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Award / Auszeichnung | 09/2021

BDA-Preis Rheinland-Pfalz 2021

Fahrradparkhaus Hauptbahnhof West

DE-55122 Mainz

Engere Wahl

SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2019
    Fertigstellung: 01/2021

Projektbeschreibung

Das Projekt Fahrradparkhaus auf der Rückseite des Mainzer Hauptbahnhofs geht zurück auf eine Idee von SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA aus dem Jahre 2004. Dieser ca. 2.000 m² großen stadträumlichen Brache unter der Hochstraße fehlte seit jeher ein Nutzungskonzept. 2004 verwiesen SYRA darauf, dass dieser täglich von tausenden Passanten wahrgenommene Unort, schon mit vergleichsweise geringen Mitteln idealtypisch aufgewertet werden könne, denn die Hochstraße stellt schon die Dachfläche für ein potentielles Fahrradparkhaus dar – lediglich leichte Seitenwände fehlten noch zur sicheren Unterbringung von Fahrrädern. Über 13 Jahre lang stellten SYRA das Projekt den verschiedenen Entscheidungsträgern der Stadt vor, bis das Projekt im Jahre 2017 beschlossen wurde und SYRA mit der Planung beauftragt wurden, diese Brache in einen angenehmen Ort mit Aufenthaltsqualität zu verwandeln.

Beurteilung durch das Preisgericht

„Reduktion“, heißt es im BDA-Manifest „Das Haus der Erde“, sei keine modische Attitüde, sondern Überlebensnotwendigkeit. An anderer Stelle wird der „Aufbruch ins Bestehende“ propagiert, „der durch kreatives Interagieren und Weiternutzen die gesellschaftlichen Zukunftsräume schafft“. Das Fahrradparkhaus, das Schoyerer Architekten_SYRA auf der Rückseite des Mainzer Hauptbahnhofs verortet haben legt in diesem Sinn prototypisch los. Ein Aspekt dabei ist auch, dass sich die Architekt*innen ihre Bauaufgabe quasi stadtsoziologisch selbst erschlossen haben. Ein anderer, dass ein – wie bewiesen wurde – unnötiger Neubau verhindert worden ist. Minimal invasiv realisiert unter einer Hochstraße, einer 2000 Quadratmeter stadträumlichen Brache, die Idee dort ein Fahrradparkhaus unterzubringen, hatte das Architekturbüro schon 2004. 13 Jahre lang stellten sie ihr Konzept wechselnden Entscheidungsträgern vor. 2017 wurde es beschlossen. Die Ex-No-Go-Area beherbergt jetzt eine offene Konstruktion aus verzinkten Stahlblechstützen samt Streckmetall- Bekleidung. Eine Unterstellmöglichkeit für 1000 Fahrräder, 400 davon in einem Zahlbereich mit Spinden und E-Bike- Ladestation, der Stellplatz für 600 Fahrräder ist frei zugänglich. Dazu gibt es ein abgeschlossenes Areal, in dem Fundräder aufbewahrt werden. Alles wirkt angenehm, farbenfroh erhellt. Dass der öffentliche Raum etwa im Winter als trockene Schlafstelle für wohnsitzlose Menschen genutzt werden kann, ist ein beiläufig sinnreicher Nebennutzen.