modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 03/2020

Umbau eines Bahnhofs zu einem Verwaltungsgebäude für den SRCC-Bahncampus in Annaberg-Buchholz

Blick vom Bahnsteig

Blick vom Bahnsteig

1. Preis

studioinges

Architektur

Erläuterungstext

Das seit Jahren leer stehende und nicht mehr genutzte Gebäude des Unteren Bahnhofs in Annaberg-Buchholz liegt an der Bahnstrecke Annaberg-Buchholz-Chemnitz, die mit dem vorhandenen digitalen Stellwerk am Bahnhof Süd und einer separaten, 25 km langen, derzeit nur für eine Aussichtsbahn genutzte Trasse nach Schwarzenberg eine einzigartige Infrastruktur besitzt. Hier soll ein moderner Bahnforschungscampus „Smart Rail Connectivity-Campus“ (SRCC) entstehen. Dieser soll den Unternehmen der Region die Chancen zur Netzwerkbildung und zur wirtschaftsnahen Kooperation mit Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen im Innovationsfeld des digitalisierten, vernetzten, hoch automatisierten und nachhaltigen Bahnverkehrs bieten. Perspektivisch soll sich der Campus des SRCC zu einem Kompetenzzentrum entwickeln.
Der Entwurf für schafft neben dem Umbau und der Sanierung des nördlichen Kopfbaus des Bahnhofsgebäudes einen neuen Anbau, der durch seine Offenheit und Transparent ein nach außen hin sichtbares Zeichen der neuen Nutzung setzt und damit den Auftakt für die Sanierung des ganzen Gebäudes spürbar macht.
Der pavillonartige Erweiterungsbau nimmt die großen, flexibel nutzbaren und technisch höher installierten Kreativräume auf. Damit können umfassendere Eingriffe in die Tragstruktur des Bestandsgebäudes vermieden werden. Die Grundstruktur des Kopfbaus bleibt weitgehend bestehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Entwurfsprägend für den Umbau und die Erweiterung des nördlichen Bahnhofkopfbaus ist der einerseits sensible Umgang mit dem historischen Gebäudebestand und andererseits die selbstbewusste und dennoch zurückhaltende Ergänzung eines eingeschossigen pavillonartigen Baukörpers nach Norden. Die transparente Fassade des dort untergebrachten Kreativbereiches zeigt und transportiert die zukunftsweisende neue Nutzung des modernen Forschungscampus nach außen. Eine Verbindung von Innen- und Außenräumen im Erdgeschoss unter Einbeziehung der Außenanlagen erhöht die Nutzungsqualitäten als Campusgelände.
Mit der horizontalen Orientierung des neuen Baukörpers und seiner Anlehnung an die gestaltprägende Bahnsteigüberdachung wird die Dynamik eines fahrenden Zuges aufgenommen. Die Übertragung der flächenhaften und sachlich modernen Fassadengestaltung auf weitere Bauabschnitte zwischen den südlichen Kopfbauten ist auch in mehrgeschossiger Ausführung gut vorstellbar.
Die Erschließung für den neuen Seminarbereich erfolgt separat und trennt damit den Besucherverkehr vom normalen Bürobetrieb der Verwaltung im Bestandsgebäude. Die flexible Nutzbarkeit des Neubaus wird dadurch gestärkt. Positiv wird die räumlich geschickte und konstruktiv einfache Verzahnung des Neubaus mit dem Altbau in der Erdgeschosszone durch Aufbrechen der giebelseitigen Fensteröffnungen bewertet. In die Bestandsstruktur der Obergeschosse wird durch weitgehende Ausnutzung der vorhandenen Räume für gleichgroße Büroeinheiten nur minimal eingegriffen.
Der klare Entwurf mit Verzicht auf ein zweites Treppenhaus lässt eine wirtschaftliche Lösung der Bauaufgabe in hoher gestalterischer Qualität erwarten.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 1.OG

Grundriss 1.OG

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht West

Ansicht West

Schnitt

Schnitt

Schema

Schema