Reininghaus Parkquartiere - Quartiere 5, 6 und 6a

Das Projekt bietet ein sehr interessantes städtebauliches Konzept, indem eine mehrgeschossige Sockelzone vielerlei Funktionen übernehmen kann und dabei eine zweite lesbare städtische Ebene einführt über der sich dann endgültig die eigentlichen Volumen für den Geschoßwohnbau erheben. Diese Idee einer Beletage, als beste Wohnlage wird auch überzeugend präsentiert. Mit dieser Anordnung ergibt sich neben der notwendigen Dichte, die auch durch die prinzipielle Besetzung des Blockrandes, also der maximalen Ausdehnung der Baufelder erreicht wird, eine vergleichsweise maßvolle Höhenentwicklung der aufgesetzten solitären Volumen. Damit gelingt auch eine Adressbildung sowohl in Richtung Park, wie auch in Richtung Straßenraum. Die Struktur der Gebäude ist trotz der komplexen Schichtung klar formuliert und durchgearbeitet. Die einzelnen Wohnungsgrundrisse zeigen eine durchdachte Idee von räumlichen Zusammenhängen innerhalb der einzelnen Wohnungen. Die Gestaltung der Sockelzonen und der aufgehenden Fassaden entspricht den Erwartungen der Jury. Die bereits angesprochene Staffelung der öffentlichen- und halböffentlichen Räume ermöglicht natürlich vielfache Nutzungsmöglichkeiten, zeigt aber auch die Fragilität dieser an sich sehr schönen Idee für den Standort Reininghaus. Zunächst stellt sich die Frage der Dichte, im Sinne einer Nutzungsvielfalt und deren Funktionstüchtigkeit, wenn die räumlichen Möglichkeiten für Aktivitäten derart ausgebreitet werden. Wie verhält sich der öffentliche Park zur Beletage? Und letztlich, wie kann eine solche mehrgeschossige Sockelzone gesichert und nachhaltig aktiviert werden? Diese Fragestellungen hat die Jury intensiv diskutiert und ist zur Überzeugung gelangt, dass das vorliegende Projekt, trotz der sehr interessanten Konzeption, die Fragestellung nach einer adäquaten Antwort auf die Frage nach einer angemessenen Bebauung der "Parkquartiere" übermotiviert behandelt.