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Offener Wettbewerb | 07/2012

Belvédère en bois (tour d’observation)

Teilnahme / VERTIKALE HOLZLANDSCHAFT

Laurent Giampellegrini

Bauingenieurwesen

Roman Schieber

Architektur

Gundula Schieber

Architektur

Maximilian Wanner

Architektur

Erläuterungstext

Die Landschaft und der Turm
Die Gewässer des Obersauer Stausees ziehen sich, wie einst der Wasserlauf der
Sauer durch die einprägsame Hügellandschaft des Luxemburger Öslings. Unser
Standort befi ndet sich an einem Wanderweg in der Nähe von Insenborn auf einer
bewaldeten Anhöhe mit Blick auf den See.
Der Turm ist für den vorgesehnen Ort ein Mosaikstück der Kultivierung des Naturparks.
Er folgt dem Wunsch des Menschen die Natur aus einer neuen Perspektive
zu erfahren. Die landschaftlichen Zusammenhänge, das Ineinadergreifen
von Hochplateaus, bewaldeten Hängen und Wasser, werden erst von weit oben
erfahrbar.

Der Turm und seine Konzeption
Die Gestalt des Turms schöpft ihre Idee aus der Formung der Landschaft, die
aus dem Zusammenspiel von Wasser und Gestein, aus fl ießender Dynamik und
monumentaler Masse hervorgegangen ist.
Das Bauwerk erhebt sich in seiner prägnanten Außenform inmitten des Waldes.
Die kraftvolle Geometrie entwickelt sich aus einem Viereck in die Vertikale. Die
Verdrehung der Außenkanten erzeugt mit seiner Bewegung einen Dialog von
Baukörper und benachbarten Baumkronen.
Bewegt man sich auf das Bauwerk zu, wirkt es in seiner äußeren Gestalt wie
eine geheimnisvolle Skulptur. Doch durch die klare Öffnung im Sockelbereich
lädt der Turm den Besucher auf ganz selbstverständliche Weise ein, das Innere
zu erkunden.

Betritt man den ungewöhnlichen Turm, eröffnet sich dem Betrachter eine lebendige
Holzstruktur mit einem faszinierendem Licht und Schattenspiel. Während
sich die prägnante Außenform auf die Kraft der klaren geometrischen Form verlässt,
spielt der Innenraum bewusst mit polymorphen Strukturen und lässt so die
bewegte Landschaft im Inneren scheinbar weiterlaufen.
Die geschwungene Treppe, zieht sich wie eine künstliche Holzlandschaft durch
den Turm nach oben. Grundgedanke des Erschließungskonzepts war nicht nur
einen Weg über die Baumkronen auf die kleine Aussichtsplattform zu errichten,
sondern auch ein einmaliges Naturerlebnis zu kreieren.
Konstruktion
Der Kontrast von Innen und Außenraum entsteht durch das einfache Stapeln
von Furnierschichtholzplatten scheinbar spielerisch. Um den Materialverbrauch
zu minimieren, sind die Platten jeweils von zweilagigen umlaufenden und nach
innen versetzten Distanzhaltern getrennt, die aus dem Verschnitt der Platten gewonnen
werden.
Auf diese Weise entsteht ein robustes Tragwerk: die Verbundwirkung zwischen
den Platten und den verschraubten Distanzhaltern sorgt für eine hohe Steifi gkeit
und Tragfähigkeit in Plattenebene. Laterale Stabilität wird durch die Scheibenwirkung
der an den Turmrändern übereinander gestapelten durchgehenden
Holzschichten erzeugt, so dass der Turm vorwiegend als sogenanntes „Röhrentragwerk“
funktioniert.
Für die Zugsicherung sind durchlaufenden Gewindestangen angebracht. Vertikale
Lasten werden auf direktem Wege über die Distanzhalter und Gewindestangen
in das massive Beton-Streifenfundament eingeleitet.