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Einladungswettbewerb | 01/2012

Siedlung Eyhof

Teilnahme

Oppliger Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau und Freiräume
Fünf ähnliche, punktförmige Baukörper werden analog der städtebaulichen Disposition der ersten Bearbeitungsstufe locker auf das Gelände verteilt. Die dazwischen durchfliessenden Grünräume formulieren über die gesamte Siedlung eine relativ gleichwertige Qualität. Da die Gebäudekörper nicht im Gelände gestaffelt sind, wirken einige Erdgeschosswohnungen etwas eingegraben. Das Attikageschoss wurde konsequent aufgegeben und die Gebäude sind nun fünfgeschossig konzipiert. Die leicht geknickten Baukörper ermöglichen interessante Sichtbezüge in die eigene und nachbarschaftliche Siedlung. Die Ausbildung der grenzübergreifenden Raumstrukturen und das sie verbindende Wegnetz wirken etwas zufällig. Ein Siedlungszentrum wird im Knick der Strasse ausgebildet, die Adressbildung, respektive die Auffindbarkeit der Hauseingänge ist zum Teil undeutlich. Mit der peripheren Positionierung der Pflegewohnung und der Krippe wurde eine aktive Belebung des Siedlungszentrums verpasst.

Funktionalität
Die Verfasser entwerfen zwei Punkthaustypen, welche sich in der äusseren Erscheinungsform kaum unterscheiden. Die Drei- und Vierspänner sind sehr effizient organisiert. Das Treppenhaus ist etwas beengt und beim Typ A ist die Eintrittssituation in die Wohnung schwierig. Die Tiefgarage wird von der bestehenden Garage her erschlossen, wobei mit der entsprechenden Kostenfolge 12 Abstellplätze zu viel nachgewiesen werden.

Wirtschaftlichkeit
Mit einer Ausnutzung von 112% und 89 Wohnungen erreicht das Projekt eine hohe Dichte. Pro Wohnung braucht es aber am meisten Fläche. Ingesamt kann „Butterfly Wings“ als effizient und kompakt bezeichnet werden. Wirtschaftlich vorteilhaft wirken sich der eher kleine Fensteranteil und die stets gleichformatigen Balkonflächen aus. Bei der Weiterbearbeitung hat sich gegenüber der ersten Stufe die Anzahl von möglichen repetitiven Bauelementen erhöht. Punkto Minergie und Minergie Eco erfüllt das Projekt die Vorgaben.

Wohnungen und Budgetansatz
Die zwei- und dreiseitige orientierten Wohnungen sind grundsätzlich die besseren Grundrisskonzeptionen. Die Zonenwohnungen mit Wohn- und Schlafbereich haben häufig kaum natürlich belichtete Gänge, sind jedoch funktional gut brauchbar. Bei einigen Positionierungen der Gebäude resultieren eher unattraktive Nordost- oder Nordwest-Orientierungen. Das Thema der ‚Budgetwohnung’ wird detailliert nachgewiesen und ist in der Mehrzahl mit einfachen Massnahmen umsetzbar, zum Teil sind die Räume etwas schmal und nicht optimal möblierbar. Die Fassadengestaltung mit den horizontalen Bändern ist gut nachvollziehbar und überzeugt. Die Proportionierung anderer Elemente wie Fenstergrössen, Balkonausbildung, Geländer oder die Farbgebung würden noch eine vertiefte Bearbeitung brauchen.

Gesamtwertung
Das Projekt zeigt mit der städtebaulichen Grundform der Punkthäuser einen interessanten und wertvollen Beitrag. Die Idee der Gartenstadt wird auf konzeptionelle Weise aufgenommen, kann aber zum Beispiel in der konkreten Herausbildung des Siedlungszentrums nicht ganz überzeugen. Die aussenräumliche Anlage und die Grundrisskonzeptionen weisen teilweise ungünstige Orientierungen auf. Die Diskussion der Vor- und Nachteile der Grundrisstypen führte zu einer spannenden Grundsatzdebatte über die Wahl der zukünftigen Wohnform in dieser Siedlung.