modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2015

Campus 2020 - Neubau eines temporären Zeichensaalgebäudes der TU Braunschweig

3. Preis

Julian Busch

Architektur

Simon Takasaki

Architektur

Erläuterungstext

CAMPUS 2020
EIN TEMPORÄRES ZEICHENSAALGEBÄUDE


Idee
Um eine hohe Flexibilität bei der Nutzung des neuen Zeichensaalgebäudes zu gewährleisten und um eventuelle Nach- oder Umnutzungen weiterer universitärer Einrichtungen zu ermöglichen, sieht dieser Entwurf vor, dass die innere Raumaufteilung unabhängig von der Gebäudehülle organisiert und umgestaltet werden kann. Dem Nachhaltigkeitsgedanken folgend wird das Gebäude in modularer Holzständerbauweise entwickelt.
A) Das Sheddach bestimmt die grundlegende Idee für das neue Zeichensaalgebäude in dreierlei Hinsicht:
- Anhand der äußeren Kubatur, die ihre Signifikanz durch die Gestalt des Daches erhält, soll der Nutzen des Bauwerks nach Außen hin ablesbar sein.
- Die Dachkonstruktion ermöglicht eine Ausleuchtung im Gebäudeinneren durch den natürlichen Lichteinfall aus Norden, und bietet den Architekturstudierenden ideale Lichtbedingungen für das plastisch-gestalterische Arbeiten beim Zeichnen, Modellbauen oder am Computer.
- Die Ausrichtung der Sheddächer nach Norden minimiert unerwünschte Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten. Der Neigungswinkel der langen Dachseiten eignet sich hervorragend für die Installation von Photovoltaikpaneelen.
B) Die Raumaufteilung ist nicht an die Gebäudehülle oder tragende Wände gebunden. Je nach Nutzen kann der Grundriss verändert werden. Der hier vorgeschlagene Entwurf orientiert sich an dem Raster der Stützen des Gebäudes und schlägt eine flexible Raumaufteilung vor, die den Studierenden das Arbeiten in Gruppen oder alleine ermöglicht.

Städtebau
Der Entwurf für das neue Zeichensaalgebäude nimmt auf dem vorgegebenen Grundstück
auf dem Innenhof zwischen dem Altgebäude und Mühlenpfordhaus eine Gesamtfläche von 1080 qm (BGF) ein. Die Gestalt des eingeschossigen Gebäudes ist bestimmt durch ein 6 faches Pultdachshed und fügt sich mit einer Höhe von ca. 7 Metern stimmig in die Umgebung ein.
Durch einen Rücksprung der Gebäudelängsseite auf dem östlichen Teil des Grundstücks entsteht ein länglicher Vorplatz, der zum Aufhalten einlädt und gleichzeitig auf den Eingang in das Gebäude hinweist. Ein rings um das Gebäude verlaufender Grünstreifen erhöht die Aufenthaltsqualität.
Die Holzfassade des Zeichensaalgebäudes wird in regelmäßigen Abständen aufgebrochen, um Sichtbeziehungen von Innen und Außen zu ermöglichen. Durch die einheitliche Gestaltung der Fassade entsteht keine Gebäuderückseite.

Auf den Freiflächen im Osten und im Süden des Grundstücks ist Platz für ca. 70 Fahrräder.
Auf der Westseite des Geländes sind 14 Auto Parkplätze vorgesehen.

Konstruktion
Das tragende Gerippe der Halle ist in Holzständerbauweise konstruiert. Zusammen mit der innenliegenden Sperrholzbeplankung und der außenliegenden, vertikalen Lattung der Holzfassade ergeben die Ständer eine kraftschlüssige Konstruktion. Ein quadratisches Stützenraster von 6 x 6 Meter dient zur Unterstützung der Lastabtragung des Daches und ermöglicht eine freie Organisation der Nutzfläche.
Ein 6 faches Pultsheddach garantiert eine gleichmäßige, natürliche Belichtung.

Innere Organisation
Das Konzept des Entwurfes sieht vor den Studierenden möglichst unterschiedliche Arbeitssituationen zu ermöglichen, von der ruhigen Lese- oder Schreibarbeit bis hin zur Gruppenarbeit. Die Aufteilung der Arbeitsräume orientiert sich am Raster der Stützen (6 x 6 Meter). Kreuzförmige Raumteiler sind auf dem Stützenraster in der Halle verteilt und zonieren die unterschiedlich großen Arbeitsbereiche. Eine 'Standardbox' hat eine Grundfläche von 36 qm und bietet Platz für 6-8 Studierende. Das Foyer befindet sich direkt hinter dem Haupteingang an der Ostseite des Gebäudes und hat zusammen mit der Küche die Funktion des Aufenthaltsbereichs/Treffpunkt im Gebäude des Zeichensaals. Die Werkstatt befindet sich in der Mitte des Gebäudes und ist von allen vier Seiten einsehbar und zugänglich. Durch die Verglasung der Werkstatt gibt es keine Belästigung der anderen Räume durch Lärm oder Staub. Die Ruhebereiche befinden sich in den Ecken auf der Westseite.
Die Raumteiler sind aus Sperrholz gefertigt und haben eine Höhe von 2,80 Meter. Neben der Zonierung der Halle dienen die Elemente als Bücherregal, Bank und Präsentations- oder Pinnwand.
Das Gebäude und die umliegenden Außenanlagen sind barrierefrei.

Nachhaltigkeit
Um den Anforderungen einer nachhaltigen, Ressourcen-effizienten und gleichzeitig kostengünstigen Architektur nachzukommen, wurde für die Entwicklung des Gebäudes der Werkstoff Holz gewählt. Das Material ist CO2-neutral, hat gute Dämmeigenschaften und ist ein nachwachsender Rohstoff. Es entspricht darüber hinaus dem Charakter eines temporären Arbeitsraums für Studierende.
Die modulare Bauweise ermöglicht eine Wiederverwendung der Bauteile. Der Bau könnte ab, und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.

Energie:
In Summe: Plusenergiehaus mit ca. 20.000 kWh/a "zuviel" erzeugter Energie !

Beurteilung durch das Preisgericht

Simon Takasaki und Julian Busch greifen auf eine klassische Industriearchitektur zurück und schlagen einen Sheddach-Bau vor. Das tragende Gerippe der Halle soll in Holzständerbauweise konstruiert werden. Ein quadratisches Stützenraster von sechs mal sechs Metern dient zur Unterstützung der Lastabtragung des Daches und ermöglicht eine freie Organisation der Nutzfläche. Die Aufteilung der Räume orientiert sich am Raster der Stützen und soll unterschiedliche Arbeitsituationen zu ermöglichen, von der ruhigen Lese- oder bis hin zur Gruppenarbeit