AIV-Schinkel-Wettbewerb 2021 - grossWEST

Mit dem vorgeschlagenen Grosswest-Loop verbinden die Autor*innen den Westhafen mit dem Großmarkt und dem gegenüberliegenden Seestraßen-Ufer. Als „Brücke der drei Ufer“ schafft diese Arbeit einen neuen innerstädtischen Freiraum am Kanal. Der Rundweg als thematische Verbindung der Ufer und als Bindeglied zu den räumlichen angrenzenden Parks wird von der Jury durchweg positiv gelobt und lässt eine gute Vernetzung mit den umliegen-den Stadtquartieren vermuten. Eine kritische Haltung zur Notwendigkeit aller neuen Brücken wäre wünschenswert. Sie würden das ansonsten schlüssigen Erschließungs- und Aktivie-rungskonzept nicht schwächen.
Der Recycling-Park und der Marktplatz um die Beusselstraße sind gut dimensioniert und bieten beidseits der neuen einspurigen Straße neue Attraktionen an. Die trennende Wirkung des Damms wird durch wenige, präzise Überwege gelöst. Die Abgrenzung der öffentlichen Räume durch die Schaffung unterschiedlicher Höhenniveaus wird dazu sehr positiv gesehen. Sie bietet einen guten Beitrag die Lärmimmissionen der Straße zu minimieren.Die Aktivierung des alten Hafenbeckens als neues prägendes Element im Hafenpark für die Öffentlichkeit wird positiv gewürdigt. Das Freibad bildet einen guten Impuls zur Attraktivie-rung des Westhafenareals. Die in die Zukunft gerichtete Veränderung der Tanklager zu Aquapondic-Anlagen, Aussicht und Freizeitnutzungen versprechen weitere Besonderheiten im Westhafen zu werden. Der angrenzende Hafenpark wird allerdings aufgrund seiner Größe und zu geringen Programmierung kontrovers diskutiert. Hier wäre eine kompakteres, intensi-ver programmiertes Parkcluster angemessener gewesen.
Die Arbeit überzeugt auf stadträumlicher Ebene und verspricht über die Visualisierungen einen industriell-großstädtischen Ort. In Summe würdigt die Jury die Qualität der Arbeit als einen überzeugenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Westhafens und Großmarkts.
Heyden Freitag und Martin Schmitz