübergreifende ökologische Gerechtigkeit aussehen könnten. In Teams aus Landschaftsarchitekt*innen und Urban Designer*innen haben wir dies in konkrete Konzepte für den Raum übersetzt.