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Award / Auszeichnung | 09/2018

Beispielhaftes Bauen Landkreis Konstanz 2011-2018

LANZ · SCHWAGER ARCHITEKTEN BDA

LANZ · SCHWAGER ARCHITEKTEN BDA

Max-Planck-Institut für Ornithologie, Vogelwarte Radolfzell

DE-78315 Radolfzell, Am Obstberg 1

Auszeichnung

Lanz Schwager & Partner Architekten mbB

Architektur

365° freiraum + umwelt

Landschaftsarchitektur

Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V.

Bauherren

Architekturbüro Marzodko-Kaiser

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2012

Projektbeschreibung

Das Institutsgebäude wird mit seiner längsgerichteten, vertikalen Form quer zum Hang angeordnet und folgt in seiner Höhenstaffelung dem natürlichen Geländeverlauf. Dadurch ist es einerseits durchlässig für den ortstypischen Landschaftsraum, anderseits präsentiert es sich selbst-bewusst mit seiner Schmalseite zur Landesstraße. Die Erschließung erfolgt von Süden und wird im Osten, transparent nach Außen, in die oberen Ebenen weitergeführt. Die zweibündige Anordnung der Büros erhält durch eine trapezförmige Aufweitung der Erschließungsflächen einen baulichen Schwerpunkt, einen „Bauch“, der sich auch auf die prismatische Außenform überträgt.

Im freistehenden südlichen Bereich von Ebene 0, befinden sich die Pforte und ein kleines Foyer. Im hangseitig eingegrabenen nördlichen Teil sind die Volieren und entsprechenden dienenden Räume und die Haustechnik untergebracht. Ebene 1 und 2 beherbergen, über einen Luftraum miteinander verbunden, die Verwaltungs- und Forschungsarbeitsplätze. In Ebene 3 befinden sich der Kommunikations- und der Seminarbereich, mit direktem Zugang zur Dachterrasse. Letztere dehnt sich über die gesamte Dachfläche aus und bietet sich dadurch zur Beobachtung und telemetrischen Ortung von Vögeln in der unmittelbaren Umgebung an. Durch den Wegfall obsolet gewordener Volieren auf dem Grundstück können die Flächen rund um das Gebäude ohne großen Aufwand zu ortstypischen Streuobstwiesen zurückgeführt werden.

Die Fassaden sind mit ihrer vertikal gegliederten Lochfassade bewusst zurückhaltend und einheitlich rhythmisiert. Vorgesetzte Sonnenschutz-Schiebeelemente überspielen - individuell durch die Nutzer eingesetzt - das einheitliche Raster zwischen geschlossenen und offenen Wandteilen. Die hölzerne Materialität reagiert auf die Lage des Gebäudes im Landschaftsschutzgebiet, indem sie die Farbigkeit der Umgebung übernimmt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der dreigeschossige, leicht kubische Baukörper ist in seiner Formensprache außen wie innen angenehm erlebbar und fügt sich gut in die Hanglage ein. Die nicht orthogonalen Grundrisse schaffen qualitätvolle Begegnungszonen für die Mitarbeiter anstelle von Fluren. Eine Voliere ist auf einfachste Weise und optisch gut gelungen mit Edelstahlseilnetzen in das sich öffnende Treppenauge eingewoben. Die offenen Holztreppen unterstreichen die Leichtigkeit des Gebäudekerns. Ein kleiner Vortragsraum on Top, eine teilbegrünte Dachterrasse und weitere Sitzstufen bieten eine gesunde Arbeitswelt, von Natur umgeben, mit Weitblick zur Vogelbeobachtung über den Baumwipfeln – die wohltuende Arbeitsatmosphäre ist überall spürbar. Das Gebäude steht für ein gelungenes Beispiel zur Einbindung in die Landschaft und Identifizierung der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz.