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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 07/2023

Bundeswettbewerb HolzbauPlus 2022/2023 - Klimaschutz durch Innovation

Bedürfnisanstalt im Park an der Ilm

DE-99425 Weimar

Sonderpreis Hauptkategorie Neubau in Holz

Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Tourismus, Gastronomie

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    In Vorbereitung

  • Termine:

Beurteilung durch das Preisgericht

So unscheinbar das kleine Gebäude der Bedürfnisanstalt im Park an der Ilm ist, so relevant sind Kleinst- und Zweckbauten – für den öffentlichen Raum, wie für den Ressourcenverbrauch. Durch ihre große Stückzahl ist der Einsatz nachwachsender Baumaterialien und lösbarer Konstruktionsweisen besonders sinnvoll, wird aber aktuell selten umgesetzt. Meist werden im Sinne einer maximalen Robustheit und geringer Unterhaltserwartungen metallische und mineralische Materialien verwendet. Das eingereichte Projekt gibt darauf gelungen einen exemplarischen Gegenvorschlag.

Die Parktoilette ist mehr als eine öffentliche Toilette im Sinne eines industriell gefertigten Zweckbaus. Angelehnt an historische Vorbilder – als öffentliche Bedürfnisanstalten noch Teil des gestalteten Stadtmobilars waren – übersetzten Bauherrin und Architekt die Aufgabe in eine zeitgenössische und zukunftsgerechte Bauweise. Der Baukörper besitzt eine klassische Gliederung in Sockel, Schaft und Dachfläche. Diese Elemente sind nicht nur Gestaltungsmittel, sondern ergänzen sich konstruktiv auch gegenseitig: Der umlaufend betonierte Sockel schützt die Fassadenhaut vor Spritzwasser. Im Innenraum ermöglicht ein Fliesenspiegel von 1,20 Metern Höhe eine uneingeschränkte Reinigung.

Das Traggerüst ist in Holzständerbauweise mit Hanfdämmung realisiert. Als aussteifende Elemente und zugleich Gesicht des Gebäudes kommen farbig behandelte Massivholz-Dreischichtplatten zum Einsatz, innen sind diese naturbelassen. Die Fügung der Fassadenteile erfolgt durch lackierte Stahlprofile. Das Schraubbild wird nicht versteckt, sondern betont durch die feine Ausformulierung die Gliederung der Fassade. Die Knotenpunkte erinnern an die Fügungsdetails zum Beispiel von Wiener Bedürfnisanstalten. Das Dach, welches mit 95 cm Überstand die Fassade sowie die Besuchenden vor Nässe schützt, wurde mit zwei großen Brettschichtholzplatten ausgeführt.

Die Auftraggeberin hatte den expliziten Wunsch, den Neubau ökologisch und mit nachwachsenden Rohstoffen zu errichten. Daher fiel die Entscheidung auf den Holzbau und die Hanfdämmung.