Wohnbebauung Kirchner Kaserne Süd in Graz (AT)

Städtebaulich reagiert das Projekt mit zwei unterschiedlichen Baukörperproportionen kombiniert zu insgesamt vier Verortungen auf dem Planungsgebiet entlang der Freiraumachse. Die Positionierung der beiden Volumina zueinander erzeugt unterschiedliche Spannungsräume zwischen den einzelnen Gebäuden und innerhalb der Freiräume. Die niedrigen, breiten 6-geschossigen Baukörper mit umlaufenden Loggien treten in Beziehung zu den höheren kompakten 8-geschossigen Quadern mit partiellen Balkonloggien. Durch die gut proportionierten Gebäudevolumina entsteht ein großzügiger Außenbereich, der auf den jeweiligen angrenzenden Kontext Bezug nimmt. Die Verschwenkung des Grünraumbandes von der Mitte gegen Osten im südlichen Gebiet ermöglicht einen gut nutzbaren Binnenraum samt den angedockten und unterschiedlich bespielbaren Pocket Parks. Eine landschaftliche sanfte Höhenformulierung schützt dabei die Eingangszonen und bietet halböffentlichen Raum zum Aufenthalt. Die differenzierte Ausarbeitung samt Detaillierungen der Grünräume spricht für eine intensive Beschäftigung mit den diversen Anforderungen an die Freiräume. Die Wohnungsgrundrisse samt den angenehm differenzierten Fassadenausarbeitungen vermitteln hohe Wohnqualität und die im Atrium bzw. Innenhof angesiedelten Laubengänge zeigen eine effiziente Erschließung zu den einzelnen Wohnungstypen. Die Erdgeschosszone wirkt einladend und bietet neben den natürlich belichteten Foyerzonen Fahrradräume, Zugang zum Lift, dem Stiegenhaus und zu den erdgeschossigen Wohnungen. Negativ für das Projekt sprechen die zu nahen Ecksituationen, welche städtebaulich als schwer lösbar bezeichnet werden. Die positive Spannung wird hier zum Hindernis der Bewohner.