Stadterweiterung Kronsberg Süd in Hannover: Areal Nord – Baufelder A.4, A.6 und A.7

Der Entwurf setzt konsequent die Vorgaben des Bebauungsplans und der Gebrauchsanweisung um. Allerdings erscheinet die Differenzierung der Einzelhäuser durch die unterschiedlichen Ziegelfarben, die „zinnenhafte“ Trauflinie (Zitat der Verfasser) und die vielen Einschnitte und Rücksprünge für die Größe des Baufelds übertrieben. Die Platzfassade überzeugt durch die sehr sorgfältig ausgebildete Erdgeschosszone mit den großzügigen Öffnungen. Die Südwestecke und die Nordfassade können diesen Standard allerdings nicht ganz halten. Die Grundriss- und Erschließungsstruktur für den Geschosswohnungsbau ist gut durchdacht und führt durch die drei Treppenhäuser zu einer guten funktionalen und wirtschaftlichen Lösung. Die Fünfspänner in den Eckbereichen funktionieren allerdings nur eingeschränkt und die angegebenen Zimmeranzahlen und Wohnungsgrößen sind zum Teil nicht nachvollziehbar.
Das östliche Bauteil für den geförderten Wohnungsbau kann in der dargestellten Form nicht überzeugen. Das längsliegende Treppenhaus ist zwar effizient, hat aber als Konsequenz sehr kleine und nur einseitig ausgerichtete Wohnungen. Die Erreichbarkeit durch die Feuerwehr ist im dritten Obergeschoss nur über die Nachbarbalkone gewährleistet, was als deutliche Einschränkung empfunden wird. Die Reihenhäuer erscheinen zwar sehr konventionell, funktionieren aber gut. Die Versprünge und Varianten wirken etwas beliebig und im Detail noch nicht gelöst. Die prüfbaren Kennwerte sind im Wesentlichen akzeptabel. Die vorgeschlagenen Alufenster sind laut Angaben der Klimaleitstelle nicht zulässig. Die Angaben zur Einhaltung der Förderrichtlinien, der Flächen- und Kosteneffizienz und der Barrierefreiheit sind nicht dargestellt und nicht bewertbar. Das Energiekonzept erscheint schlüssig und der Effizienzhausstandard wird eingehalten. Allerdings erscheint der Fensterflächenanteil zu hoch.
Die Freiraumgestaltung ist präzise und geht geschickt mit der Topographie um. Dadurch entstehen zwei unterschiedliche Teilbereiche, welche die gesamte Hoffläche sehr gut gliedern.
Die Verfasser der Arbeit präsentieren insgesamt einen gut durchdachten und gestalterisch anspruchsvollen Beitrag. Die gestellte Aufgabe wird in vielen Bereichen gut gelöst. Die Qualität der Grundrisse kann den hohen Anspruch nur bedingt erfüllen und die übertriebene Differenzierung der Einzelhäuser stört den insgesamt guten Gesamteindruck.