Gesamtsanierung und Erweiterung der Kanzlei der Schweizer Botschaft in Singapur

Das Projekt l'ombrière besticht durch das grosszügige Dach, welches sowohl als repräsentative wie auch funktionale Geste wahrgenommen wird. Es schützt und definiert den Vorplatz und verleiht dem Gebäude einen neuen Ausdruck. Diese Piazza
wird räumlich allseitig gefasst und lässt so einen neuen Raum auf dem Compound
entstehen. Das darüber schwebende flache Dach öffnet den Raum zur Vorfahrt und
definiert selbstredend den öffentlich zugänglichen Bereich.
Der Bestand wird strukturell zum Quader repariert. Die Fassaden werden nach Aussen, wie auch nach Innen zur Stützebene hin verschoben. Der Grundriss gewinnt
somit an Flexibilität und Grosszügigkeit. Die Erweiterung übernimmt den Rhythmus
der Tragstruktur und wird durch Schotten gegliedert.
Durch die räumliche Staffelung der Anbauvolumen entstehen separate Funktionsund Eingangsbereiche mit je einem eigenem Vorplatz, die voneinander klar getrennt
sind. Die Abtreppung der Volumetrie bietet geeignete betriebliche Lösungen zur
Entflechtung der Zugänge und der Sicherheitszonen. Die Jury würdigt den Grundriss. Dieser ist elegant, gut gelöst, sorgfältig ausgearbeitet und entspricht dem Betrieb der Botschaft.
Das Raumprogramm wird aus betrieblicher Sicht gekonnt umgesetzt und erlaubt
die erwünschte Flexibilität. Der vorgeschlagene Grundriss ermöglicht zweckmässige Abläufe, welche den Anforderungen einer Botschaft Rechnung tragen. Ebenfalls geschätzt wird der zentrale, vergrösserte Innenhof, welcher attraktive Büround Erschliessungszonen sowie Personalräume mit angegliedertem Aussensitzbereich bietet.
Die vorgeschlagene Materialisierung und filigrane Konstruktion des Daches mit Polycarbonat-Platten wird hingegen hinsichtlich Funktionalität, Unterhalt und Reinigung
insbesondere in Bezug auf das tropische Klima vor Ort, in Frage gestellt. Das Erscheinungsbild und der architektonische Ausdruck wecken Assoziationen aus einer
anderen Zeit und vermag das Preisgericht nicht zu überzeugen.