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Studienauftrag | 03/2013

Ersatzneubau Hallenbad Appenzell

Teilnahme

weberbrunner architekten zürich&berlin

Architektur

aquatec AG

sonstige Fachplanung

Gruner Wepf AG, Zürich

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt baut auf einer präzisen Lektüre des Ortes auf und versucht mit dem Hallenbad den ersten Baustein einer Neuinterpretation der Sitter als prägende Verbindung mit hoher Präsenz im Stadtraum zu lancieren. Entsprechend dieser Idee wird der Eingang an der Sitter – der heutigen Hinterseite – des Hallenbades angeordnet.
Das Gebäudevolumen wird Innen wie Aussen als Ensemble von Teilen formuliert. Die angestrebte Verschleierung des grossen Volumens mit den übergrossen Lochfenstern wirkt jedoch vorwiegend massstabslos.
Überzeugend ist die Grundstruktur des Hallenbades im Innern mit der Anordnung der Schwimmbecken in gut proportionierten offenen Räumen, die über eine vierarmige Mitte verbunden sind, welche die Infrastruktur und die Erschliessung aufnimmt. Diese Grundstruktur wird auch mit der Materialisierung der Oberflächen überzeugend weiterverfolgt.

Die Organisation der Nutzungseinheiten folgt ebenfalls schlüssig zur tragenden Grundidee.
Die Anordnung und Ausrichtung aller Becken ist gut. Das Aussenbecken befindet sich an ausserordentlich attraktiver Lage. Die klare räumliche Strukturierung erlaubt es, dass unterschiedliche Nutzungen ohne gegenseitige Einschränkungen gleichzeitig stattfinden können. Die Garderoben und der Aufgang zum Badegeschoss sind zweckmässig angeordnet. Räumlich ist der Weg nicht auf dem gleichen Niveau wie die Anordnung der Hallenräume gedacht. Ein schwerwiegender Mangel ist die Erschliessung mit der Trennung von Zugang zu den Garderoben im Erdgeschoss und Cafeteria mit Shop im Obergeschoss. Diese Anordnung ist sowohl für den Betrieb wie auch für die Besucher untauglich. Der Wellnessbereich mit klar zugeordneten Nutzungszonen bietet attraktive Ausblicke in alle Richtungen.

Das Projekt weist im Vergleich aller Projekte, eine leicht überdurchschnittliche Kubatur, jedoch die geringsten Geschossflächen auf. Die Aussenwandabwicklung liegt um 23 % höher als der Durchschnitt. Daraus resultieren Anlagekosten die leicht über dem Kostendach liegen.

Überzeugend an diesem Projekt sind die konsequente Konzeptidee und die Organisation des Badgeschosses. Die Neudefinition der Adresse stellt einen interessanten Beitrag dar, ist aber für die nähere Zukunft zu weit gedacht. Das Projekt weist grundlegende funktionale Probleme auf, weshalb es nicht zu überzeugen vermag.