Award / Auszeichnung | 11/2018
BDA-Preis Bremen 2018
©Stefan Müller, Berlin
Blick auf den Gemeindesaal
Gemeindehaus und Kindertageseinrichtung "Unser Lieben Frauen"
DE-28199 Bremen, Hermann-Heinrich-Meier-Allee 40a
Hauptpreis
Architektur
Architektur
Architektur
Anna Viader Städtebau Architektur Landschaft
Landschaftsarchitektur
nsp landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB schonhoff schadzek depenbrock
Landschaftsarchitektur
Bauherren
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Kindergärten, Vorschulen, Kultur-, Veranstaltungsgebäude
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Projektgröße:
1.750m² (geschätzt)
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Status:
Realisiert
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Termine:
Fertigstellung: 01/2017
Projektbeschreibung
Mit dem Gemeindezentrum „Unser Lieben Frauen“ wird im Bremer Stadtteil Schwachhausen ein besonderer neuer Ort mitten in der Stadt geschaffen: etwas zurückgesetzt von der Straße, durch einen Vorplatz erschlossen, liegt ein stiller Hof, der an einen Kreuzgang erinnert. Der Lärm der Straße rückt in weite Ferne, wenn man auf dieser quadratischen
Fläche steht, die vierseitig von einer Kolonnade aus präzise gestalteten Betonfertigteilen gefasst ist.
Die schlanken Stützen mit einer feinen Oberfläche aus gesäuertem, sandsteinfarbenem Beton schaffen eine solide und zugleich leicht wirkende Fassung des Raums. Ein Magnolienbaum akzentuiert die Hoffläche. Das um den Hof gruppierte Gebäudeensemble aus einem hohen Saal, einem eingeschossigen Gemeindehaus, und einer zweigeschossigen Kindertagesstätte orientiert sich mit großen Fensteröffnungen zu dieser Fläche. Die übrigen Fassaden des Gebäudes sind aus einem hellen dänischen Ziegel errichtet. Durch einen speziellen Zierverband auf der Fassade des Gemeindesaals wird die Bedeutung des dahinterliegenden Raums hervorgehoben.
Eine doppelflügelige Holztür, der „Sonntagseingang“, führt vom Hof in den Saal, der allseitig von Lamellen aus Lärchenholz gefasst ist. Die hölzerne Hülle erzeugt eine Atmosphäre der Geborgenheit und ist zugleich ein flexibles Werkzeug, um den Raum zu verwandeln. Durch eine Drehung der Lamellen kann eine intime Geschlossenheit oder eine großzügige Offenheit nach außen erzeugt werden. Ein Oberlicht über dem Altarbereich öffnet diese Zone nach oben und erzeugt ein Lichtspiel auf der Altarwand. Durch zwei „Alltagseingänge“ gelangt man vom Hof aus in die Foyers des Gemeindehauses und der Kita. Auch im Foyer des Gemeindehauses bestimmt Lärchenholz den Charakter des Raums, hier als eingestelltes Holzelement, das einen Empfangs- und Kaffeetresen sowie die dienenden Räume enthält.
Im Foyer der Kindertagesstätte findet sich das Thema der eingestellten Holzstruktur als hölzerner Kern über zwei Geschosse wieder, der Treppe und Kindergarderoben integriert. Der diesen Kern umgebende Spiel- und Bewegungsflur verbindet die Räume der Kita miteinander und bietet stets den Blick in den Innenhof. Die Kindertagesstätte enthält fünf Gruppenräume mit großen Fenstern, durch die man auf den baumumstandenen Spielplatz im Garten blickt. Das Gebäude bietet Platz für ca. 100 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren und deckt mit Bewegungsräumen und Therapieausstattung für Kinder mit Behinderung den speziellen Bedarf einer Inklusionseinrichtung ab.
Der präzisen Formensprache und der sorgsam reduzierten Materialpalette des Gebäudes wurden einzelne Bauteile aus dem alten, einst an anderer Stelle stehenden Gemeindehaus hinzugefügt. So ist ein Haus entstanden, das den Gemeindemitgliedern einen ruhigen, zeitgemäßen, bei allem Neuen zugleich auch vertrauten Ort bietet und das durch die Kombination von Gemeindehaus, Kindertagesstätte und dem gemeinsamen Hof ein zentraler Ort im Stadtteil werden kann.
Beurteilung durch das Preisgericht
©Stefan Müller, Berlin
Blick vom Vorplatz zum Hof
©Stefan Müller, Berlin
Eingang zum Hof
©Stefan Müller, Berlin
Der Hof
©Stefan Müller, Berlin
Im Gemeindesaal
©Stefan Müller, Berlin
Fassade der Kita zum Spielgarten
©Völlmar Architektur
Gruppenraum mit Blick zum Spielgarten
©Stefan Müller, Berlin
Kita Flur mit Gardeobe
©Völlmar Architektur
Lageplan
©Völlmar Architektur
Grundriss Ergeschoss
©Völlmar Architektur
Grundriss Obergeschoss