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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2018

Erweiterung Erich-Klausener-Schule und Neubau einer Zweifachsporthalle in Münster

1. Preis

Preisgeld: 22.000 EUR

HARTIG / MEYER / WÖMPNER Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Idee

Der bestehende Klassentrakt der Erich-Klausener-Schule ist mit seiner Geschossigkeit und Länge von über 60m auch funktional das eindeutige Rückgrat der Schule. Der Entwurf sieht eine Verstärkung dieses Rückgrates vor, einhergehend mit einer neuen Qualität der inneren Erschließung. Für die Nutzung der Mensa wurde die Lage am Aasee konzeptionell herausgearbeitet, um für die Schule ein prägendes Merkmal zu initiieren. Auf die multifunktionale Nutzung der Mensa und der Sport- und Versammlungsstätte legt der Entwurf, im Sinne eines „Mehrwertes“, einen Schwerpunkt.
Unverkennbar bleibt die Erich-Klausener-Schule erhalten. Sie gewinnt jedoch durch die Struktur der Erweiterung deutlich an räumlicher und funktionaler Qualität.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser ergänzen den Bestand mit zwei neuen Baukörpern – einem Klassentrakt entlang des bestehenden Hauptbaukörpers mit östlicher Ausrichtung der Nutzräume und einer Kombination von Turnhalle und Mensa unter Berücksichtigung der örtlichen Topographie, mit der Möglichkeit der Blickbeziehung zum Aasee. Diese Setzung der Körper verbessert die Außenräume zu qualitativ hochwertigen Orten, die in ihren Nutzungen über die bisherigen Möglichkeiten weit hinausgehen. Die Mensa ergänzt mit ihrer Tektonik das bestehende Forum und stärkt so die bestehende Außenwirkung der Schule. Die Synergien zwischen Mensa und der Turnhalle können sehr gut – u. a. auch für etablierte kulturelle Jahresfeste der Schule genutzt - werden. Das neue Lehrerzimmer - im Anschluss zur bestehenden Schulverwaltung - verbessert den Tagesablauf des Schulbetriebs und bildet einen guten Empfang am nördlichen Haupteingang der Schule. Die Ausrichtung des Lehrerzimmers (eine Ebene über dem Schulhof) schafft die notwendige Separierung als Arbeitsplatz. Die neuen Klassenräume ergänzen auf kurzem Weg den Bestand zu einem großen Lernhaus. Die Akustik und der Brandschutz in der dreigeschossigen Erschließungshalle benötigen noch vermutlich eine sorgfältige Prüfung, das vorgeschlagene Konzept scheint aber lösbar. Die Organisation der Sporthalle ist funktional optimiert, das beschriebene Raumprogramm wird vollständig erfüllt. Die Stirnwand zum Schulhof wird als temporäre Bühne ausgerichtet, die Anordnung der Sportgeräte an dieser Stelle wie z. B. Klettergeräte und Handballtor sind ergänzend zur Bühne zu lösen. Die Fügung der neuen Baukörper an den Bestand, wie aber auch von ´neuen´ Baukörpern untereinander (Sporthalle und Vorbereich), vermag das Preisgericht nicht vollständig zu überzeugen. Die vorgeschlagenen Fassadenmaterialien schreiben die typische und sympathische Anmutung des Bestandes fort. Der Umgang mit den topographischen Geländeverhältnissen im Umfeld der Sporthalle und den Stellplätzen ist problematisch, kann aber in der weiteren Bearbeitung, ohne die Funktionsbereiche zu ändern, optimiert werden. Es besteht die Chance, die Platane zu erhalten. Eine Bauabschnittbildung scheint möglich. Insgesamt überzeugt die Arbeit durch die auf den Ort bezogene Kombination von Sporthalle und Mensa und eine den Bestandsbau respektierende Erweiterung zu einer kompakten Schule.