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Award / Auszeichnung | 03/2024

6. Rosenheimer Holzbaupreis 2024

Holzbau statt Stahlcontainer

Holzbau statt Stahlcontainer

Rotes Kreuz - Freiwillige Rettung Innsbruck Ausweichquartier am alten Hafen

AT-6020 Innsbruck, Innrain 149

2. Preis | Kategorie: Publikum Öffentlicher Bau/Gewerbe

Architekt Melanie Karbasch ZT GmbH

Architektur

tragwerkspartner zt gmbh

Tragwerksplanung

TB Karbasch GmbH

TGA-Fachplanung

David Schreyer - Fotograf

Fotografie

Holzbau Maier GmbH & Co.KG.

Bauunternehmen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gesundheitswesen, Temporäre Bauten

  • Projektgröße:

    1.300m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 03/2023
    Fertigstellung: 10/2023

Projektbeschreibung

Ausgangslage . Das bestehende Gebäude am Standort des Roten Kreuzes – Freiwillige Rettung Innsbruck am Sillufer wird durch einen Neubau ersetzt. Das RKI benötigt für den Zeitraum bis zur Fertigstellung des Neubaus am Sillufer ein Provisorium um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Das Provisorium wurden an der Stelle des abgebrochenen Veranstaltungszentrums ‚alter Hafen‘ errichtet. Die geplante Übersiedelung des Betriebs in das Provisorium ist Ende September 2023 vorgesehen.
Das Provisorium wurde maximal wirtschaftlich als ‚Edelrohbau‘ in Holz-Systembauweise errichtet. Sämtliche Leitungsführungen sind sichtbar geführt, alle Oberflächen roh belassen. Fußbodenaufbauten als klassische Estrichaufbauten entfallen, Bodenbeläge werden, da wo notwendig (Brandschutz) direkt verlegt, in allen anderen Bereichen bildet die Rohdecke mit der obersten Schicht OSB den Gehbelag. Das Objekt kann nach seiner Nutzung als RK Provisorium demontiert und einer Nachnutzung zugeführt an anderer Stelle wiederaufgebaut werden. Eine wirkliche Alternative zu Stahlcontainern - wenn nicht DIE Möglichkeit, den Fragen der Zeit bei Provisoriumsbauten gerecht zu werden.

Konstruktion . Ein Tragwerk aus Stützen, Trägern sowie aussteifenden Diagonalen aus Brettschichtholz bildet das EG und dient den Einsatz- und Rettungsfahrzeugen als zentraler Unterstellplatz.
Die beiden Obergeschosse werden als vorgefertigte Boden-, Wand-, Decken- und Dachelemente in Holzriegelkonstruktion mit Zellulosedämmung errichtet und bilden die thermische Hülle. Im Innenbereich der Obergeschoße wird das Tragwerk durch BSH-Stützen und -Träger komplettiert.
Der durch Holzriegel-Außenwände umschlossene Eingangsbereich wird über eine Polycarbonatfassade belichtet.
Sämtliche nicht tragenden Innenwände werden als einfache OSB-Platten an Boden- und Decken mit Leisten befestigt.

Nutzung . Im EG befindet sich der Eingangsbereich, sowie die Unterstellplätze für Rettungs- und Einsatzfahrzeuge. Im 1.OG befinden sich Büros der Verwaltung, Sozial- und Schlafräume (Nachtdienst) für die Einsatzkräfte, Sanitärbereiche und Lagerflächen. Im 2.OG befinden sich die Büro- und Beratungsräume des GSD Gesundheits- und Soziale Dienste, Sanitärbereiche und Lagerflächen. Sämtliche Lagerflächen stehen in Verbindung mit Einsatz- und Rettungsdiensten im Angebot des Roten Kreuzes.

Technik . Die technische Gebäudeausrüstung (Heizung, Sanitär, Elektro) wird auf einfache Ausführung reduziert. Die Heizung erfolgt mit einer Luftwärmepumpen-Kaskade 3 Stück Wärmepumpen mit 3 Stück Außengeräten. Die Nasszellen für Mitarbeiter und für Kunden werden als GFK-Fertignasszellen ausgeführt. Es befindets ich eine Teeküche für die Mitarbeiter im 1.OG. Eine Notküche für den Katastrophenfall – kein dauerhafter regulärer Küchenbetrieb – befindet sich im 2.OG. Die Warmwasserbereitung für alle Wasserentnahmestellen erfolgt dezentral elektrisch.
Die Elektroinstallation wird im Wesentlichen auf Stromversorgung, Lichtquellen, Daten-, Internet- und Telefonversorgung, sowie einer Blitzschutzanlage und einer PV-Anlage in der Größenordnung von 15kWp reduziert.
Für die barrierefreie Erschließung, sowie zum Transport von Lagergut wird ein 630kg Aufzug im Gebäude errichtet. Dieser befindet sich im Brandabschnitt Stiegenhauskern.

BGF konditioniert: 1.300m²
BRI konditioniert: 3.700m³
NGF: 1.905m² davon NGF Stellplätze EG 675m2
Bauwerkskosten netto / m2 NGF 735€
HWB pro m2 und Jahr 35,1 kWh

Beurteilung durch das Preisgericht

Das RK Innsbruck errichtet derzeit seine neue Zentrale am Sillufer (bestehender Standort). Für 3-4 Jahre wird ein Provisorium benötigt, welches als 3-geschossiger Holzbau am ‚alten Hafen‘ errichtet wurde. Im EG befinden sich Zugang und überdeckte Stellplätze für Rettungsfahrzeuge. In den OG‘s sind Schlafplätze des Nachtdienstes, Büro- und Sozialräume, Lager und Flächen für den Gesundheits- und Sozialdienst. Das Gebäude ist als elementierter ‚Edelrohbau‘ ausgeführt, wird nach der Nutzung abgebaut und kann an anderer Stelle weiter genutzt. Die Ausführung wird auf das Minimum für einen temporären Betrieb reduziert. Die Bauwerkskosten liegen bei 735€ netto / m2 NF. Alle Oberflächen im Holzbau und die technische Infrastruktur bleiben sichtbar, die Ausführung ist maximal wirtschaftlich. Die Inbetriebnahme ist mit 3.Quartal 2023 erfolgt, die Nutzungsdauer beträgt ca. 3-4 Jahre.
Carport für Rettungsfahrzeuge

Carport für Rettungsfahrzeuge

Carport für Rettungsfahrzeuge

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Schulungsraum

Schulungsraum

Ausbaustandard Edelrohbau

Ausbaustandard Edelrohbau

Flur Büros und Nachtdiensträume

Flur Büros und Nachtdiensträume