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Einladungswettbewerb | 10/2015

Umbau und Erweiterung Albert-Heim-Hütte

Ammonit

3. Preis

Preisgeld: 1.500 CHF

map architektur+planung ag

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt Ammonit stellt einen interessanten Beitrag am Wettbewerb dar. Es differenziert deutlich zwischen den bestehen bleibenden Elementen der ersten (Kruck 1918) und zweiten Etappe (Dubs 1937) in massivem Naturstein und einem Neubauteil mit vorfabriziertem Holzelementbau, der als moderner, runder Bauteil den Eschenmoser-Teil ersetzt. Im Neubauteil werden die Räume im Erdgeschoss und im Untergeschoss organisiert, wodurch es gelingt, mit diesem Teil höhenmässig tiefer als der alte Teil zu bleiben. Die Nutzräume im Erdgeschoss werden schneckenförmig organisiert, was dem Projekt den im Grundriss gut nachvollziehbaren Namen Ammonit nahelegt. Das Raumprogramm ist, wie die Vorprüfung bestätigt, eingehalten. Der Hüttenwartsbereich ist betrieblich klar von den Gästeräumen getrennt. Das Projekt weist gute Ansätze auf, zeigt aber auch die Schwierigkeit der knappen Platzverhältnisse. Die relativ grosse Fläche im Erdgeschoss verunmöglicht eine Umrundung der Hütte, die betrieblich wichtigen Zugänge im hinteren Hüttenteil sind nur über die Terrasse erreichbar. Während sich der Neubau auf der Südfassade gegenüber dem Kruckbau einigermassen ausgewogen präsentiert, wirkt die dreigeschossige runde Nord-Fassade wie ein Kirchenschiff. Dies beeinträchtigt die Einpassung des Projekts in die Landschaft. Obschon die alte Bausubstanz deutlich hervorgehoben wird, bestehen seitens der Denkmalpflege Vorbehalte zur Bewilligungsfähigkeit des Projektes bezüglich Einordnung in die Landschaft. Die Formensprache und die Materialisierung des Neubauteils wirken nicht unbedingt berghüttenspezifisch. Betrieblich sind die geforderten Abläufe grundsätzlich möglich, zeigen aber einige Probleme auf. Der untere Hauptzugang mit Ski-/Schuh- und Trocknungsraum dürfte im Winter (erhebliche Schneehöhen, Wind) nur selten nutzbar sein, via oberer Zugang muss der Schuhraum intern erreicht werden (Schnee, Nässe, Reinigung). Zudem könnte die enge gewundene Treppe kritisch werden. Für die Inbetriebnahme des Schutzraums muss jeweils „umgebaut“ werden (Aufstellen mobiler Betten). Durch die vorgeschlagene Holzelementbauweise können ein hoher Fertigungsstandard und kürzere Bauzeiten erreicht werden. Die Wintertauglichkeit der hinterlüfteten Holzlattenfassade wäre nachzuweisen.