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Offener Wettbewerb | 05/2013

Sanierung und Erweiterung Pädagogische Hochschule (PH)

Anerkennung

3h architects / 3h építésziroda

Architektur

Erläuterungstext

1. Städtebauliche Qualität

Qualität des Eingriffs in das städtebauliche Ensemble // Die Raumstruktur, die durch die bestehenden Lernanstalten (BRG, BORG) gegeben ist, wirft die Fragen nach Anpaßung bzw. Abweichung vom alten Bebaungschema auf. Unser Ansatz versucht sowohl die Fortführung der kammartigen Baustruktur als auch die Ausformung des Grünkeils. Dieses Areal wird dadurch betont, daß das westliche Gebäuede der PH bis zur Kante der neuen Sporthalle zurückgezogen wird. So entsteht eine Sichtachse, die die Präsenz der Natur gegen Süden verstärkt. Dasgleiche geschieht in umgekehrter Richtung: das Sichtfeld von der Natur zur Festung und Altstadtstruktur wird erweitert. Die PVS an der Viktor-Keldorfer-Straße weist einen kleinteiligen Charakter auf und schmiegt sich in die Bebauung des benachbarten Wohnareals ein. Es wurde insbesondere darauf geachtet, daß die Verbindungselemente transparent bleiben.

Ablesbarkeit und Kontext zum Bestand // Die neue Bebauung der PH ist eine Fortsetzung der bestehenden kammartigen Baustruktur, stellt jedoch eine Neuinterpretation der städtebaulichen Situation dar. Mit dem Abbruch des alten Universitätsgebäude an der Viktor-Keldorfer-Straße entsteht die Möglichkeit zur Öffnung, und somit einer neuen Sichtbeziehungen in Richtung Süden. Dadurch wird verständlich, daß der vierte Block an der Akademiestraße so verschoben wurde, daß der Grünkeil nun klar in Erscheinung tritt. Mitunter entsteht so auch ein schöner räumlicher Verweis auf die neue Sporthalle, welche in der gleichen Flucht liegt.
Die Schwierigkeit der Bebauung an der Viktor-Keldorfer-Straße liegt darin, daß der Baukörper sich maßstäblich an die kleinen Wohnbauten anpassen soll, jedoch eine in sich zusammenhängende funktionale Einheit bildet. Die Transparenz von der Viktor-Keldorfer-Straße ins Grünareal ist wichtig. Daher wurde eine Lösung angestrebt, welche die in der Höhe gegliederten Baukörper mit Durchbrüchen und transparenten Teilen versehen werden.

2. Freiraumqualität

Bezug zur Umgebung // Das Ziel des Entwurfs ist, einen konstanten Bezug zum Freiraum zu schaffen, damit die Landschaft und ihre städtische Variante stets bewußt wahrgenommen werden kann. So wurden die Baukörper der PH im Erdgeschoss transparent behandelt und Außenräume mit verschiedenen Qualitäten erarbeitet.

Bezug und Interaktion mit der Grünachse Freisaal und den Außenräumen des „Uni-Parks Nonntal“ // Der landschaftliche Charakter wird bis in die Stadt herangeführt - sowohl die Natur an sich als auch ihr Anblick sind wichtig. Es wurde angestrebt, die Sichtachsen möglichst freizulegen: von der Viktor-Keldorfer-Straße durch die PVS ins Grünareal und von der KGW Fakultät in den Grünzug Freisaal.

3. Architektonische Qualität

Die Stärke der Grundstruktur der existierenden Schulbauten definiert die architektonische Haltung der neuen PH. Beim Eingriff darf die Abweichung nur gering sein und nur gemäß ihrer inneren Logik.
Auch die städtebauliche Entwicklung des Uni-Parks hat einige interessante Anhaltspunkte. Die Sporthalle und die Sporflächen definieren eine orthogonale Struktur, deren Rand die logische Fluchtlinie für die Kante der PH bildet.
Eine weitere Problematik stellt die funktionale Verbindung der zwei parallelen Trakte der Hochschule dar. Wir schlagen ein großes Fenster am nördlichen Rande der Bebauung vor, das sowohl als Ablschluss als auch als Verbindungselement zwischen Uni-Park und Grünraum dient. Die Offenheit des Fensters wird durch die unregelmäßig plazierten „Aktivitätsebenen“ und die ungleichmäßig gesetzten Stützen betont. Das eine hat eine horizontale, das andere eine vertikale Bindung.
Umsetzung pädagogischer Konzepte in der Entwurfsidee // Es wurde versucht aus dem spröden Bestand, aus dem verbindenden, verglasten Neubau und aus dem neuangelegten Lerntrakt eine ausgewogene Mischung der offenenen und herkömmlichen Lernformen zu schaffen.
Die verschiedenen Ebenen im Verbindungstrakt sind räumlich offen und ermöglichen eine Interaktion unter den Studierenden. Sie bieten Platz für offene Lernformen, forschendes Lernen und für Projektarbeit.
Die Anordnung der PVS an der Viktor-Keldorfer-Straße bedeutet auch, dass die Kinder einen kleineren Maßstab erleben, der ihnen ein Gefühl von „zu Hause sein“ vermittelt. Die PVS wird betont als Lebensraum verstanden, die zwei Haupaufgaben zu erfüllen hat, er gibt den Kindern Geborgenheit (Bezug) und ermöglicht Herausforderung (Stimulation).

4. Funktionalität

Zuordnung der Funktionsbereiche // Die Eingangshalle befindet sich im Zentrum der PH: das Erdgeschoß im gläsernen Querriegel dient als Verteilungspunkt. Die Hörsäle im UG, die Mensa im EG, die Kommunikationsbereiche oberhalb der Halle sind durch einen Luftraum verbunden. Die Aufzüge für die beiden Lerntrakte werden auch diesem Kernbereich zugeordnet. Die Hörsäle im Untergeschoß wurden mit den EDV-Räumlichkeiten zusammen untergebracht. Zuordnung der Funktionsbereiche. Die Eingangshalle befindet sich im Zentrum der PH: das Erdgeschoß im gläsernen Querriegel dient als Verteilungspunkt. Die Hörsäle im UG, die Mensa im EG, die Kommunikationsbereiche oberhalb der Halle sind durch einen Luftraum verbunden. Die Aufzüge für die beiden Lerntrakte werden auch diesem Kernbereich zugeordnet. Die Hörsäle im Untergeschoß wurden mit den EDV-Räumlichkeiten zusammen untergebracht. Im Gebäude 15 wird vor allem die Verwaltung mit den kleinen Seminarräumen plaziert. Der gläserne Verbindungsriegel beherbergt die Kommunikationsbereiche und die großen Seminarräume.

Die PVS an der Viktor-Keldorfer-Straße weist eine klare funktionale Raumstruktur auf. Die Klassen werden im ersten OG so untergebracht, daß sie über breitere Kommunikationszonen verfügen. Im EG befinden sich die Sonderräume, die auch von außen leicht zu erreichen sind. Das Untergeschoß beherbergt den „Bewegungsraum“ mit den dazugehörigen Umkleideräumen und den EDV-Saal.

5. Wirtschaftlichkeit, Optimierung

Bei der Wirtschaftlichkeit wurden folgende Aspekte berĂĽcksichtigt:
Ein guter Primärenergiekennwert • kompakte Bauweise und sehr guter baulicher Wärmeschutz • angepaßte Glasflächen und Verglasungsqualitäten • integrale Lüftungsplanung • effizientes Raumklimakonzept • Nutzung von Tageslicht • effiziente künstliche Beleuchtung • Energie-Monitoring und Betriebsoptimierung.

6. Ă–kologische Aspekte

Es wird angestrebt, so wenig wie möglich bei der Sanierung und Erweiterung der PH abzubrechen. Das Gebäude 13 wird dennoch abgebrochen, damit die Raumnutzung ökonomischer wird und das UG räumlich und strukturell logisch ausgebildet werden kann. Wir verwenden natürliche Materialien und Baustoffe, da diese sowohl energetische wie ökologische Vorteile aufweisen.

Energieeffizienz:
Das energetische Konzept zeichnet sich durch eine sehr gute Gebäudehüllenqualität und eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung aus.
Komponente des Haustechnik-/Energiekonzeptes:
• kontrollierte Lüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung • Heizung über Betonkernaktivierung • Heizungsreserve über die Lüftung (Dynamik) • kurzes Luftkanalnetz • natürliche Lüftung • Kühlung ohne Klimaanlage.

Mitarbeiter/in: András Bartha, Lilla Kántor, Zsombor Fehér, Dorka Garay

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Wettbewerbsarbeit sieht im Grundsatz die Beibehaltung der bestehenden Struktur vor. Durch den Abbruch des Westtrakts und einen Neubau in vergleichbarer Kubatur einerseits und die Konzipierung eines längs der Akademiestraße situierten Baukörpers, wird ein deutliches Zeichen und damit ein völlig neues Erscheinungsbild der pädagogischen Hochschule geschaffen. Das in seiner architektonischen Gestaltung als hochtransparent formulierte(s) Gebäude wird vom Preisgericht als besonders gelungen gewertet (hohe Ausstrahlungskraft, überzeugende Kraft des Images), weist allerdings in seiner Flächeneffizienz und Wirtschaftlichkeit aus Sicht der Nutzer Mängel auf, die als wenig verbesserungsfähig gesehen werden. Die dahinter liegenden Bauteile werden aufgrund ihrer Raumanordnungen, die nur geringe pädagogische Innovationen erwarten lassen, ebenso als nicht optimal gewertet.
In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit wird das Projekt in der vergleichenden Betrachtung mit den anderen Projekten im obersten Kostensegment gesehen.
Konzeption

Konzeption

Lageplan

Lageplan

EG_PH

EG_PH

2OG_PH

2OG_PH

Schnitt_PH

Schnitt_PH

PH

PH

EG_PVS

EG_PVS

PVS_SO

PVS_SO

PVS_NW

PVS_NW

PVS

PVS

PH

PH

PVS

PVS