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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2012

Ehemaliger Langer Stall und alte Feuerwache

ein 3. Preis

Prof. Markus Löffler

Architektur

Markus Engel

Architektur

Christopher Kühn

Architektur

Erläuterungstext

Verfasser:
Prof. Markus Löffler, Markus Engel
Mitarbeiter/in: Christopher Kühn, Sohejla Rejai

Städtebau

Das Charakteristische an dem zu bearbeiteten Baufeld ist seine spezifische historische Typologie. Sie bestand im Wesentlichen aus großen Häusern, die einen städtischen Block bildeten: Das Großbaus in der Werner- Seelenbinderstraße, der Lange Stall und das Brocksche Palais. Das Brocksche Palais ist das einzige
noch existierende Gebäude.
Der Innenhof war nicht mit einer Hinterhofstruktur bebaut, wie das bei den meisten durch Einzelhäusern gebildeten Baublöcken üblich ist. Er war leer und in ihm befand sich ein parkartiger Hof mit einem opulenten Baumbestand. Dieses Charakteristische soll wieder aufgenommen werden: Der Lange Stall wird im Stadtgrundriss wieder als markante und homogene Einzelform erscheinen, während das Barocke Großbaus in der Werner-Seelenbinder-Straße dem ursprünglichen Bau nachempfunden wird.
Das Konzept des offenen und parkartigen Innenhofs wird aufgenommen. Unter großen Bäumen werden einzelne villenartige Solitäre gestellt, die wichtige Durchblicke und Sichtachsen ermöglichen und den Innenhof in seiner Gesamtheit erfahrbar machen. Aus dem Hof ergeben sich aus verschiedensten Situationen Blickbeziehungen zum zukünftigen Turm der Garnisonskirche, sowie zur Kuppel der Nikolaikirche.


Architektur

Virtuell wird der Lange Stall in seinem ursprünglichen Volumen wieder hergestellt. Ein auf das Basisgeschoss aufgesetztes dreigeschossiges Volumen durchdringt
das Dach. Dieses Volumen ist nur so lang, dass an den beiden Enden der Verlauf des ursprünglichen Satteldaches sichtbar bleibt.
Die spannungsvolle Situation zwischen der barocken Schaufassade und dem ehemaligen Stall wird herausgearbeitet und sogar noch überhöht. Die Idee des „decorated shelters“ ist damit wieder sichtbar.
Durch das neue Volumen wird das Haus neu interpretiert. Es ermöglicht eine wirtschaftliche Belegung und hat eine neue Präsenz im Stadtraum. Die Struktur der Fassade thematisiert die Tektonik der Konstruktion, analog der alten Fachwerkfassade. Die Farbe des Ziegels des aufgesetzten Gebäudeteils ist
identisch mit der Farbe des Dachziegels. Dadurch entsteht eine homogene Einheit im Bereich des ehemaligen Daches. Die Ziegelfassade im Erdgeschoss wird analog der Ausfachungen des ehemaligen Langen Stalls hell geschlemmt.
Durch die Aufnahme der Gebäudetiefe des ehemaligen Langen Stalls entstehen interessante und attraktive Wohnungsgrundrisse. Die Erschließung entsteht über
mehrere glasüberdeckte Atrien. Durch sie können die tiefen Grundrisse in der Mitte mit Tageslicht versorgt werden.
Die Atrien wirken im Winter, wie eine Sonnenfalle. Um sie vor Überhitzung zu schützen, werden sie im Sommer verschattet. Die Durchlüftung erfolgt von den Eingangsfluren im Erdgeschoss über die Lüftungsklappen im Dach. Durch die Kompaktheit hat das Gebäude sehr günstige energetische Werte. Es könnte ohne Probleme im Passivhausstandart realisiert werden.