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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2023

Neubau Sozial- und Handelszentrum Wolfurt (AT)

Lageplan

Lageplan

1. Anerkennung

ARTEC Architekten Bettina Götz + Richard Manahl

Architektur

Atelier Roland Stadlbauer

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Projektverfasser entscheiden sich für nur einen Baukörper, in dem sämtliche Nutzungen zusammengefasst werden. Die unterschiedlichen Nutzungsbereiche sind am Baukörper gut ablesbar. Das Erdgeschoß bildet den Sockel für die darüber liegenden Geschoße. Betont wird der Sockel durch ein auskragendes Vordach entlang der Bützestraße und der Lauteracher Straße. Auf der Westseite findet er Ergänzung durch raumhohe Mauern, die einen Gartenhof einfassen. In dieser Sockelzone sind der Lebensmittelmarkt mit Bistro und die Eingangsbereiche zu den Obergeschoßen angesiedelt. Die Obergeschoße gliedern sich in zwei, deutlich unterschiedlich große Volumen, die nur durch eine schmale Zäsur voneinander getrennt sind. Im größeren sind die Pflegezimmer und im kleineren die Tagesbetreuung, das betreute Wohnen und die Dienstleistungseinrichtungen untergebracht. Die Disposition der einzelnen Funktionen ist sehr klar und logisch. Die innenliegenden Räume werden jeweils durch Innenhöfe belichtet, wobei der Innenhof des Pflegeheimes mit seiner beachtlichen Großzügigkeit beeindruckt. Die inneren Wege und die Aufenthaltsbereiche werden hier ausreichend mit Tageslicht versorgt. Bedauerlich ist allerdings, dass der Innenhof sehr introvertiert angelegt ist. Für die Bewohner wäre ein größerer Bezug zum Dorfgeschehen wichtig.

Der Ortskern der Marktgemeinde Wolfurt ist in offener Bauweise, mit punktförmigen Häusern bebaut. Die Gärten zwischen den Häusern wirken zusammen, sind nicht introvertiert und nicht vom öffentlichen Dorfleben abgeschottet. Die geschlossene Bauweise des Wettbewerbsentwurfs, mit dem zu einer Einheit verschmolzenen Gebäudekomplex, sprengt die Maßstäblichkeit der bestehenden Häuser an diesem Ort. Der Versuch das große Volumen in einzelne Elemente aufzulösen, scheitert am zusammenhängenden Sockel und dem markant ausladenden Vordach. Die Lücke zwischen den beiden Volumen, die über dem Erdgeschoß endet, ist nicht in der Lage die Großform zu brechen. Die lange Gebäudeflucht der Erdgeschoßzone, ohne Lücke mit Durchblick auf den dahinterliegenden Garten wirkt zu städtisch und bildet kein adäquates Gegenüber zu den Bestandsgebäuden. Das Ziel, eine platzartige neue Mitte für die Marktgemeinde Wolfurt zu entwickeln, wird durch dieses Projekt nicht unterstützt.
Abgabeplan 01

Abgabeplan 01

Abgabeplan 02

Abgabeplan 02