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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019

Wohnhochhaus Nordbahnhof Wien – Baufeld 6b2

1. Preis

Franz&Sue

Architektur

Erläuterungstext

Das Gebiet des ehemaligen Nordbahnhofs im zweiten Wiener Gemeindebezirk ist zurzeit eine wilde Oase. Bis 2025 entstehen hier rund um einen großen, naturbelassenen Park, die „freie Mitte“, neue urbane Quartiere – mit 6 Wohnhochhäusern, die das Areal strukturieren und prägen. Wir konnten im Wettbewerb überzeugen und sind stolz darauf, eines dieser Pionierhochhäuser zu planen.

Hoch hinaus
An der Ecke Taborstraße/Leystraße bilden drei Baukörper einen geschützten Platz, wo künftig die Straßenbahn O ihre Endstation hat und das Zentrum des Quartiers liegt. Das Hochhaus mit Sockel und insgesamt 21 Geschossen kratzt noch nicht ganz an den Wolken, seinen Bewohnern bietet es dennoch einen imposanten Ausblick – im Osten auf die Stadt, im Westen auf die „freie Mitte“.

Let’s twist again
Die identitätsstiftende Form und Fassade des Hochhauses sehen nicht nur schön aus. Mit der leichten Drehung des Turms und dem Knick zweier Hausseiten öffnen wir diese zu den Grünflächen. Das Gebäude wirkt dynamisch, elegant und steht luftig am Park. Bei der Fassade haben wir uns von Omas Schalstricken inspirieren lassen – unterschiedlich ausgestaltete Balkonfronten ergeben ein Muster, wie bei glatten und verkehrten Maschen. Für Sonnenschutz und Privatsphäre können die Hausbewohner ihre Balkonabdeckungen flexibel einstellen.

Gemeinsame Freizeit
Auf den Dächern der Gebäudesockel geben wir den Bewohnern am Platz zusätzliche, private Freiräume – das Highlight ist sicherlich der Swimming Pool auf der grünen Hochhausterrasse. Im gesamten Viertel wird es eine öffentliche Erdgeschosszone geben, unsere Grundrisse erlauben dabei flexible Nutzungen von Fitnesscenter, Bibliothek und verschiedene Gewerbeflächen bis hin zu einer Hochhauslobby und einem großen Gemeinschaftsraum. In den Obergeschossen entstehen rund 200 Wohnungen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt schlägt einen teilweise nach Norden und Süden verschwenkten und damit im Grundriss polygonalen Hochhausbaukörper vor. Die dadurch geschaffene städtebauliche Öffnung Richtung Freier Mitte wird sehr positiv bewertet. Der Baukörper fußt auf einem zweigeschossigen orthogonalen Sockel, der gekonnt auf die sensible städtebauliche Situation im Stadtraum reagiert. Der Ideenteil besteht aus drei bauplastisch unterschiedlich ausformulierten Baukörpern und schafft gemeinsam mit dem Hochhaussockel klare Kanten zum Straßenraum. Durch die Positionierung der Baukörper zueinander ergeben sich drei Durchgänge die so gesetzt wurden, dass der großzügige Zwischenraum im Inneren des Planungsgebietes zu einem dem Leitbild folgenden Binnenfreiraum mit hoher Aufenthaltsqualität führt und mit dem Umfeld gekonnt kommuniziert. Kritisch in Hinblick auf den Windkomfort am Binnenplatz wird die Positionierung des Hochpunktes Richtung Bruno-Marek-Allee diskutiert. Drei unterschiedliche Fassaden prägen das Erscheinungsbild und folgen der Idee eines gleichmäßigen Strickmusters aus Schiebeelementen und drehbaren Lamellen. Verstärkt wird diese Fassadenidee durch die räumliche Ausformulierung der Balkonzone im verschwenkten Fassadenabschnitt. Der Übergang zwischen Sockel und Hochhaus wird positiv gesehen, wenngleich die Ausformulierung der Gebäudefuge nicht zur Gänze überzeugen kann. Das Erdgeschoss öffnet sich in alle Richtungen und beinhaltet neben der Eingangslobby Richtung Binnenplatz ein Fitnesscenter und einen Veranstaltungsraum Richtung freier Mitte. Das Angebot eines
KONZEPT 07.02.2019

Wohnhochhaus Nordbahnhof Wien – Baufeld 6b2 I Sitzung des Preisgerichts 25.01.2019 Seite 6
Gemeinschaftsraums rundet den Nutzungsmix in der Erdgeschosszone ab. Ein weiterer Gemeinschaftsraum und Wellnessbereich befinden sich angrenzend an die Gemeinschaftsterrasse mit Pool im 2. Obergeschoss Richtung Osten. Die Regelgrundrisse weisen ein natürlich belichtetes Stiegenhaus und gut zugeschnittene Wohnungstypen auf. Durchgehende Balkonbänder als wohnungsbezogene Freiräume schaffen sowohl Privatheit als auch ein gewisses Sicherheitsgefühl in „luftiger“ Höhe.