Neubau Sozial- und Handelszentrum Wolfurt (AT)

In den größeren viergeschossigen Aufbauten befinden sich die Pflegeräumlichkeiten und in einem zwischen Sockel und darüber liegendem Pflegegeschoß die Tagesbetreuung, die Hauskrankenpflege und die Verwaltung. Im zweiten Volumen befinden sich betreutes Wohnen, Praxen und Dienstleistungen. Dazwischen zugänglich von beiden Gebäudeteilen ein Gastgarten, dem allerdings die Verknüpfung zum unteren Garten fehlt, sodass die Nutzung des Untergartens im Westen nur durch die Umrundung des Gesamtgebäudes möglich ist. Überzeugend an diesem Projekt ist die funktionale Formulierung des gesamten Marktbereichs inklusive der zugehörigen Anlieferung und Tiefgaragenabfahrt.

Die Organisation der Pflegebereiche ist geprägt von zwei kleinen Lichthöfen, durch die eine Teilung der Aufenthaltsbereiche dieser Wohngruppen stattfindet, die aber zum Großteil nach innen orientiert sind und deswegen nur eine äußerst beschränkte Aufenthaltsqualität besitzen. Der Aufbau des betreuten Wohnens ist geprägt durch einen kleinen zweigeschossigen Hof, der zu einer sinnvollen, angenehmen Organisation des kleinen Gebäudes führt. Die in etlichen Bereichen äußerst souveräne Lösung von funktionellen Zusammenhängen und Abläufen wird leider eingeschränkt durch die zu viel nach innen orientierte Organisation der Pflegebereiche einerseits und die städtebauliche Maßstablosigkeit andererseits.

Der architektonische Ausdruck des Gebäudes dokumentiert die z.T. souverän vorgetragene funktionalistische Auffassung von Architektur, die seitens der Jury aber kritisch gewürdigt wird und in ihrer Maßstäblichkeit in dieser Lage in Frage gestellt wird.