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Offener Wettbewerb | 06/2014

StadtLandFluss: Flussraum Eisack-Brixen

3. Rang

Preisgeld: 8.500 EUR

Dong Sub Bertin

Architektur

Stefano Peluso

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Parameter für den Hochwasserschutz werden eingehalten, wobei ein höherer Rauhigkeitswert vorgeschlagen wird. Der Freibord ist graphisch nicht dargestellt, lediglich im Bericht angegeben. Ebenso sind die hydraulischen Maßnahmen graphisch nur ungenau dargestellt, im technischen Bericht jedoch beschrieben. Das Projekt sieht an vielen Stellen lineare Auskragungen vor, die durch ihre teilweise großen Abmessungen in hydraulischer und sicherheitstechnischer Hinsicht eher bedenklich erscheinen. Im Bereich nördlich der Acquarena ist der Gestaltungsvorschlag zu hinterfragen, da die gesetzten Eingriffe hydraulische Maßnahmen nach sich ziehen, die jedoch aus Sicht des Hochwasserschutzes nicht erforderlich sind. Die Absenkung des Gehwegs im Bereich Adlerbrücke bis zur Rienzmündung (rechts des Laufes) ist hydraulisch nicht nachvollziehbar und sicherheitstechnisch als eher bedenklich einzustufen. Insgesamt ist es schwer, die gesetzten Maßnahmen zu bewerten, da sie teilweise nicht ganz nachvollziehbar dargestellt sind. Es gibt keine Angaben zu Mauererhöhungen und zu Eintiefungen. Der ökologische Zustand des Gewässers wird nicht verbessert, es ist jedoch auch keine Verschlechterung zu erwarten.
Das Hauptaugenmerk des Projektes wird auf gestalterische Maßnahmen gelegt. Die Arbeit setzt sich intensiv mit der Stadt auseinander und zeigt deren Qualität auf. Das Projekt erfasst den Flussraum als stadtverbindendes Element. Es erhält und vervollständigt die Wegebeziehungen entlang des Gewässers und schafft Verknüpfungspunkte in die Stadt bzw. an den Fluss.
An den Verbindungsachsen aus der Stadt werden Grün- und Freiflächen geschaffen mit einem Angebot an Freizeit- und Sportmöglichkeiten. Der Entwurf geht sehr nachhaltig mit den Flächen um. Ihm liegt die Qualität zugrunde, Bewohnern und Gästen der Stadt Brixen einen größeren Aktionsradius anzubieten und über die historische Altstadt hinaus vielfältige Orte kennenzulernen. Der Gestaltungsvorschlag artikuliert eine Abfolge von der Kulturlandschaft zur Urbanität und wieder in die Kulturlandschaft. In den Bereich der Rappanlage wird eine große Terrasse mit Bistro, Terrasse und Kleinwasserkraftwerk gesetzt. Die Angemessenheit der Geste ist jedoch zu prüfen.
Insgesamt gibt es über den gesamten Lauf abwechselnd Einschnürungen und Aufweitungen, die sich wellenförmig über beide Uferseiten verteilen, was den Fluss von beiden Seiten aus erlebbar macht.