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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2018

Sanierung ehemaliges Gasthaus Lukas in Berngau

Perspektive

Perspektive

3. Preis

dv architekten deffner voitländer

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Dominante am Platz
Das ehemalige Gasthaus Lukas prägte den Platz „am Plan“ mit seiner herausgehobenen Stellung und dem hohen steilen Giebel. Das machte das Haus zum Identifikationspunkt und zentralen Ort in Berngau. Die künftige Nutzung als Gemeindehaus muss diesen Anspruch wieder dokumentieren. Deswegen erhält das Gebäude anstelle des heutigen flachen Pfettendaches ein neues Sparrendach mit der historischen Neigung. Der steile Giebel zeigt zum Platz hin wieder die ehemalige Proportion und Dominanz.
Die beiden bestehenden Anbauten werden entfernt und der ursprüngliche Baukörper des Gasthof Lukas wird freigestellt. Nach Süden verlängert ein niedrigerer Giebel, jedoch mit gleicher Neigung das Haus um wenige Meter. Damit können die gewünschten Funktionen alle untergebracht werden. Der derzeitige Engpass in der Reichertshoferstraße entfällt und im südlichen Bereich bleibt noch eine attraktive Freifläche für den Mutter Kind Bereich.

Holzbalken Bohlen Decken
Die historischen Balkenbohlendecken aus Holz in der ehemaligen Wirtsstube und im einstigen Saal werden erhalten. Diese repräsentativen Räume am Platz erhalten die passenden Nutzungen: in der Wirtstube residiert der Bürgermeister und hält dort mit seinem Gemeinderat Besprechungen ab. Er teilt sich Eingang und Foyer mit der Gemeindebücherei. Sie zieht im ersten Obergeschoss in den Saal ein. So kann dort die alte Holzbalkenbohlendecke auch ungestört durchlaufen. Die Besucher der Bücherei genießen beim Schmökern den Blick von oben über den Platz. Ein Luftraum mit Wendeltreppe verknüpft das Foyer mit dem Präsentationsbereich der Bücherei.

Abstandsflächen
Die südliche Erweiterung kann die geforderten Abstandsflächen problemlos einhalten. Zwischen Lukas Anwesen und seinem östlichen Nachbarn gelten historisch gesehen keine Abstandsflächen. Der östliche Nachbar ist grenzständig zum Lukas Anwesen hin. Das Lukas Haus unterschreitet die Abstandsflächen. Der Erhalt bzw die Wiederherstellung der ehemals ortsbildprägenden Fassadenproportionen hat eine hohe städtebauliche Relevanz. Aus dieser historischen Situation heraus, lässt sich das steilere Sparrendach vertreten. Überdies lassen die kleinen Fensterformate beim Nachbarn nur Nebenraumfunktionen hinter der Westfassade vermuten.

Fassaden
Der Charakter der ehemaligen Fassaden, in erster Linie zum Platz hin, soll erhalten bleiben. Die Lochfassade mit grobem Putz und glatten Faschen in monochromem weißen Anstrich hat jedoch einen deutlich höheren Öffnungsanteil als das historische Gebäude, um eine ausreichende Belichtung zu gewährleisten. Die Südfassade des Erweiterungsbaus wendet sich vom Straßenraum ab und orientiert sich zum Garten und Freibereich. Sie wird fast vollflächig verglast. Die großzügigen Loggien können mit Glaselementen geschlossen werden und sind so Wärmepuffer oder kühler Freiraum. Textile außenliegende Jalousien vor den übrigen Verglasungen schützen vor Überhitzung.

Energie
Ein Holzschuppen für Müll, Räder und Technik wird profilgleich an die Garage des südlichen Nachbarn angebaut. Die vorhandenen Photovoltaikelemente werden auf dem Schuppendach verlegt und, ein beiderseitiges Einvernehmen vorausgesetzt, auf dem Nachbardach weitergeführt.
Dachflächenfenster
sind weitgehend bündig mit der Dachdeckung. Sie werden hauptsächlich auf der östlichen Dachseite angeordnet. Dadurch erhalten auch alle Bäder und Küchen natürliche Belichtung und Belüftung.

Wohnungen:
Alle Wohnungen sind barrierefrei gestaltet. Die Rollstuhlwohnungen sind im 1. DG und 2. DG angeordnet, jeweils mit direktem Zugang aus dem Aufzug und zum Platz hin orientiert. Die Wohnungen sind so flexibel angelegt, dass die Nutzungen der Räume und Bereiche leicht verändert werden kann.
Synergien
Der Erdgeschoßgrundriss bietet diverse Synergien an:
Die Räumlichkeiten der Mutter–Kind-Gruppe können auch als Gemeinschaftsbereich für die Bewohner des Gebäudes genutzt werden, da sie einen eigenen Zugang von außen besitzen, sowie vom Treppenhaus. Das Foyer dient als Vorzimmer für den Bürgermeister, als Zugang zur Bücherei und kann ebenso als kleiner Gemeinschafts- oder Empfangsraum genutzt werden mit Terrassentür nach Westen zum Vorbereich unter den Bäumen. Der Aufzug ist vom Wohnungstreppenhaus wie vom Foyer aus zugänglich und dient somit den Bewohnern des Hauses, wie auch den Nutzern der Bücherei. Die öffentlichen Toiletten sind von außen und von innen zugänglich. Darüber hinaus gibt es eigene Personaltoiletten. Die Toiletten sind den jeweiligen Nutzungen flexibel zuschaltbar. Die Teeküche im Mutter- Kind- Raum kann von der Bücherei und vom Bürgermeisteramt mitgenutzt werden. Der temporäre Arbeitsplatz für die Wohnungsverwaltung ist mit dem Mitarbeiterbereich der Bücherei gekoppelt.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 1OG

Grundriss 1OG

Grundriss DG

Grundriss DG

Grundriss 2 DG

Grundriss 2 DG

Schnitt B-B

Schnitt B-B

Schnitt C-C

Schnitt C-C

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht West

Ansicht West

Nutzungsverteilung

Nutzungsverteilung

Perspektive Foyer

Perspektive Foyer

Ansicht und Schnitt 1-50

Ansicht und Schnitt 1-50