Umbau und Erweiterung Albert-Heim-Hütte

Das Projekt sieht vor, die Volumetrie der ersten zwei Hüttenbauetappen von 1918 und 1937 zu erhalten, der nordostseitige Eschenmoser-Bau von 1970 wird hingegen rückgebaut. Die denkmalgeschützte Hütte von 1918 wird auch innen integral erhalten. Anstelle des Eschenmoser- Baus ist ein vier- bis fünfgeschossiger, polygonaler Anbau mit einer markanten, abgesetzten Dachform vorgesehen. Die Gebirgslandschaft wird gewissermassen mit der Gebäudeform nachgebildet. Die denkmalgeschützten Hütten werden durch den angebauten, voluminösen Baukörper stark inszeniert, der Neubau wirkt sehr dominant. Die Dachform ist für das Hochgebirge eine Herausforderung, in der Kehle wird sich Schnee ansammeln und verfestigen, zum Nachteil der dort vorgesehenen Dachflächenfenster und PV-Paneele. Auf den insgesamt fünf Geschossen ist das Raumprogramm klar gegliedert: Gebäudetechnik und Nebenräume in den zwei Untergeschossen, Tagesräume, Empfang und Küche im Erdgeschoss, Gästezimmer im ersten Obergeschoss und im zweiten Obergeschoss die Schlafräume des Hüttenteams. Die Gliederung in zwei beinahe autonome Gebäudeteile und die Entwicklung auf fünf Geschossen bedingt jedoch eine hohe Kubatur und Erschliessungsfläche. Betrieblich ist das Projekt gut durchdacht, weist aber auch Mängel auf. Bei der Ankunft müssen die Gäste praktisch die ganze Hütte bis zum schwer auffindbaren Haupteingang umrunden. Die Anordnung der Küche ist in Bezug auf die Terrasse und einen der zwei Aufenthaltsräume zu peripher. Der vorgeschlagene Aufbau der neuen Aussenwände – vor Ort verputzte und mit Leichtbeton gefüllte Stahlbeton Fertigbauelemente – ist als Ergänzung des bestehenden Bruchsteinmauerwerks interessant, bedingt aber relativ hohe Transport- und Ausführungskosten. Insgesamt ist das Projekt ein interessanter Beitrag mit starkem volumetrischem Ausdruck.