modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 06/2014

StadtLandFluss: Flussraum Eisack-Brixen

2. Rang

Preisgeld: 14.000 EUR

Stadt:Labor – Architekten

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Durch die Vergrößerung des Abflussprofils und Verlegung der Mauern nach außen wird eine terrassenförmige Gestaltung der Uferbereiche möglich. Die Uferterrassen fungieren als Verkehrsinfrastruktur für Fussgänger bzw Radfahrer, als Naherholungsraum am Fluss und als Abflussraum bei Extremereignissen.
Der Mensch wird Teil des Flußraumes und steht nicht mehr länger als Beobachter davor. Der Ansatz der terrassenförmigen Profilaufweitung wird konsequent über die gesamte Flussachse verfolgt und entsprechend der Raumverfügbarkeit angepasst.
Es entsteht ein vielfältiger, attraktiver Flussraum, der die Stadt im Hochwasserfall schützt. Technische Machbarkeit, modulartige Realisierung und auf die Grundwasserproblematik abgestimmte Profilgestaltung sind die Planung bestimmende Parameter.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt sieht Aufweitungen in mehreren Bereichen vor, mit der Verlegung der Ufermauern nach Außen, ohne diese jedoch wesentlich zu erhöhen. Zusätzlich wird im Bereich Adlerbrücke eine Absenkung des Radweges vorgeschlagen, der bei höheren Wasserständen geflutet werden kann. Die Strukturierung des Flusses sieht die Herstellung von flachen Uferbereichen vor. Die deutliche Aufweitung im Bereich Parkplatz / Acquarena mit der Gestaltung eines ausgeprägten Flachufers und abschließenden Sitzstufen als Ufersicherung ist im Sinne des Hochwasserschutzes sinnvoll und ist gleichzeitig eine ansprechende Gestaltung des Areals. Im unmittelbaren Bereich der Adlerbrücke ist ein mobiler Hochwasserschutz zur Einhaltung des Freibordes notwendig.
Im Bereich Rappanlagen / Klostergarten wird die Entfernung der beidseitigen Anlandungen in Verbindung mit groĂźzĂĽgigen Aufweitungen im Bereich der Cusanus-Akademie vorgeschlagen sowie auf Seiten der Rappanlage eine Absenkung des Wasserspiegels, so dass das derzeitige Mauerniveau als SchutzmaĂźnahme ausreicht.
Die Auflösung der Sohlschwelle wird sehr positiv bewertet, die Durchgängigkeit wird verbessert. Der Uferbegleitsaum wird temporär in Anspruch genommen, jedoch wieder hergestellt. Störsteine, Kurzbuhnen und niedrige Schwellen strukturieren sowohl Eisack als auch Rienz, verbessern insbesondere den Niederwasserabfluss, ohne den Hochwasserabfluss voraussichtlich nachhaltig zu stören. Rückzugsräume helfen, die Schwallproblematik leicht zu verbessern. Insgesamt verbessert das Projekt den Gewässerzustand nachhaltig. Das Projekt bietet hinsichtlich Hochwasserschutz und Gewässerzustand, eine schlüssige und nachhaltige Lösung.
Die Notwendigkeit der Hochwasserschutzmaßnahmen wird von der Arbeit als Chance für die Stadt begriffen. Wesentliches Gestaltungselement ist dabei das Thema der „Uferterrassen“, welche durch Aufweitungen des Flussprofils vielfältig erlebbaren, multifunktionalen Flussraum schaffen wollen. Die künftige „Flussoase“ soll durch die Neugestaltung besser zugänglich und erlebbar gemacht werden, der Mensch wird zum Teil des Flussraums.
Im Bereich Thalhammer wird die Retentionsfläche zugleich in einen ökologisch wertvollen Auenpark verwandelt und durch einen Wanderweg erschlossen. Der Bereich Priel wird als parkartig und stark durchgrünter, jedoch urbaner Bereich vorgeschlagen. Im Bereich der Adlerbrücke wird die Brücke unterführt, es werden neue „Stadtterrassen“ gebildet. Leider kann diese an sich attraktive Lösung im Grundriss nicht vollständig nachvollzogen werden. Das Konzept der Flussterrassen wird auch im Bereich der Rappanlagen fortgesetzt. Die textlichen Formulierung eines „sensiblen Umgangs mit dem alten Baumbestand“ und die entsprechenden Grundrissdarstellungen scheinen wenig kongruent. Die Öffnung der Gärten südlich des Priesterseminars wird begrüßt, ist jedoch von der Zustimmung der privaten Eigentümer abhängig. Die Vorschläge, den Bereich Lido über zwei neue Brücken zu erschließen, wird positiv gewertet, da dadurch der Kern von Milland mit dem parkartigen Sportareal verbunden und besser nutzbar gemacht wird.
Die Arbeit stellt insgesamt einen auch im Sinne der Unterhaltung der künftigen Uferbereiche guten Beitrag dar, der seine Schwächen jedoch in den sich nicht immer deckenden Aussagen im Text und den Plänen hat.
Blatt 1

Blatt 1

Blatt 2

Blatt 2

Blatt 3

Blatt 3