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Offener Wettbewerb | 03/2010

Areal südlich Gröninger Weg [Pauluskirche]

Anerkennung

Preisgeld: 1.000 EUR

roterpunkt architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein rigider Ansatz, wie mit neuen Hausformen die gleichförmig erscheinende Wohnbebauung markant ergänzt werden kann, bestimmt den Entwurf. Die neue Hausreihe wird zur Schnittkante zwischen zwei unterschiedlich ausgeformten Freibereichen und ergibt hochinteressante Gestaltungsmöglichkeiten mit den westlich den Häusern vorgelagerten privaten Hausgärten, welche in die üppigen Freiräume zwischen den Bestandsbauten integriert sind und dem in östlicher Richtung anschließenden Freiraum, der sich mit öffentlichen Nutzungen, Spielplatz und Vorplatz der Pauluskirche großzügig zum Weimarer Weg öffnet. Die bislang durchgängige, campusartige Anlage wird durch die Hausreihe unterbrochen, der westliche Teil bleibt allerdings erlebbar, wenn auch durch die Abstandsflächen der neuen Häuser und die Sockel der Tiefgaragen gefiltert. Die strenge, lieneare Ausrichtung der neuen Bebauung führt im nördlichen Bereich am Gröninger Weg zu erheblichen stadträumlichen und funktionalen Schwächen. Dies betrifft die unzulängliche Erschließung von Pauluskirche und Kinderhaus sowie das problematische Gegenüber von Kirche und fünfgeschossiger Bebauung, das durch die entstehende Engstelle an der südwestlichen Kirchenecke besonders erkennbar ist. Auch die Ausformung des Erschließungsweges wird in diesem Bereich der Bedeutung der Zuwegung nicht gerecht. Das einzelne Haus wird als guter und unproblematischer Baustein hinsichtlich der Einbindung in den städtebaulichen Kontext gesehen, allerdings ist die durch die Reihung entstehende Form durch ihre Länge keine unumstrittene Lösung. Hervorzuheben ist die Lage des Kinderhauses als gelungener baulicher Abschluss und als Abschirmung gegen Verkehrslärm am Gröninger Weg. Weniger gelungen ist die nicht zwingend notwendige Ausformung der Kopfbauten.
Durch die kleinen Gebäudeabmessungen werden bei dieser Arbeit ausnahmslos 2-Spänner dargestellt, die aber in der Zusammensetzung der Wohnungen variieren können. Die Grundrisse sind gut und knapp gehalten, z.T. bestehen aber Sichtbeziehungen zwischen der jeweiligen Nordwest-Flanke des einen und der Südost-Flanke des anderen Hauses.
Die Balkone sind eingezogen und dadurch in der Herstellung teuer und gerade noch ausreichend groß.
Die Arbeit ist ein gelungener Beitrag, der im Grundsatz aufzeigt, wie mit Hausformen, die den heutigen Bedürfnissen des Wohnens entsprechen, neue städtebauliche Qualitäten entwickelt werden können, dabei allerdings für das Kirchengrundstück nur bedingt ausreichende Ansätze enthält.