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Projektwettbewerb | 01/2019

Gesamtsanierung und Erweiterung der Kanzlei der Schweizer Botschaft in Singapur

4. Rang / 4. Preis

Aerne Architect & Associates Co. Ltd

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt CONOPEUM schlägt eine horizontale Erweiterung der bestehenden
Struktur vor, welche durch ein neues, markantes Dach überdeckt wird. Mit seinen
grosszügigen Auskragungen bildet das «schwebende» Dach ein architektonisches
und ästhetisches Element, welches die gesamte Anlage ordnet. Obwohl die Fassaden nach aussen verschoben wurden, um die Grundrissfläche zu vergrössern, liegen
sie immer noch ausreichend weit hinter der Dachlinie, dass die Beschattung und der
Regenschutz bei gleichzeitig hoher Transparenz gewährleistet bleiben.
Die Transparenz der Fassaden erlaubt dem sorgfältig gestalteten tropischen Garten
visuell in das Gebäude einzudringen. Innen und Aussen werden zu einem Kontinuum und eine üppige, angenehme Atmosphäre wird geschaffen. Die Jury würdigt
dieses Konzept als architektonische Antwort auf den geographischen Kontext und
das tropische Klima in Singapur.
Das Raumprogramm, die verschiedenen Eingänge sowie die Sicherheitszonierung
werden im Grossen und Ganzen gut umgesetzt und erlauben einen zweckmässigen
betrieblichen Ablauf sowie die notwendige Trennung von Personenströmen. Die Büros sind attraktiv um den Innenhof und von öffentlich zu privat angeordnet. Nicht
ideal ist der Zugang zum Konferenzraum ohne direkt angegliederten Gäste-Wartebereich. Ebenfalls als ungünstig wurde die zentrale Lage des Konferenzraumes beurteilt. Allgemein lässt der Grundriss jedoch noch keine klare Strukturen erkennen.
Die Weiterführung des statischen Rasters des bestehenden Gebäudes ist gut nachvollziehbar, es wird jedoch eine sorgfältige Weiterinterpretation des Bestandes vermisst. Beispielsweise wirft die Dachdrehung strukturelle Fragen auf. Auch bleiben
konstruktive Fragen offen - insbesondere hinsichtlich der offenen Verbindung zwischen Dach und Gebäude, welche aus Unterhaltsgründen problematisch erscheint.
Das Potential des grossen, «schwebenden» Daches erscheint nicht genügend ausgeschöpft zu sein.