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Award / Auszeichnung | 11/2018

Architekturpreis der Stadt Chemnitz 2018

Technische Universität Chemnitz, Neubau Laborgebäude MAIN „Materials, Architecture and Integration of Nanomembranes"

DE-09126 Chemnitz

Anerkennung

heinlewischer

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    9.598m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2014
    Fertigstellung: 01/2017

Projektbeschreibung

Labor der kurzen Wege
Im städtebaulich heterogenen Umfeld des Universitätscampus schließt der Forschungsneubau mit seiner langen Front die gründerzeitliche Blockrandstruktur und schafft neue Blickbeziehungen im Quartier. Der klare Baukörper ist durch eine streng gegliederte Fassade geprägt und wird durch großmaßstäbliche Einschnitte und geschlossene Fassadenbereiche gegliedert. Er ruht zum Schutz der schwingungsempfindlichen Messgeräte für Nanobereiche auf einer extrem steifen, 1,60m starken Bodenplatte aus Stahlbeton.

Das Nutzungskonzept folgt der Idee der kurzen Wege: Büros und Labore sind gegenüberliegend angeordnet, dazwischen schieben sich die Kommunikationsräume und nebengeordneten Funktionen, ohne auf eine Sichtbeziehung verzichten zu müssen. Der Rhythmus der Arbeitsräume wird an zwei Stellen im Gebäude durch zweigeschossige Aufenthaltsräume mit einer Galerie, den sogenannten „Wissensgärten“ unterbrochen. Sie sind für die Wissenschaftler optischer wie inhaltlicher Kontrast zur konzentrierten Arbeit im Labor.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau des Forschungszentrums besticht durch die Kraft von Klarheit und Reduktion. Der einfache lange Baukörper und das streng komponierte Fassadenbild aus fein strukturierten weißen Metallblechen geben dem Straßenraum im heterogenen Umfeld des Universitätscampus Ruhe, Richtung und Großzügigkeit. Geschlossene und offene Flächen der Gebäudefronten sowie großmaßstäblich rückversetzte Einschnitte erlauben Rückschlüsse auf dahinterliegende Funktionen.

Hocheffizient sind die Büros nach Norden, die Labore nach Süden hin organisiert und über kurze Wege miteinander verbunden. Aus- und Durchblicke, mehrgeschossige Lufträume und eine eingestellte Spindeltreppe befördern kommunikative Prozesse. Glasflächen zu den Fluren hin bringen zusätzliches Tageslicht. Sowohl Innenräume als auch die Kunst am Bau sind nahezu komplett in Weiß gehalten. Eine Ausnahme bilden die Besprechungsboxen in der mittig gelegenen Funktionsspange – Oberflächen aus Eichenholz lassen sie wie eingeschobene Schatzkästen wirken.

Die Qualität von Fassade und Innenräumen überzeugt; der Forschungsgegenstand des Gebäudes findet seine Entsprechung in einer hohen Präzision der Ausführung.

Es ist ein Gebäude mit heller und angenehmer Atmosphäre entstanden, das ausgezeichnete Arbeitsbedingungen verspricht und im Zusammenspiel von Licht und Oberflächen ein Spektrum an Weißtönen erzeugt. Dieses dient den Menschen im Haus als Kulisse: Sie sind das Besondere, ihnen bleibt die Farbe vorbehalten.