Nichtoffener Wettbewerb | 05/2020
Neubau eines Kinderspitals und einer Frauenklinik für das Luzerner Kantonsspital (CH)
©Gruner Generalplanung mit GMP & Ferrari Architects
Projekt "Les Terrasses"
Engere Wahl
Projektentwicklung
gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Architektur
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Landschaftsarchitektur
Bauingenieurwesen, Brandschutzplanung
TGA-Fachplanung
daniel pauli architektur.consulting
Logistikplanung
Hospitaltechnik Planungsgesellschaft mbH
TGA-Fachplanung
Bauphysik
Beurteilung durch das Preisgericht
Städtebau und Architektur:
Kinder- und Frauenspital sind auf einer durchgehenden Grundstruktur aufgebaut. In den Sockelgeschossen wird eine durchgängige, übersichtliche Erschliessungsordnung entwickelt, die mit der Lage der vertikalen Erschliessungen und der Hauptverkehrswege auch die Organisation der Obergeschosse bestimmt: Eine in Ost-Westrichtung verlaufende Magistrale führt an drei südlich angrenzenden Innenhöfen vorbei und erschliesst vier angegliederte Dreispänner in Nord-Süd Richtung. Der Grundriss kann das Raumprogramm gut aufnehmen und verspricht eine gute Orientierung für Patienten und Besucher. Auf der Haupteingangsebene der Spitalpromenade treten Kinderspital viergeschossig und Frauenspital dreigeschossig in Erscheinung. Im Zusammenhang mit den Dachterrassen werden die Gebäudeoberkanten stark differenziert; ein Aspekt, der in der Jury kritisch diskutiert wird. Für den Sockelbereich und beide Baukörper wird ein Fassadenraster aus weissen Betonelementen vorgeschlagen.
Die Baukörper werden somit zwar zusammengefasst, indem die Betonelemente bei wechselnden Geschosshöhen, in den Kolonnaden oder beim Abschluss der Dachgärten kaum Differenzierungen in Proportion oder Profilierung erfahren, bleibt der Gebäudekörper jedoch eher abstrakt. Auch unter Einbezug der vorgeschlagenen Farbdifferenzierung der Fenstereinfassungen beim Kinderspital und der Füllelemente in Holz beim Frauenspital entwickelt das Gebäude wenige, auf den Ort zugeschnittene, spezifische Eigenschaften. Die Dimension der Dachterrassen ist zwar aus dem Gebäuderaster nachvollziehbar, sie fallen jedoch für die Spitalnutzung eher gross aus. Das Restaurant als gläserner Baukörper an der Schnittstelle zwischen beiden Häusern vorgeschlagen ist funktional richtig platziert, bleibt in der Architektur jedoch schematisch als «gläserne Lücke» formuliert und kann die im Berichttext erwähnte Differenzierung in zwei Baukörper an dieser kritischen Stelle nicht einlösen.
Freiraum:
Kernidee sind die terrassierten Dachlandschaften, die abgestimmt auf die Zielgruppen der Patienten (Frau/Kind) differenziert gestaltet sind und durchaus attraktiven Nutzen versprechen. Im Bereich der Dachlandschaften sind die grossen Flächen aufwändig gestaltet und erinnern teilweise an Hotelanlagen. In der Jury wird kritisch hinterfragt, ob dies für die Spitalnutzung angemessen und im Unterhalt praktikabel ist. In den Freibereichen um die Bauten werden verschiedene Freiraumtypologien mit spezifischen Nutzungen vorgeschlagen, die sich in ihrem gestalterischen Ausdruck stark unterscheiden und in der Summe eine gewisse Vielfalt bieten, jedoch die Einordnung in eine übergeordnete Gestaltungsidee vermissen lassen. Die Ausbildung einer ortsspezifischen Identität wird auch bei den Aussenanlagen vermisst. Kritisch hinterfragt wird die Kompatibilität von Dachlandschaft und Helikopterlandeplatz.
Funktionalität:
Der Aufbau der Gebäudestruktur mit Primärerschliessung / Magistrale und kammartiger Struktur ist logisch und verspricht eine gute Orientierung. Die grosszügigen Innenhöfe gewährleisten eine gute Tageslichtversorgung bis in die Hanggeschosse. Das Angebot von gut nutzbaren Dachterrassen ist attraktiv, die Hauptfunktionalitäten des Raumprogramms sind gut verortet, die Affinitäten sind gut erfüllt. Die «Shortstay-Unit» ist nicht genügend in den interdisziplinären Notfall integriert, die vorgeschlagene «Rooming-In» Lösung ist attraktiv. Das Tiefgaragenlayout ist in der vorgeschlagenen Form noch zu eng, die erforderliche Parkplatztiefe von 5m wird kaum erreicht.
Wirtschaftlichkeit:
Auf Grund seines klaren Aufbaus bietet der Entwurf gute Voraussetzungen für eine nachhaltige Bauweise. Die Flächen liegen mit ca. 4% Überschreitung im mittleren Bereich, die Zielkosten werden überschritten.
Gesamtwürdigung:
Es handelt sich um einen sorgfältig durchgearbeiteten Beitrag, der Anlass zur vertieften Diskussion in der Jury gab. In der Funktionalität und seiner Übersichtlichkeit als Gesamtanlage hat das Projekt Stärken, in der architektonischen Ausformulierung bleibt es eher allgemein. Obwohl mit den Terrassen und den Kolonnaden spezifische Ideen vorgeschlagen werden, wird ein unverwechselbarer Bezug zum Ort und zur Aufgabenstellung vermisst.
Kinder- und Frauenspital sind auf einer durchgehenden Grundstruktur aufgebaut. In den Sockelgeschossen wird eine durchgängige, übersichtliche Erschliessungsordnung entwickelt, die mit der Lage der vertikalen Erschliessungen und der Hauptverkehrswege auch die Organisation der Obergeschosse bestimmt: Eine in Ost-Westrichtung verlaufende Magistrale führt an drei südlich angrenzenden Innenhöfen vorbei und erschliesst vier angegliederte Dreispänner in Nord-Süd Richtung. Der Grundriss kann das Raumprogramm gut aufnehmen und verspricht eine gute Orientierung für Patienten und Besucher. Auf der Haupteingangsebene der Spitalpromenade treten Kinderspital viergeschossig und Frauenspital dreigeschossig in Erscheinung. Im Zusammenhang mit den Dachterrassen werden die Gebäudeoberkanten stark differenziert; ein Aspekt, der in der Jury kritisch diskutiert wird. Für den Sockelbereich und beide Baukörper wird ein Fassadenraster aus weissen Betonelementen vorgeschlagen.
Die Baukörper werden somit zwar zusammengefasst, indem die Betonelemente bei wechselnden Geschosshöhen, in den Kolonnaden oder beim Abschluss der Dachgärten kaum Differenzierungen in Proportion oder Profilierung erfahren, bleibt der Gebäudekörper jedoch eher abstrakt. Auch unter Einbezug der vorgeschlagenen Farbdifferenzierung der Fenstereinfassungen beim Kinderspital und der Füllelemente in Holz beim Frauenspital entwickelt das Gebäude wenige, auf den Ort zugeschnittene, spezifische Eigenschaften. Die Dimension der Dachterrassen ist zwar aus dem Gebäuderaster nachvollziehbar, sie fallen jedoch für die Spitalnutzung eher gross aus. Das Restaurant als gläserner Baukörper an der Schnittstelle zwischen beiden Häusern vorgeschlagen ist funktional richtig platziert, bleibt in der Architektur jedoch schematisch als «gläserne Lücke» formuliert und kann die im Berichttext erwähnte Differenzierung in zwei Baukörper an dieser kritischen Stelle nicht einlösen.
Freiraum:
Kernidee sind die terrassierten Dachlandschaften, die abgestimmt auf die Zielgruppen der Patienten (Frau/Kind) differenziert gestaltet sind und durchaus attraktiven Nutzen versprechen. Im Bereich der Dachlandschaften sind die grossen Flächen aufwändig gestaltet und erinnern teilweise an Hotelanlagen. In der Jury wird kritisch hinterfragt, ob dies für die Spitalnutzung angemessen und im Unterhalt praktikabel ist. In den Freibereichen um die Bauten werden verschiedene Freiraumtypologien mit spezifischen Nutzungen vorgeschlagen, die sich in ihrem gestalterischen Ausdruck stark unterscheiden und in der Summe eine gewisse Vielfalt bieten, jedoch die Einordnung in eine übergeordnete Gestaltungsidee vermissen lassen. Die Ausbildung einer ortsspezifischen Identität wird auch bei den Aussenanlagen vermisst. Kritisch hinterfragt wird die Kompatibilität von Dachlandschaft und Helikopterlandeplatz.
Funktionalität:
Der Aufbau der Gebäudestruktur mit Primärerschliessung / Magistrale und kammartiger Struktur ist logisch und verspricht eine gute Orientierung. Die grosszügigen Innenhöfe gewährleisten eine gute Tageslichtversorgung bis in die Hanggeschosse. Das Angebot von gut nutzbaren Dachterrassen ist attraktiv, die Hauptfunktionalitäten des Raumprogramms sind gut verortet, die Affinitäten sind gut erfüllt. Die «Shortstay-Unit» ist nicht genügend in den interdisziplinären Notfall integriert, die vorgeschlagene «Rooming-In» Lösung ist attraktiv. Das Tiefgaragenlayout ist in der vorgeschlagenen Form noch zu eng, die erforderliche Parkplatztiefe von 5m wird kaum erreicht.
Wirtschaftlichkeit:
Auf Grund seines klaren Aufbaus bietet der Entwurf gute Voraussetzungen für eine nachhaltige Bauweise. Die Flächen liegen mit ca. 4% Überschreitung im mittleren Bereich, die Zielkosten werden überschritten.
Gesamtwürdigung:
Es handelt sich um einen sorgfältig durchgearbeiteten Beitrag, der Anlass zur vertieften Diskussion in der Jury gab. In der Funktionalität und seiner Übersichtlichkeit als Gesamtanlage hat das Projekt Stärken, in der architektonischen Ausformulierung bleibt es eher allgemein. Obwohl mit den Terrassen und den Kolonnaden spezifische Ideen vorgeschlagen werden, wird ein unverwechselbarer Bezug zum Ort und zur Aufgabenstellung vermisst.
©Play-Time Architectural Imagery
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Garten
©gmp Architekten
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Spielbereich
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Foyer
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Grundriss