Bundeswettbewerb HolzbauPlus 2022/2023 - Klimaschutz durch Innovation

Einen Grundsatz bei der Entwicklung des auf Fachwerk basierenden Tragwerkes bildet die Reversibilität der einzelnen Bauteile. Um ihre Wiederverwendung zu vereinfachen, sollen viele gleiche Holz-Bauteile im Tragwerk verbaut und Holzverbindungen über wieder lösbare Metall- und Schraubverbindungen hergestellt werden.

Eine schrittweise Errichtung der Gebäude in Abschnitten von jeweils drei Geschossen ist möglich. Für die Außenwände der drei 6- bis 15-geschossigen Gebäude kommen Lärchenholzschalung, Holzweichfaser-Dämmplatte, Holzständerwand mit Cellulose Einblasdämmung, 3-Schicht-Vollholzplatten und Lehmbauplatten zum Einsatz, für die Innenwände Holzständer mit Lehmtrockenbauplatten und Hanfdämmung. Für die Innenböden sind Dielen und Parkett vorgesehen, für die Fensterrahmen wird ebenfalls Holz verwendet. Tragwerk, Treppe, Fassade und Innenausbau werden als getrennte Systeme ausgeführt und können unabhängig von anderen Elementen angepasst oder verändert werden.

Für die Gebäude wurde eine Spannweite von 6 Metern gewählt, die mit einer Holzbalkendecke überspannt werden kann. Jede dritte Geschossdecke wird in Brettsperrholz ausgeführt. Das Treppenhaus wird außen als externe Treppenanlage errichtet, so dass eine natürliche Entrauchung gewährleistet ist. Die Dachflächen können zur Energiegewinnung durch Photovoltaik genutzt werden. Die Wärmeversorgung ist durch den vorhandenen Fernwärmeanschluss gewährleistet.

Der Entwurf überzeugt bereits mit der Auswahl natürlicher Baustoffe. Er berücksichtigt in vorbildlicher Weise neben Brandschutz und Statik der in Holz-Skelettbauweise errichteten Gebäude auch die Rückbaubarkeit der Konstruktion, des Ausbaus und zahlreicher Bauteile – etwa der Fassade. Gleichförmige Bauteilabmessungen erleichtern die Weiterverwendung. Das Thema Nachhaltigkeit wird über den gesamten Lebens-Zyklus der Gebäude vom Bau über die Reversibilität der Konstruktion bis zur Umnutzbarkeit gedacht.