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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2011

CITY LIFE Rehrlplatz

Ankauf

Maison Edouard Francois

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das vorliegende Konzept strikt das städtebauliche Muster in bewährter und pragmatischer Art und Weise weiter. Die Situierung der Baukörper, vom Rehrlplatz bis zur Arenbergstraße, definieren unaufgeregt wohlproportionierte Außenräume. Diese Außenräume formulieren das klassische „Dazwischen“ der bestehenden Quartierstruktur (große kompakte Villenbauten mit verbindendem Grün) weiter. Die Baukörper definieren sich als verdichtete Villenbauten. Zwei unterschiedlich hohe Gebäudevolumen werden ineinander verschränkt. Die Situierung dieser Volumen erfolgt in Ost- West Richtung parallel zum Rehrlplatz resp. zwischen Arenbergstraße. Die niedrigeren Teile der Gebäudevolumen sind zum Park der ehemaligen Lederfabrik orientiert – um einen kontinuierlichen Übergang zu dem Maßstab zu ermöglichen. Auf der Ebene des Bildes des Ortes überrascht das Konzept mit einer erfrischenden Interpretation von Vorhandenem, Vorgefundenem und Interpretiertem! Durch diese Mehrdeutigkeit in der Interpretation des Komplexes entsteht eine auf den ersten Blick aber auch sensible Irritation von Gewohntem und Bekanntem.
Die Anordnung einer, die drei Gebäudevolumen verbindenden, begrünten Spange im Westen ist der Versuch mögliche Nutzungseinheiten in einer Art von Landschaftsgartenarchitektur unterzubringen. Die gründerzeitliche Ausbildung der drei Gebäudevolumen wirkt gewöhnlich, im Sinn von anglikanischer Investorenarchitektur. Die einzelnen Wohnungen funktionieren. Im Gegensatz zum überraschenden Potpourri im Ausdruck der dadurch entstehenden spektakulären Grammatik der Architektur sind die Wohnungen normal! Dieses „Normal“ erweist sich als zu wenig um dem vorgegebenen Anspruch gerecht zu werden.
Ebenfalls als schwierig erweist sich die Situierung des dritten, kleineren Baukörpers, gegen das bestehende Gebäudeensemble an der Arenbergstraße abgestuften Bauvolumen. Es verdichtet die räumliche Situation an der Gasse in einem zu hohen Maß.
Insgesamt liegen die Qualitäten des Konzepts auf der Ebene des Bildes das es an diesem Ort erzeugt.
Es liebäugelt mit Bekanntem und Vertrautem und irritiert aber sofort damit, dass diese unterschiedlichen Architekturelemente und Wahrnehmungsebenen auf unkonventionelle Art und Weise zusammengesetzt sind. Der Charme dieses Bildensembles dokumentiert die wahre Qualität des Beitrages.