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2. Rang 3 / 3

Diskursives Gutachterverfahren | 03/2020

Gestaltungskonzept für einen neuen Quartiersplatz in Berlin-Moabit

Lageplan

Lageplan

3. Rang

glaßer und dagenbach landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Im Zentrum des Quartiersplatzes ist eine trapezförmiges Rasenparterre angeordnet.
Nach Norden ist eine Reihe Silberweiden (Salix alba ´Liempde‘ ) gepflanzt .Im Zentrum befinden sich zwei kräftige Hofbäume, eine Eiche (Quercus robur) und eine Linde (Tilia tomentosa
‚Brabant‘). Wichtige Schattenspender im Sommer.
Das Rasenparterre ist Spiel- und Liegewiese und dient durch eine leichte Absenkung auch als Sickerfläche für das Oberflächenwasser der Beläge.
Östliche des Rasenparterres - zwischen Kiezküche und ein Reihe Bänke die den Rasenplatz begrenzen wiederholt sich die Pflanzung aus Eiche und Linde. Es entsteht ein Schattenplatz unter den Bäumen auf dem das Cafe der Kiezküche im Sommer Gäste im Feien bedienen kann. Die Südkante des Rasenplatzes ist leicht geschwungen – sie nimmt den Bogen der Birkenstraße auf. So öffnet sich der Zugang zum Park in den Straßenraum wird sichtbar und stellt einen optischen Bezug zu diesem her.
Der Belag des Quartiersplatzes soll im Bereich des Parkzuganges durch hellgraue Granitpflasterstreifen (gesägt gestockt) aufgelockert und deutlich wahrnehmbar werden.
Das Oberflächenwasser wird durch flache Rinnen in das Rasenparterre geleitet (Granit Kleinstein 5 reihig).
Eine Allee aus Resista Ulmen (resistent gegen Ulmenkrankheit) führt entlang des Neubaus in Ost-Westrichtung in den Park und bildet so den räumlichen Abschluß nach Süden.
Die Allee folgt der zweigeteilten Treppenanlage in den Park. Nördlich befindet sich eine dreigeteilte Rampenanlage welche auf zwei Podeste führt. Im Zentrum ist eine breite axiale Treppenanlage aus grauen Granitstufen angelegt. Drei Treppensequenzen führen zum Quartiersplatz. Südlich, entlang des Neubaus führt von dessen Vorzone eine Treppenanlage in den Park, welche aufgrund der unterschiedlichen Höhenlage von der zentralenTreppe getrennt ist. Die Baumachse aus Resista Ulmen wird über Pflanzflächen in der Treppenanlage bis in den Park geführt.
In diese Pflanzflächen kann das Oberflächenwasser der Treppenanlage entwässert werden. Belag des Quartiersplatzes:
Wir schlagen vor gebrauchtes Granitgroßsteinpflaster mit gesägter und geflammter Oberfläche zu pflastern.
Das ist nachhaltig, erlaubt anteilige Versickerung von Oberflächenwasser, ist wegen seiner Ebenflächigkeit sehr gut begehbar und verhindert Konflikte mit Skatern. Um das Rasenparterre und teilweise im Rasenparterre (bei trockener Witterung) ist die Einrichtung von temporären Flohmärkten denkbar. Das Rasenparterre kann zum Veranstaltungsort werden. Die Treppenanlage ist groß genug um als Auditorium für kleinere Konzerte zu dienen.
Die Zufahrt und Ausfahrt des Geländes wird über Poller und zwangsverschließbaren Feuerwehrschranken geregelt.
Die Aufweitung des Belages des Parkzugangs im Bereich Rathenower Straße und damit des Zugangs zum Haus der Weisheit schafft mehr begehbare Fläche für besondere Gebetstage, wenn man sich vor dem Eingang versammelt.
Die Bänke entlang des Rasenparterres und um die Baumstandorte im Süden, bestehen aus Vandalismus resistenten dicken Holzbalken, welche an starken Stahlblechen befestigt sind.
Die Beleuchtung des Platzes soll über eine Achse aus Mastleuchten erfolgen, welche über die Treppenanlage bis an den inneren Parkweg zieht. Im Norden des Platzes befindet sich gespiegelt eine weitere Reihe Mastleuchten
Ideenteil:
Wir schlagen vor die zentrale Fläche zweizuteilen. Der östliche Teil wird zur Rasenfläche mit Baumreihe.
Der südliche Teil wir mit stabilem Kunststoffbelag als Fallschutz und eine Kombination aus Parcour und Calistheniks zur Aktivzone für Jugendliche. Eine lockere Baumpflanzung schafft den erforderlichen Schatten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf betont die Wegeverbindung in den Fritz-Schloß-Park als Achse mit Öffnung zur Rathenower Straße. Die klare Gliederung der Platzfläche durch die orthogonale Gestaltung, ange-lehnt an die umgebende Bebauungsstruktur, wird als positiv empfunden.
Die Platzfläche hat einen hohen Anteil an Vegetation, wirkt aber insgesamt nur unzureichend ge-staltet. Eine multifunktionale und flexible Nutzung des Rasenparterres, das gleichzeitig als zentrale Versickerungsfläche vorgesehen ist, wird kritisch gesehen. Die Notwendigkeit der zentralen Versi-ckerung auf einer Fläche dieser Größe wird infrage gestellt. Sie steht in Konflikt mit den zahlreichen Anforderungen an die Platznutzung.
Die Wegeverbindung in den Park ist geprägt durch eine massive architektonisch / bauliche Lösung. Die dreigeteilte Rampen- und Treppenanlage wirkt zu aufwändig und die barrierefreie Erschließung des oberen Parkwegs wird als nicht benutzerfreundlich bewertet. Die Anlage bietet, was die zukünf-tigen Eingänge des Neubaus angeht, zwar eine hohe Flexibilität, der Bereich vor dem Neubau mit einer zusätzlichen zurückgesetzten Treppe erscheint aber als ein beengter Raum, dessen Notwen-digkeit nicht gesehen wird. Die vorgeschlagene Baumreihe entlang des Neubaus zur Betonung der Achse, sowie die insgesamt hohe Anzahl an Baumpflanzungen wird positiv bewertet. Es ergeben sich allerdings Probleme hinsichtlich der Zufahrtsmöglichkeiten für die Feuerwehr.
Der Ideenteil greift in der Gestaltung klare Bezüge zur umgebenden Architektur auf und stellt eine funktionale Verbindung zum vorderen Bereich her.
Perspektive von der Rathenower Straße

Perspektive von der Rathenower Straße

Neuer Parkeingang:
Geplante Treppenanlage und Rampen

Neuer Parkeingang: Geplante Treppenanlage und Rampen

Schnitte

Schnitte

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