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Award / Auszeichnung | 10/2011

Architekturpreis der Stadt Leipzig 2011

Umbau und Erweiterung einer ehemaligen Fabrik

DE-04229 Leipzig, Gießerstraße 27

ARCHITEKTURPREIS DER STADT LEIPZIG 2011

homuth + partner architekten

Architektur

Statikbüro Lochas

Tragwerksplanung

Plagwitz Immobiliengesellschaft mbH

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2008

Projektbeschreibung

Ein Leipziger Start-Up-Unternehmen suchte 2008 ein neues Zuhause und fand es in der ehemaligen Zahnradfabrik in Leipzig Plagwitz. Um die gewünschten 7.000 m² Produktions- und Bürofläche zu realisieren musste eine behutsame Flächenerweiterung vorgenommen werden, ohne die ursprüngliche Außenwirkung zu zerstören.
Die neuen Mieter wurden von der CG Gruppe aktiv in den Planungs- und Umbauprozess einbezogen und konnten ihre Anforderungen und Wünsche einfließen lassen. Dabei standen Kommunikation und Teamarbeit stark im Vordergrund und es entstanden zahlreiche Büros, Besprechungsräume, Lounge, Cafeteria, Terrassen und Atrien.
Erreicht wurde dies durch den Einbau von Auskragungen im 1. Obergeschoss in den Hallen- bzw. Produktionsbereich. Großzügige Glasflächen zu Atrien sorgen in den Verwaltungsbüros für Offenheit und Licht. Bei diesem Objekt ist es gelungen industriellen Charme mit moderner Arbeitsplatzgestaltung zu kombinieren

Text: CG-Gruppe/Homuth+Partner Architekten

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude, eine ehemalige Fabrik, befindet sich in der Gießerstraße in Leipzig Plagwitz. Dieser, seit dem 19. Jahrhundert durch Industrie geprägte Stadtteil unterlag in den 1990er Jahren starken gesellschaftlichen und damit auch städtebaulichen Transformationen: Fabriken wurden stillgelegt, Leerstand prägte das Stadtbild. Inzwischen wurden einige dieser Objekte in ihrer Funktion umgewidmet. Mitunter ziehen in die alten Fabriken auch wieder gewerbliche Nutzer ein – wie etwa die Firma Spreadshirt in der Gießerstrasse.

Bauherr und Architekten haben einen alten Industriebau reaktiviert und den veränderten Produktionsbedingungen der Gegenwart angepasst. Die Binnenstruktur des Fabrikgebäudes wurde reorganisiert bzw. baulich erweitert, um neben der Produktionshalle weiteren Raum für kleinere Werkstatteinheiten und Büros, einen Konferenz- bzw. Kreativraum, eine Cafeteria/Küche sowie großzügige Terrassen zu schaffen. Die Architektursprache ist klar und einfach. Die baulichen Eingriffe sind auf das Notwendigste beschränkt. Sie gehorchen den neuen Funktionen und erlauben künftige, weiterführende Transformationen. Der Logik eines Industriegebäudes wurde beim Um- und Erweiterungsbau Rechnung getragen – sowohl im Einsatz des Materials als auch in Bezug auf konstruktive Lösungen, wie etwa beim Scheddach, bei den Außentreppen und den Terrassen. Die Architekten haben die architektonische Sprache der Industriearchitektur absichtsvoll aufgegriffen, konsequent weiterentwickelt und dabei signifikante Elemente, wie etwa eine alte Ziegelwand, selbstverständlich integriert. Alte Substanz und neue Setzungen verbinden sich auf überzeugende Weise. Baugeschichte leuchtet auf und bleibt in der Gegenwart aufgehoben.