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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2013

Süderelbequerung – Moorburg (SEM)

2. Preis

Kinkel + Partner

Tragwerksplanung

Quist Wintermans Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Süderelbebrücke - Krone der Stadt

Die Süderelbebrücke ist eine besondere Brücke durch das Hafengebiet. Sie überspannt nicht nur lokal die Süderelbe, sondern sie hebt weithin sichtbar einen Teil des regionalen Autobahnverkehrs hoch über die Stadt. Die Brücke entzieht sich dabei mehr oder weniger den Aktivitäten, die auf Bodenniveau stattfinden. Damit richtet sich die Brücke im Gegensatz zu den beiden Kattwykbrücken nicht auf die Süderelbe. Sie befindet sich im wörtlichen und übertragenen Sinn auf einem höheren Niveau und lässt Luft und Raum unter sich. Auch die schräge Kreuzung mit der Süderelbe unterstreicht ihre Autonomie, die Brücke ist unabhängig vom Wasserlauf.

Schrägseilbrücke

Als Brückenkonstruktion wurde eine Schrägseilbrücke ausgewählt. Die vertikalen Pylonen kreuzen den Horizont so wenig wie möglich und ermöglichen so den unverbauten Blick auf die Stadt mit ihren markanten Gebäuden und Objekten. Die Köhlbrandbrücke befindet sich in Sichtweite. Beide Brücken werden trotz unterschiedlicher Form als miteinander verwandt wahrgenommen. Nicht nur weil sie die gleiche Größe besitzen und beide Brücken als Schrägseilbrücken konstruiert wurden, sondern vor allem, weil sie sich hoch über die Stadt erheben und sich wie Bänder über das Firmament ziehen. Durch die schräg abgespannten Pylonen gleicht dabei das Brückenband der Süderelbebrücke einer Krone über der Stadt.

Architektonische Einheit

Die Brücke, die Vorflutbrücken und die Autobahn werden im Entwurf als architektonische Einheit betrachtet, um dadurch die Länge der Brücke zu betonen. Vier Pylonen werden angeordnet, zwei große und zwei kleine, die über einen größeren Abstand für einen allmählichen Übergang von den Vorlandbrücken zum Stromfeld sorgen. Die Konstruktion vermittelt nachvollziehbar und unmittelbar lesbar die Lastabtragung und steht in Übereinstimmung mit dem funktionsbetonten Umfeld. Die architektonische Stärke liegt in der großen Betonung der Brückenlänge mit vier besonderen Pylonen als Extra.

Lichtskulptur

Die expressiv geformten Pylonen befinden sich hoch über den Brückenpfeilern. Sie bilden mit dem Brückendeck eine Einheit und prägen das Erscheinungsbild der Brücke. Die Pylonen sind über ihre ganze Höhe geteilt und nur bei den Stahlseilen durch einen Querriegel verbunden.
Die beiden Pylonhälften bilden eine Art Innenraum, durch den man hindurchsehen kann. Die blaue Gestaltung der Innenflächen verstärkt diesen Effekt. Angestrahlt wirkt die Brücke am Abend und in der Nacht wie eine große Lichtskulptur hoch über der Stadt.

Viermaster

Dieser robuste und gleichzeitig filigrane Entwurf fügt der bestehenden Hafenlandschaft ein neues, passendes Element hinzu. Die vier Pylonen sind im weiten Umkreis sichtbar und stellen mit den Schrägkabeln eine subtile Anspielung auf den charakteristischen Hamburger Viermaster dar. Sie sind damit auch gleichzeitig ein Piktogramm für den Hafenbereich. Abends verwandeln sich die Pylonen in große Laternen in der Nacht. Tagsüber löst sich die Brücke von der Umgebung und erhebt sich mit den schräg abgespannten Pylonen wie eine Krone weit über die Stadt.