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Offener Wettbewerb | 11/2020

LANDGUT 2050 vernetzt · mobil · digital

Visualisierung

Visualisierung

ein 1. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

BudCud

Architektur

naito

Architektur, Kunst

Berthold Flieger

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

New Vernacular

Auf die Fragestellung des Ideenwettbewerbs Landgut2050 nach zukunftsfähigen Entwicklungsstrategien für den ländlichen Raum antwortet die Arbeit „new vernacular“ mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog. Insgesamt werden präzise Aussagen zu 25 Konzepten, Strategien und Fallbeispielen getroffen, die nicht nur für den gewählten Standort in Urleben Relevanz entwickeln, sondern auch für vergleichbare Räume und Orte Potentiale aufzeigen. Als zentrales Innovationsmoment setzten die Autor*innen auf ein neues soziales Modell, dass die bisher autarken Hofgebäude durch Aktivierung des öffentlichen Raums in Clustern bündelt und ein generationenübergreifendes, vernetztes Lebensmodell zum Ziel erklärt. Die besondere Qualität der Arbeit besteht darin, dass für diese Umprogrammierung auf das „Vorhandene, den Bestand“ gesetzt wird. Dieser wird jedoch als offene Ressource verstanden und mit modernen Gestaltungsideen und ökologischen Ressourcen radikal umgebaut, so dass ein echtes Zukunftsbild entsteht, das von dem Kontrast aus „Alt“ und „Neu“ lebt. Hierdurch wird sowohl der bestehenden Bevölkerung als auch neuen Generationen eine attraktive Perspektive ermöglicht und das „weiter wie bisher“ durchbrochen. Die Arbeit verdichtet ihre Aussagen durch präzise graphische Darstellungen und präzise Texte und überträgt diese als konkrete „Case Studies“ an den Modellstandort in Urleben. Ein regionales „Zero Waste“-Restaurant, eine zentrale Öko-Werkstatt für den Umbau des Ortes und ein seniorengerechtes Wohnprojekt kombiniert mit einem Kindergarten bilden die neue soziale Infrastruktur und auch architektonische Neudefinition des Ortes. Dabei wird der öffentliche Raum als neues Bindegewebe sorgfältig mit einbezogen. Die Ergebnisse der Interventionen werden in einem neuen Masterplan für Urleben festgehalten und konkret greifbar.

Diese Arbeit schafft durch Ideenvielfalt und zugleich Präzision den Spagat zwischen gewünschter Vision und konkreter Realisierbarkeit. Der größte Wert besteht jedoch in der damit verbundenen „Haltung“ die in dem selbst gewählten Titel „new vernacular“ – was vielleicht so viel heißt wie: „Neue Alltäglichkeit“ - perfekt zum Ausdruck kommt. Die Arbeit erfüllt in Ihrem Ansatz und Ideen als auch in ihrer Sprache in idealer Weise die Erwartungen, die seitens des Auslobers an den Wettbewerb geknüpft sind.
Lageplan

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